TEXTTAGE 2025: Literaten raus aus dem stillen Kämmerlein!
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Hoi und welkom in Nürnberg! Die texttage, das raffinierte Literaturfestival, denkt sich jedes Jahr ein bisschen was Neues aus, um noch vielgestaltiger, außergewöhnlicher und anziehender zu werden. In dieser Ausgabe gibt es erstmals ein Gastland: Vier Autor:innen aus den Niederlanden kommen rüber, geben Einblicke in die aktuell relevante Literatur im Nachbarland und bilden Schreibtandems mit Autor:innen der regionalen Szene.
Namentlich: mit Maxime Garcia Diaz und Pauline Füg treffen zwei lyrische Stimmen aufeinander, Fien Veldmans Debütrotman Xerox ist im vergangenen Jahr bei Hanser erschienen, sie arbeitet mit dem Thriller-/Krimi-/Science-Fiction-Autor Lucas Fassnacht zusammen. Aus der gegenseitigen Inspiration in diesen Tandems sollen neue Texte entstehen, der Kontakt besteht schon seit Wochen im Voraus. Am Samstagnachmittag wird jedes Duo seine Ergebnisse je eine Stunde lang auf dem textualienmarkt vorstellen könnn.
Wie gewohnt fahren die texttage einen zweigleisigen Modus: Einerseits die überregionalen Gäst der deutschsprachigen Literatur, die Meisterklassen geben und auch in der Katharinenruine lesen. Andererseits die regionale Szene, die drum herum den textualienmarkt mit innovativen, spielerischen Literaturformaten bestückt, wobei der textualienmarkt seit jeher Bühne mit Ausstellungsfläche kombiniert.
Bei den eingeladenen Autor:innen handelt es sich einmal mehr um die spannendsten Schreibenden im deutschsprachigen Raum, deren Werke vielfach besprochen und oft auch ausgezeichnet wurden. Das Festival wird eröffnet von der Trägerin des Deutschen Buchpreises
Martina Hefter. Sie wird aus ihrem Roman Hey Guten Morgen, wie geht es dir?, der von häuslicher Pflege und digitalem Love-Scamming handelt, lesen und über die Frage der Verantwortung in der Literatur sprechen. Hefter ist auch Teil der neuen text.talks, bei denen eine maximal 15 Personen starke Gruppe aus Menschen, die das Buch gelesen haben, die Gelegenheit bekommt, sich mit dem/der Autor:in darüber auszutauschen.
Außerdem vertreten sind Mithu Sanyal, die in Antichristie von einer Drehbuchautorin erzählt, die ins Jahr 1906 katapultiert wird. Sanyal, eine so witzige wie politische Autorin, spricht im Rahmen ihrer Lesung über den Spagat zwischen Gehalt und Unterhaltung. In ihrer Meisterklasse wird es darum zu gehen, Stimmen und die Antwort auf die Frage, wer erählt wessen Geschichte?, zu finden. Oder Jonas Lüscher, der in Verzauberte Vorbestimmung eine Zeiten-übergreifende Reflexion über die Abhängigkeit des Menschen von Technologie und Technik versucht, in Nürnberg genau darüber, das Überwinden von Zeit im Erzählen sprechen in seinem komplexe Erzählperspektiven üben und diskutieren wird.
Zwei der insgesamt 13 Meisterklassen werden im Übrigen von Graphic-Novel-Künstler:innen gegeben: Marijpol aus Deutschland und Erik Kriek aus den Niederlanden. Kristina Pfister ist als regionale Autorin mit überregionaler Strahlkraft mit dabei und mit Yuko Kuhn steht eine Autorin zum text.talk bereit, deren Roman ihren Anfang im Rahmen der text.tage fand. Märchenhaft! Onigiri erzählt von einer deutsch-japanischen Familie, die sich entfremdet hat und wiederfindet.
Schwenk rüber zum textualienmarkt, zwischen ebenfalls bespieltem Katharinensaal und Katharinenruine, dessen Programm auch immer hands-on-mäßiger von den Locals mit Workshops gefüllt wird. Stephanie Mehnert und Anna Hofmann, Autorinnen und Organisatorinnen der Lesereihe Übermut & Zärtlichkeit, geben eine Schreibwerkstatt, Krimiautorin Monika Martin hilft bei der Gestaltung der eigenen Lesung, Philip Krömer verwandelt mit seinen Teilnehmenden Lieblingssong-Lyrics in Shortstories, Robert Segel Alltagsfotografie inKurzprosa, Harald Krewer hilft bei der Hörbuch-Produktion, Lucas Fassnacht beim Kampf gegen die Prokrastination und Pauline Füg bei der Teilnahme an Schreibwettbewerben.
Auf der Bühne wird unter anderem Christian Dümmler seine Zine-Projekt Edition Blumen vorstellen, mit einer Lesung von Martin Droschke, Tessa Korber und dem nicht zu unterschätzenden Theodor Fuchs. Andreas Thamm hat sich erneut mit Philip Krömer zusammengetan, diese beiden misten den Schund aus den eigenen Bücherregalen, das Publikum ist aufgefordert eigenen Schund mitzubringen. Mit dem Diavortragsprojekt Kollektive Einzigartigkeit präsentiert Iwona Lompart im Zeitungscafé die Ernte ihrer vielen Begegnungen mit Schreibenden in Deutschland und dem europäischen Ausland. Das Erlanger Kollektiv Wortwerk feiert bei den texttagen sein 25-jähriges Bestehen und mit Ingo Cesaro ist ein Druckmeister ganz alter Schule zu Gast, der Haikus von Hand setzen, auf der Handnudel drucken und zum Trocknen an Seile hängen wird. Allein dieser Ausschnitt zeigt doch mal wieder, wie wunderbar vielfältig und anders Literatur aus dem stillen Kämmerlein und in die Öffentlichkeit getragen werden kann.
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Texttage
Lesungen, Meisterklassen & textualienmarkt
vom 10. bis 13. Juli, rund um die Katharinenruine.
Tickets + Infos unter www.texttage.nuernberg.de
und im Online-Veranstaltungskalender der Stadtbibliothek.
curt ist stolzer Medienpartner.
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