Mit stumpfer Wut: Vandalismus am Haus of Skala

MITTWOCH, 18. AUGUST 2021, LORENZER PLATZ

#Dr. Marian Wild, #Fotografie, #Haus of Skala, #Kunst, #Lorenzer Platz, #Otakar Skala, #Performance

Mit nur einem Wort kommentierte der Fotograf Wolfgang Gillitzer unsere Ankündigung der Open-Air-Ausstellung Haus Of Skala von Otakar Skala: “GROSSSTADT!” Sicherlich auch, weil Nürnberg sich mit dieser prominent platzierten Arbeit ein bisschen gegen den Ruf der Provinzialität stemmt. Nur fünf Tage später hat Nürnberg bewiesen, dass es dieses Lob nicht verdient hatte.

Zwei der Planen mit großformatigen Fotos des Performancekünstlers Otakar Skala an der Lorenzkirche sind über Nacht beschädigt worden, zerschnitten in offenbar hastiger, stumpfer Wut. Die Fotos dokumentieren ein Sinnbild verblödeter Kunstfeindlichkeit. “This is why we can’t have nice things”, schreibt Otakar selbst bei Instagram und bittet das Publikum um Mithilfe: Wer irgendetwas gesehen hat, wende sich bitte an ihn oder Kurator Marian Wild.

Wild, dessen Forum für Kunst und Kuratieren die Ausstellung im öffentlichen Raum möglich gemacht hat, hat bereits Anzeige erstattet. “Mit ein paar Schmierereien hatten wir gerechnet”, sagt er. “Und mit ein paar Leuten, die versuchen die Ränder der Planen abzuzupfen. Aber dass nach nur fünf Tagen dem Künstler stellvertretend auf seinem Foto die Kehle durchgeschnitten wird, das hat uns dann doch überrascht.”

Otakar Skala selbst betrachtet die Beschädigungen als Teil des Werks: “Es gehört dazu und soll auch bei der Betrachtung eine Rolle spielen”, sagt er. “Deswegen haben wir die Bilder nur mit Panzertape repariert, sodass die “Narben” immer noch sichtbar sind. Ein indirektes Zitat der japanischen Reparatur-Philosophie, wenn man so will.”

Sehr empfehlenswert ist übrigens, wie Skala auf seinem Instagram-Kanal mit Meme-Jokes auf Kosten der Zerstörer reagiert.

Die Ausstellung bleibt natürlich bestehen, über alles weitere halten wir euch auf dem Laufenden.




Twitter Facebook Google

#Dr. Marian Wild, #Fotografie, #Haus of Skala, #Kunst, #Lorenzer Platz, #Otakar Skala, #Performance

Vielleicht auch interessant...

LORENZKIRCHE. Es war eine der künstlerisch aufregendsten Aktionen des Jahres. Inmitten der Nürnberger Altstadt, an der Baustelle der in Restaurierung befindlichen Lorenzkirche, hingen seit Mitte August großformatige Bilder des Performance-Künstlers Otakar Skala (Disclaimer: kuratiert mit kundiger Hand von unserem curt-Mitarbeiter Marian Wild). Begleitet wurde das Haus of Skala von einem performativen Programm. Und von Anfang an war klar, dass das eine Aktion ist, mit der sich eine bayerische Stadt vielleicht erstmal anfreunden muss, die vielleicht auch Gegenwind erzeugen kann. Dass sie nun endet, hat aber eher mit ignoranz zu tun.     >>
NüRNBERG. Über 30 Jahre lang hat Petra Weigle, die dieses Jahr formal in den Ruhestand geht, einige Dutzend Ausstellungen des Instituts für moderne Kunst, sowie diverse andere als Kuratorin verantwortet. Entstanden sind mal vielschichtige, mal minimalistisch präzise Setzungen in den verschiedensten Räumen Nürnbergs. Höchste Zeit, mit einer der erfahrensten Ausstellungsmacherinnen der Stadt ein paar Worte zu wechseln.  >>
SASANISIMOVA: Kurznachrichten aus Charkiw
Die Künstlerin Sasha Anisimova versieht ihre Fotografien mit Zeichnungen und kurzen Texten und verbindet somit die beiden künstlerischen Gattungen Fotografie und Grafik. Die literarischen Einlassungen nehmen tagebuchartig auf die Kriegsgeschehnisse vor Ort in Charkiw Bezug und kommentieren sie. Die Charkiwer Künstlerin konnte bereits für die Teilnahme an der Ausstellung FARBE BEKENNEN in der Open-Air-Galerie am Bauzaun der St. Lorenzkirche gewonnen werden. Sashas Bilder sind bewegende Zeitzeugnisse der aktuellen Zustände in Nürnbergs Partnerstadt Charkiw.
Ausstellung im
Defethaus, Nbg, bis 08.10.

OUTPUT
Fotoszene Open-Air geht in eine neue Runde: Im Rahmen der diesjährigen FreiLuftGalerie Fürth zeigt die fotoszene nürnberg e.V.* - forum freier fotografen, wieder Kunst im öffentlichen Raum, diesmal im Stadtpark Fürth. „Not macht erfinderisch“ besagt eine Redewendung, wenn wichtige Dinge fehlen und besondere Ideen vonnöten sind, um dennoch zum Ziel zu kommen. So waren die durch die Corona-Pandemie bedingten Einschränkungen Grund dafür, dass die fotoszene nürnberg e.V.* den öffentlichen Raum für sich und die Fotografie als Präsentationsplattform entdeckt hat. Beginnend mit einer großen Ausstellung anlässlich des Internationales Fotofestival Nürnberg 2021 im Nürnberger Stadtpark, folgte deren Präsentation im Stadtgarten Roth. Der Gedanke, im Freien einen „white cube“ zu installieren, das heißt, ein Ausstellungsforum einzurichten, das den Interessierten in den Weg gestellt ist und ohne Schwellenhemmnis betreten werden kann, führte schließlich zu neun Open-Air-Ausstellungen an einem Bauzaun rund um die St.Lorenzkirche in der Innenstadt Nürnbergs.
Doch das war mal, der Bauzaun steht längst nicht mehr. In der FreiLuftGalerie Fürth sind Arbeiten von James Edward Albright jr., Mile Cindric, Günter Distler, Tim Händel, Stefan Hippel, Steffen Kirschner, Lena Mayer, Jutta Missbach, Rudi Ott und Jens Wegener zu sehen.
Open-Air-Ausstellung im Stadtpark Fürth, noch bis 25.09.

---

fotos zene nürnberg*
www.die-fotoszene.de
Festivalhomepage: www.fotofestivalnuernberg.de


   >>
20240201_Mummpitz_160
20240201_Staatstheater
20240317_Tafelhalle
20240324_AfF
20240201_Kaweco
20240201_Theater_Erlangen
20240201_Retterspitz
20240201_NMN_Weaver
20240201_VAG_D-Ticket
20230703_lighttone
20240201_Referat_Umwelt_Konferenz