DONNERSTAG, 18.07.2019 / 20.00 Uhr
Uraufführung des Theaterstücks nach dem Roman von Leonhard F. Seidl, das von Fremdenfeindlichkeit handelt und auf einer wahren Begebenheit basiert.

Pressetext:

Der Roman „Fronten“ wurde durch reale Geschehnisse inspiriert: Im oberbayerischen Dorfen, nur wenige Kilometer von Isen, dem Heimatdorf des Autors entfernt, wurden am 4. März 1988 drei Polizisten von einem psychisch kranken Mann, der aus Jugoslawien stammte, erschossen. Nach der Tat eskalierte der Fremdenhass: Ein Mann aus Isen überfiel eine Sparkasse und nahm Geiseln, die er gegen drei türkische Staatsangehörige austauschen wollte, um Rache für die toten Polizisten zu nehmen. Anleihen an diese Begebenheiten nahm der Autor Leonhard F. Seidl sowohl in der Handlung des Romans „Fronten“ als auch in den Personen, versetzte die Handlung aber in die Gegenwart.
 Drei Menschen, alle am 4. März 1988 in sehr unterschiedlichen Teilen der Welt geboren, treffen in der oberbayerischen Kleinstadt Auffing aufeinander: Roja Özen, als Kurdin im Nord-Ost-Irak geboren, wird als Erwachsene eine äußerst engagierte und ehrgeizige junge Medizinerin, die Schwierigkeiten hat, eine gesunde Balance zwischen Familienleben und Beruf zu finden. Ayyub Zlatar, geboren im ehemaligen Jugoslawien, ist schwer kriegstraumatisiert und versessen in seine Waffen. Als ihm diese von der Polizei weggenommen werden, fühlt er sich bedroht und reagiert extrem. Markus Keilhofer, geboren in Auffing, dessen Mutter bei der Geburt stirbt, wird von seinen Großeltern großgezogen, die sich als „Reichsbürger“ fühlen und ihren Enkel entsprechend erziehen. Als seine Großeltern pflegebedürftig werden, ist er heillos überfordert.  
 Die Inszenierung begleitet die drei Protagonist*innen von ihrem 7. bis zu ihrem 28. Lebensjahr. Die Darstellerinnen und Darsteller zeigen in einer bewusst karg ausgestatteten und auf Wesentliches fokussierten Inszenierung den ersten Teil der Geschichte szenisch, während im zweiten Teil das Erzählen und Vorlesen in den Vordergrund rücken. In enger Zusammenarbeit mit dem Autor und in Kooperation mit dem Bezirksjugendring Mittelfranken entsteht so aus einem komplexen, ständig zwischen den drei Hauptfiguren und verschiedenen Zeiten chargierenden Roman, eine verdichtete Theaterfassung.


KULTURFORUM FüRTH

Würzburger Straße 2
90762 Fürth






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