DONNERSTAG, 19.12.2019 / 14.00 Uhr
Premiere des Theatermonologs von Jennifer Sittler. Dieser dreht sich um Gene und seinen Bestrebungen die NS-Geschichte seines Opas zu rekonstruieren.

Pressetext:

Gene hat Fragen. Er hat Dokumente über seinen Großvater entdeckt, einen gewissen Edward Vieth Sittler, der sich mit 21 Jahren aus Ohio nach Deutschland begeben hat – als gebürtiger Amerikaner, im September 1937.
Alleine in New York versucht Gene, die Vergangenheit zu rekonstruieren. Mit dabei: Umzugskisten voll Material, das ihm zugeschickt wurde, seitdem er begonnen hat, der Familie Fragen über den lange verstorbenen Großvater zu stellen. “Das Sammelsurium, zusammengetragen aus allen Ecken des Clans. Auf einmal hatten alle irgendwelche Vergangenheitsfetzen, die davor noch nirgends aufgetaucht sind. Alle Tanten, Onkel, Cousinen, Geschwister, Eltern. Kleine, leimgebundene Büchlein voll handgeschriebender Gedichte. Fotoalben, Briefe, Publikationen, Collagen. Zeitungsartikel und Kopien.” Nach und nach rekonstruiert Gene das Geschehen – die Ereignisse, die das Leben seines Großvaters geprägt haben: Ausreise nach Deutschland, Einbürgerung, Arbeit in der NS-Propaganda, Kriegsgefangenschaft und Landesverrats-Prozesse in den USA. Die fehlende Verarbeitung innerhalb der Familie nimmt mehr und mehr Raum in seiner Suche ein. Wie kam es dazu, dass niemand gefragt hat? Und was passiert, wenn es jemand doch tut? Zwischen Bagelshops in Brooklyn, Archiven und Gerichtssälen versucht Gene, der Geschichte seiner Familie näher zu kommen – und findet zwischen Landes- und Zeitgeschichte seinen eigenen Umgang mit der Schuld seines Großvaters.


MARIE-THERESE-GYMNASIUM

Schillerstr. 12
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