curt serviert: Es wird To(r)te geben

1. MäRZ 2018 - 29. JULI 2018, MUSEUM FüR KOMMUNIKATION

#Ausstellung, #CURT präsentiert, #Design, #Kunst, #Museum für Kommunikation

Torte oder Tote? Ein Buchstabe zuviel und schon wird der angedrohte finale Exitus zu einer süßen Angelegenheit und ein fieser Gauner zu Deutschlands dümmsten Erpresser oder ein netter Gastgeber. Die lebensrettenden Maßnahmen im vorliegenden Fall kommen von Martin Droschke und Oliver Heß. Zusammen bilden sie das Künstlerduo Verwertungsgesellschaft, deren Ideen und Arbeiten in der neuen Sonderausstellung „Es wird To(r)te geben! Buchstaben können Leben retten“ im Nürnberger Museum für Kommunikation zu sehen sind.

Im Mittelpunkt steht dabei der Buchstabe als kleinstes Glied schriftlicher Kommunikation. Schon wenige solcher Buchstaben mit Sinn und Verstand zurechtsortiert, machen manchmal einen Schuh daraus. Ein ganzer Sack voll Buchstaben richtig in Reih und Glied gestellt kann sogar Weltliteratur werden und den Aufsteller mächtig Stolz machen, während die passiven Konsumenten, die des Lesens mächtig sind, sprichwörtlich gegenüber Nichtbuchstäblern auch klar im Vorteil sind und deshalb meistens auch keine drei X für eine U-nterschrift vormachen müssen.

Mit Humor und Einfallsreichtum legen Droschke und Heß Textwüsten  trocken, zerlegen Worte in Einzelteile und servieren ihren Buchstabensalat neu und hübsch angerichtet. Sie packen die Anfangssätze berühmter Romane in Form von Buchstabennudeln in Tütensuppenpäckchen, lassen den G-Pard und die M-Pörung in Dioramen zu bildlich-buchstäblichem Leben erwachen, bringen die Besucher in den G-Nuss von S-Kastanien und legen Fischstäbchen um zu Buchstäbchen. Marion Grether, die Direktorin des Museums für Kommunikation. erklärt: „Gerade wir als Kommunikationsmuseum stehen immer wieder vor der Herausforderung, Schriftlichkeit anschaulich auszustellen. Die Verwertungsgesellschaft löst das sehr kreativ und unterhaltsam, indem sie den einzelnen Buchstaben in den Blick nimmt und so Bilder erschafft.“ (A.d.R.: curt hätte das selbst etwas fluffiger formuliert, aber stimmen tut es schon.)

Die Fachfrau für die Gestaltung der 120 Quadratmeter Museumfläche ist Franziska Isensee. Mehr als 500 schwarze Plastikkisten dienen der gelernten Bühnenbildnerin und den ungezählten Buchstaben als Sockel, Vitrine oder Sammelbecken. Aus einem solchen Sammel-
becken mit Buchstabennudeln dürfen die BesucherInnen auch selbst aus dem vollen Schöpfen und damit Donald-Trump-Zitate entschärfen, Freundschaften mit anderen Besuchern über Sprachgrenzen hinweg schließen oder eigene Ideen umsetzen: alles ist möglich! Auch im „Typographischen Fundbüro“ können Besucher selbst Hand anlegen und Alltagsfunden eine neue Heimat in Buchstabenform verschaffen. „Die Ausstellung richtet sich an ein breites Publikum“, erklärt dazu Jan Thorleiv Bunsen von der Bunsen Goetz Galerie, der die Ausstellung zusammen mit Ulrike Götz kuratiert.

Rund um die Ausstellung gibt es ein umfangreiches Programm an museumspädagogischen Angeboten und Sonderveranstaltungen, die es auf der Museumswebsite, hier auf der Website oder in den nächsten Ausgaben nachzulesen gibt. Dieser Text macht an dieser Stelle einen Cu(r)t und ruft eine Mail an die Redaktion in Erinnerung. Dort stand geschrieben: „Da wäre mir doch fast das Herz in die Hode gerutscht“.

ES WIRD TO(R)TE GEBEN - BUCHSTABEN KÖNNEN LEBEN RETTEN!
vom 1. März bis 29. Juli. In Kooperation mit Bunsen Goetz Galerie

MUSEUM FÜR KOMMUNIKATION NÜRNBERG
Lessingstraße 6, Nbg.
mfk-nuernberg.de

Von curt präsentiert und serviert als Medienpartner!

[Fotos: Verwertungsgesellschaft – Martin Droschke & Oliver Heß]




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#Ausstellung, #CURT präsentiert, #Design, #Kunst, #Museum für Kommunikation

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Noch bis Frühjahr 2023 dreht sich im
Museum für Kommunikation alles um Avatare – in der Ausstellung „WhoAmIWantToBe – Avatare in digitalen Spielen“. Sie entstand in Kooperation mit dem Institut für Theater- und Medienwissenschaft der FAU Erlangen-Nürnberg und präsentiert studentische Arbeiten rund um die virtuellen Personifikationen aus medien- und kulturwissenschaftlicher Sicht. Wir haben uns mit Dr. Peter Podrez, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Theater- und Medienwissenschaft der FAU Erlangen-Nürnberg, und Museumsdirektorin Dr. Annabelle Hornung unterhalten.
 
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