Flirrender Charme und malerische Verstörung: Das Neue Museum in April und Mai

FREITAG, 1. APRIL 2022, NEUES MUSEUM

#Bernd Klötzer, #Claus Feldmann, #Dr. Marian Wild, #Keith Sonnier, #Kunst, #Miriam Cahn, #Neues Museum

Das Neue Museum stellt um, zeigt Kunst aus dem öffentlichen Raum, Lichtinstallationen und feinfühlige Verstörung. Ein Künstler feiert runden Geburtstag, ein zweiter wird posthum geehrt. Dr. Marian Wild weiß mehr.

Ausstellungssaal, bis 8. Mai
KEITH SONNIER. LIGHTSOME
Die Ausstellung ist die erste Retrospektive nach dem Tod des international bekannten Licht- und Installationskünstlers im letzten Jahr. Der in Louisiana geborene Maler und Bildhauer wurde früh im Rahmen der Bewegung der „New Sculpture“ ausgestellt, deren Vertreter*innen alte Gewissheiten der Bildhauerei durch neue Materialien, Formen und Konzepte durchbrechen wollten. Seine an Schriftzeichen, Wortkonzepte und Antennenkonstrukte angelehnte Licht- und Videoinstallationen sind überlaufend farbig und materialhaltig oder ganz minimalistisch, und sie verströmen mitunter den flirrenden Charme eines heißen Sommerabends in New Orleans.

Foyer, ab 8. April bis 15. Mai
70 JAHRE KUNST AM BAU IN DEUTSCHLAND
Die Wanderausstellung widmet sich einer oft übersehenen Branche, nämlich den inzwischen über 8.000 Kunstwerken, die seit 70 Jahren im staatlichen Auftrag an und in öffentlichen Bauprojekten verwirklicht werden. Hier gibt es spektakuläre Rauminstallationen, subtile Wandarbeiten und feinsinnige Reaktionen auf den gebauten Raum, in der Lister der Kunstschaffenden sind alle bekannten Namen des Landes vertreten. 60 Werke wurden für die Ausstellung ausgewählt.

Sammlung Erdgeschoss,
Vernissage 19. Mai
DOUBLE UP!
Das Erdgeschoss wird neu eingerichtet. Die zum Jubiläum gestartete „Mixed Zone“ weicht neuen, thematisch konzipierten Raumfolgen mit Exponaten aus der Neuen Sammlung in München und dem eigenen Depot. Man darf gespannt sein.

Fassadenräume, bis auf Weiteres
IN ERSTER LINIE. WERKE
AUS DER SAMMLUNG STADLER
Das Neue Museum feiert 2022 die klassische, platonische Geometrie: Die Besucher*innen erwartet eine vielteilige, hochgeometrische Sammlungspräsentation mit rechten Winkeln und mitunter gleichen Seitenlängen. Man kann die Ausstellung in den so wunderbar nach außen strahlenden Prospekträumen bewundern, gespeist aus den erstmals öffentlich zu sehenden Beständen des Münchner Sammlerpaars Annette und Rainer Stadler.

Sammlung Obergeschoss
CLAUS FELDMANN.
GROUND CONTROL
Can you hear me, Major Tom? Der in Berlin lebende Claus Feldmann spielt mit unserer Erwartungshaltung beim Betrachten von Bildern. Wir sind so überflutet mit Film- und Serienerzählungen, dass wir mitunter Bilder interpretieren, die das gar nicht bezwecken. Solche Bilder zu finden und zu fotografieren hat Feldmann sich zur Aufgabe gemacht, und das ist ein großer Spaß.

MIRIAM CAHN.
ATHENER RAUM UND „KRIEG“
Die Schweizer Malerin verletzt nicht, sie tötet malerisch. Ganz nah an die Betrachter*innen heranrücken und sie nicht ausweichen lassen, das will sie nach eigener Aussage. Die Motive sind oft brutal und verstörend: Waffen, Gewalt, Verletzte und geisterhafte Gestalten kontrastieren irritierend die feinfühlige, pastellige Farbwahl. Zu sehen ist ihr 2017 auf der documenta gezeigte „Athener Raum“ mit 41 Zeichnungen und der Zyklus „krieg“ von 1999.

BERND KLÖTZER. RUND
Rund ist der 80. Geburtstag des Künstlers, und rund sind viele seiner Werke, die das Neue Museum auf die quadratischen Bodenplatten und die rechteckigen, weißen Wände des Sammlungsraums komponiert hat. Aber eben nicht immer ganz rund: „Mein innerer Monk weint“, schrieb mir ein Freund beim Besuch per Textnachricht. Eine weitere – Vorsicht, ovale (!) – Arbeit von Bernd Klötzer, die Fuge III von 2008, findet sich übrigens auch außen im Skulpturengarten, in direkter Nachbarschaft zum Museum.

NEUES MUSEUM NÜRNBERG
Klarissenplatz, Nbg.




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