Bitchen in der Altstadt: Haus of Skala

13. AUGUST 2021 - 23. OKTOBER 2021, LORENZER PLATZ

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Am 13. August um 21 Uhr eröffnet das spektakuläre “HAUS OF SKALA“ am nördlichen Lorenzer Platz. Der Eintritt ist frei.

Die Polaroids sind riesig: Vier Meter hoch und teilweise ebenso breit starren Otakar Skalas Identitäten die Betrachter*innen vom über 70 Meter langen Bauzaun der Lorenzkirche aus an. Bella, the Saint, und Trix, so heißen sie, perlenbehangen, vergoldet, freizügig. Otakar ist Performance- und Medienkünstler, er tanzt, posiert, schneidet Filmsequenzen und Playlists und stellt die klassischen Einteilungen von Mann und Frau, in homo und hetero, sexuell und platonisch, gut und böse, heilig unheilig, mit seinen Arbeiten in Frage.

Und das in einer Zeit, in der Vieles umbricht: Die Gesellschaft handelt ihr Verhältnis zu ihrer Umwelt und zum Klima neu aus, zum Gelderwerb, zu ihren Städten, zu sich selbst. Alte Gewissheiten bröckeln, wie die, dass der Einzelhandelsumsatz in der Nürnberger Altstadt ein Selbstläufer sei. Die Lockdowns transformieren den Handel, ganze Innenstädte suchen neue Rollen. Hier hat die Nürnberger Citywerkstatt angesetzt, ein Bündnis von Wirtschaftsreferat und Industrie- und Handelskammer Nürnberg für Mittelfranken, mit Konzepten zur Belebung dieser zentralen Orte. Gewaltige, herrlich bepflanzte Metallkästen stehen seit ein paar Monaten auf dem nördlichen Lorenzer Platz und schaffen eine kleine, grüne Oase im Zentrum der mittelalterlichen Siedlung mit der gewaltigen Kirche. Dieses Setting will bespielt werden, und so wurde als künstlerische Leitung für ein umfassendes Eventprogramm das Forum für Kunst und Kuratieren (FKK) ins Boot geholt, dem auch unser Kunstredakteur Marian als Gründungsmitglied angehört. Das Forum entwickelte zusammen mit Otakar Skala einen Kunst-Prototypen, eine multimediale, zeitgenössische Bespielung des historischen Ortes, vier Live-Veranstaltungen in mehreren Stufen bis Ende Oktober.

Es sind mutige Setzungen, Fotos von Glamour und Exzess, Performances auf einer Skala (einer Otakar-Skala, höhö) von hochästhetisch bis verrucht; Filmsequenzen wie aus Lady-Gaga-Videos, Pop-Art und Art-Pop, und das Pariser Varieté des 19. Jahrhunderts geben sich die Hand an der Lorenzkirche. Hier in der Betrachtung stehen zu bleiben wäre aber zu kurz gegriffen: Die Arbeiten haben einen direkten Bezug zu den großen Fragen der Religion, die ja auch die Urfragen der Menschheit sind: Wer sind wir, wie viele sind wir, was sind wir, und wann sind wir wirklich wir selbst? Wie bringen wir dieses brodelnde Etwas in uns in Einklang, das ständig diese Kämpfe austrägt zwischen Vernunft und Affekt, Sexualität und Beherrschung, Gut und Böse? Diesen Fragen kann man sich stellen, während man die ästhetisch überwältigenden Werke von Otakar beobachtet, oder man lässt sich einfach von der Show davontragen.

