MONTAG, 22.01.2018 / 18.00 Uhr
Vortrag im Rahmen der Lateinamerikawoche vom 20.1. bis zum 28.1.18.

Pressetext:

CHAGAS – der stille Tod und welche Bürde Lateinamerika zu tragen hat
Die durch Raubwanzen übertragene Tropenkrankheit Chagas gehört zu den sogenannten vernachlässigten Tropenkrankheiten – Neglected Tropical Diseases, ein Stichwort, das jüngst auch in den breiteren Medien auftauchte, doch was ist darunter zu verstehen?  Darf man diese Erkrankungen wirklich vernachlässigen? Rund 1 Milliarde Menschen sind davon betroffen. Welche Krankheiten gehören dazu? Chagas ist eine von ihnen und sie ist vorwiegend in Lateinamerika anzutreffen. Laut WHO sollen 6-8 Millionen Menschen infiziert sein, in einschlägigen Literatur findensich aber oft noch sehr viel höhere Schätzwerte. So könnten in Bolivien sogar 25% der Bevölkerung betroffen sein.

Der uruguayische Journalist und Schriftsteller Eduardo Galeano beschreibt Chagas so:
„sie explodiert nicht wie die Bomben und erklingt nicht wie Schüsse. Wie der Hunger tötet sie stumm. Wie der Hunger tötet sie die Stummen: die, die zum Schweigen verurteilt leben und in Vergessenheit sterben. Eine stillschweigende Tragödie, Kranke die nicht zahlen, eine Erkrankung die sich nicht vermarkten lässt…                                                                                                                                                                

Chagas ist weder für die Pharmaindustrie ein attraktives Geschäft, noch ein Thema das Politiker/-innen oder Journalist/-innen interessiert. Sie sucht ihre Opfer unter den Armen. Sie beißt zu und ganz langsam Stück für Stück bringt sie sie um. Ihre Opfer haben weder Rechte, noch das Geld sich die Rechte zu kaufen, die sie nicht haben. Noch nicht einmal haben sie das Recht zu erfahren, woran sie sterben …“     

Was für Gefahren Chagas birgt, was man dagegen tun kann, wie der aktuelle Stand der Forschung ist und was man sonst noch über Chagas wissen sollte, darüber wird es in dem Vortrag gehen.

Dr. Simone Kann ist Projektleiterin des Missionsärztlichen Institutes in Würzburg.
 


VILLA LEON






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