Hymnen der Nordkurve meet klassische Vokalmusik: Nachts im Stadion

DONNERSTAG, 28. DEZEMBER 2023, NüRNBERG

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Fangesänge in Klassisch: Mit "Tumult & Tessitur" ist die dritte Folge des genre- und bereichsübergreifenden Kulturformats ClubKunst am Start.

Die Hymnen der Nordkurve treffen ungebremst auf klassische Vokalmusik. Was auf den ersten Blick klingt wie ein delirischer Fiebertraum von Joana Mallwitz, das hat in den Händen des Konzeptkünstlers Philip Kojo Metz und des Chors Sonat Vox auf überraschend logische Art zueinandergefunden. Metz, der im Schwarzwald aufgewachsene Sohn eines ghanaischen Vaters und einer deutschen Mutter, nimmt sich in seinen Arbeiten immer wieder die Fragen von Fußball und Identität vor, und fügt sich damit nahtlos und schlüssig in die konzeptionelle Reihe der Clubkunst ein. Die startete 2020 mit Dagmar Buhr, die sich kritisch unter anderem mit dem Transfermarkt auseinandersetzte und ihre minimalistischen Wortkreationen während eines Spiels auf den Screens des Stadions präsentierte. Sie setzte sich 2022 fort mit dem Emotionsregulator von Winfried Baumann, der seitdem als mobiler Autoanhänger über die Plätze der Region tourt und dessen kleine Kabinen die Nutzenden auf verschiedene Stadiongefühle eichen kann.
 














Imagefilm “Tumult & Tessitur” auf YouTube, 2023 © the artists
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Die künstlerische Verarbeitung der Fangesänge scheint da nicht nur ein logischer nächster Schritt, sondern auch beinahe schon überfällig. Verantwortlich für die große inhaltliche Linie der Serie ist Thomas Heyden, Kurator des Neuen Museums Nürnberg, sowie das Institut für moderne Kunst und dessen Direktor Manfred Rothenberger.
Das Seelenleben des fränkischen Profifußballs als Substrat der zeitgenössischen Kunst urbar zu machen, ist ein gewagtes Experiment, das ein selten großes Potential zum Durchbrechen von sozialen Blasen hat, und das steht einer "Stadt der Menschenrechte" im Jahr des 75. Bestehens der UNO-Menschenrecht-Charta alles andere als schlecht. Dass ein Traditionsverein wie der 1. FCN und dessen Fans sich auf solch ein Experiment einlassen, ist ein Gewinn für alle Seiten, für die des Sports und die der Kunst. Souverän wird diese Partnerschaft, weil bisher und auch weiterhin das Gefühlsleben des Sports ebenso wie das kritische Potential der Kunst voll ausgeschöpft werden können: Man kann viel voneinander lernen, wie die Ergebnisse zeigen. Dann gibt es wirklich nichts mehr zu bereuen, in dieser Liebe.

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Die CD "Tumult & Tessitur" ist hier erhältlich. Der Chor Sonat Vox tritt regelmäßig auf, die Termine können hier eingesehen werden.




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