Anberaumt: Das Raumkompass-Festival der Kunst-Orte
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Vor beinahe vier Jahren begann der Raumkompass des Amts für Kultur und Freizeit (KUF) mit der Unterstützung von Akteur:innen der freien Kunst- und Kulturszene bei der Raumsuche. Und bei der Kontaktaufnahme und den Verhandlungen mit den Besitzer:innen von Immobilien. Dies ist Teil der Nürnberger Kulturstrategie. Seitdem kennt das Raum-Abenteuer keine Grenzen, jetzt gibt´s sogar ein Festival. curt supportet ebenfalls und ist Medienpartner.
Gast-Beitrag von Mia Trunk, Raumkompass
Ortsbegehungen, Beratungen, Förderungen, Bauanträge, Vereinsgründungen, Gemeinschaftsfindungen. Sorgenfalten, Jubelschreie. Belebung von leerstehenden Druckereien, Supermärkten, Bürogebäuden, Kellern, Schaufenstern oder ganzen Läden. Randlagen. Angespannte Quartiere. Ungenutzte Potentiale. Beratschlagungen mit – gefühlt – allen Dienststellen der Stadt.
Akteur:innen aus allen Sparten, Eigentümer:innen, Politiker:innen, Netzwerke, Kooperationspartner:innen, Verbände und Kollektive, Multiplikator:innen, Bürger:innen. Ein Bundespreis der nationalen Stadtentwicklung für vorbildliche Kooperationskultur und trotzdem unzählige Einbahnstraßen. Pop-Up-Stores und Ausstellungen. Zwischennutzungen, Verstetigungen und immer wieder zurück zum Anfang … wirklich alle(s) war(en) dabei in diesen ersten vier Jahren.
Eines ist klar: Es wird Zeit, zusammenzukommen, Danke zu sagen, nachzufragen, sich wiederzusehen und sich auszutauschen. Kleine und große Erfolge zu feiern. Zurück und nach vorne zu blicken, über den Tellerrand hinaus und direkt nebenan durch die Schlüssellöcher noch unbekannter Kulturorte. Was könnte dazu passender sein, als ein kleines, feines Festival? Es bildet die Vielfalt der Akteur:innen des mittlerweile gewachsenen Raumkompass-Netzwerkes sowie ihre Strategien, Potentiale und Herausforderungen ab.
Ausstellung – Diskussion – Offene Türen
Im Ergebnis zeigen unterschiedlichste Kunst- und Kulturschaffende über einen Zeitraum von 18 Tagen Interessierten ihre Arbeit, ihre (vom Raumkompass vermittelten oder anderweitig unterstützten) Räume – und deren Entstehungsgeschichten.
Mit der gleichnamigen Ausstellung Anberaumt! und offenen Raumkompass-Sprechstunden sowie Galerie-Öffnungszeiten ist der zentrale Anlaufpunkt des Festivals die w-i Galerie. Sie ist im Herzen der Altstadt gelegen und Schaffensort der Grafikerin, Gastgeberin und Utopistin Sandra Franke. Die Wahl fiel auf sie und ihren jungen, noch vielen Menschen unbekannten Nukleus der Kulturszene Nürnbergs, da ihr Engagement perfekt zum Anliegen des Festivals passt. Sie selbst sagt dazu: „Mein Ziel ist es, zu vernetzen, Künstler:innen ein Schaufenster in der Stadt zu ermöglichen, sowie Kulturschaffenden, Interessierten und den Anwohner:innen einen lebendigen Ort der Begegnung, Bildung und des kulturellen Austauschs zu bieten.“
Versteckte Orte ganz groß
Auffällig ist: Der Raumkompass unterstützt Menschen und ihre Kulturräume im gesamten Stadtgebiet. Von der Altstadt und zentralen Lagen bis über die Südstadt, St. Leonhard, Schweinau über die Gartenstadt bis hin nach Langwasser-Süd am untersten Rand der Nürnberg-Karte. Das bedeutet auch, dass dort temporäre und langfristige Orte der Begegnung entstehen. Denn Kulturraum mitten in den Quartieren fördert Austausch und wird oft zum Anlaufpunkt – oder anders formuliert: Kunst und Kultur wirken sowohl positiv auf die individuelle Lebensqualität von Anwohner:innen, als auch auf die gesamte Stadtentwicklung.
Wie dem auch sei, eines sollen der Ausstellungsort und die Bandbreite des Festivalprogramms mit unterschiedlichsten Akteur:innen, ihren Orten, Formaten, Ansätzen und Strategien verdeutlichen: Die Vielfalt der Räume für die Kunst- und Kulturszene Nürnbergs sind von großer Bedeutung für ein gelingendes Miteinander. Und umgekehrt: Nur miteinander gelingt uns die Vielfalt der Räume für die Kunst- und Kulturszene Nürnbergs. curt ist Festival-Medienpartner.
anberaumt! Festival und Ausstellung
Das Raumkompass-Festival zur Raumvielfalt der Nürnberger Kunst- & Kulturszene. 11.01. bis 28.01. in verschiedenen Kunsträumen. 18 Tage mit Ausstellungen, Veranstaltungen, Diskussionen und vielen offenen Türen in der ganzen Stadt. Erlebt zum Beuispiel curts jüngsten Kulturpreisträger, Dr. Marian Wild, bei der Podiumsdiskussion Von der Kunst (und Notwendigkeit) Räume zu schaffen, am 27.01. um 19 Uhr im Künstlerhaus. Hier gehts zum Programm.
w-i-Galerie, Festivalzentrum und Hauptanlaufstelle
Albrecht-Dürer-Str. 1, Nürnberg.
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