HAUS OF SKALA FEAT. LORENZER PLATZ
Lorenzer Platz 3, Nbg.
Aktuelle Informationen (z. B. bei schlechtem Wetter):
otakarskala.com/hausofskala.html
Instagram: @otakarskala
forum-kunst-kuratieren.de

 




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LORENZKIRCHE. Es war eine der künstlerisch aufregendsten Aktionen des Jahres. Inmitten der Nürnberger Altstadt, an der Baustelle der in Restaurierung befindlichen Lorenzkirche, hingen seit Mitte August großformatige Bilder des Performance-Künstlers Otakar Skala (Disclaimer: kuratiert mit kundiger Hand von unserem curt-Mitarbeiter Marian Wild). Begleitet wurde das Haus of Skala von einem performativen Programm. Und von Anfang an war klar, dass das eine Aktion ist, mit der sich eine bayerische Stadt vielleicht erstmal anfreunden muss, die vielleicht auch Gegenwind erzeugen kann. Dass sie nun endet, hat aber eher mit ignoranz zu tun.     >>
NüRNBERG. Über 30 Jahre lang hat Petra Weigle, die dieses Jahr formal in den Ruhestand geht, einige Dutzend Ausstellungen des Instituts für moderne Kunst, sowie diverse andere als Kuratorin verantwortet. Entstanden sind mal vielschichtige, mal minimalistisch präzise Setzungen in den verschiedensten Räumen Nürnbergs. Höchste Zeit, mit einer der erfahrensten Ausstellungsmacherinnen der Stadt ein paar Worte zu wechseln.  >>
SASANISIMOVA: Kurznachrichten aus Charkiw
Die Künstlerin Sasha Anisimova versieht ihre Fotografien mit Zeichnungen und kurzen Texten und verbindet somit die beiden künstlerischen Gattungen Fotografie und Grafik. Die literarischen Einlassungen nehmen tagebuchartig auf die Kriegsgeschehnisse vor Ort in Charkiw Bezug und kommentieren sie. Die Charkiwer Künstlerin konnte bereits für die Teilnahme an der Ausstellung FARBE BEKENNEN in der Open-Air-Galerie am Bauzaun der St. Lorenzkirche gewonnen werden. Sashas Bilder sind bewegende Zeitzeugnisse der aktuellen Zustände in Nürnbergs Partnerstadt Charkiw.
Ausstellung im
Defethaus, Nbg, bis 08.10.

OUTPUT
Fotoszene Open-Air geht in eine neue Runde: Im Rahmen der diesjährigen FreiLuftGalerie Fürth zeigt die fotoszene nürnberg e.V.* - forum freier fotografen, wieder Kunst im öffentlichen Raum, diesmal im Stadtpark Fürth. „Not macht erfinderisch“ besagt eine Redewendung, wenn wichtige Dinge fehlen und besondere Ideen vonnöten sind, um dennoch zum Ziel zu kommen. So waren die durch die Corona-Pandemie bedingten Einschränkungen Grund dafür, dass die fotoszene nürnberg e.V.* den öffentlichen Raum für sich und die Fotografie als Präsentationsplattform entdeckt hat. Beginnend mit einer großen Ausstellung anlässlich des Internationales Fotofestival Nürnberg 2021 im Nürnberger Stadtpark, folgte deren Präsentation im Stadtgarten Roth. Der Gedanke, im Freien einen „white cube“ zu installieren, das heißt, ein Ausstellungsforum einzurichten, das den Interessierten in den Weg gestellt ist und ohne Schwellenhemmnis betreten werden kann, führte schließlich zu neun Open-Air-Ausstellungen an einem Bauzaun rund um die St.Lorenzkirche in der Innenstadt Nürnbergs.
Doch das war mal, der Bauzaun steht längst nicht mehr. In der FreiLuftGalerie Fürth sind Arbeiten von James Edward Albright jr., Mile Cindric, Günter Distler, Tim Händel, Stefan Hippel, Steffen Kirschner, Lena Mayer, Jutta Missbach, Rudi Ott und Jens Wegener zu sehen.
Open-Air-Ausstellung im Stadtpark Fürth, noch bis 25.09.

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fotos zene nürnberg*
www.die-fotoszene.de
Festivalhomepage: www.fotofestivalnuernberg.de


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