MONTAG, 30.12.2019 / 19.30 Uhr
Oper von Giacomo Puccini in italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln.

Pressetext:

Vielleicht war es die Erinnerung an seine eigenen Bohème-Jahre, die Puccini zu den 1851 erschienenen „Szenen aus dem Leben der Bohème“ von Henri Murger zog. Der Roman besteht aus einer lockeren Folge von Episoden, Genreszenen und Gestalten aus dem Pariser Bohème-Milieu, dessen Zentrum vier junge Künstler bilden. Auch Puccini stellt sie in den Mittelpunkt seiner Oper: Den Maler Marcello, den Dichter Rodolfo, den Philosophen Colline und den Musiker Schaunard. Sie leben in einer Art WG zusammen und erproben, ob sie tatsächlich zum Künstler taugen. 
So zumindest definiert Murger den „Zustand Bohème“: „Die Bohème ist die Vorstufe des Künstlerlebens, sie ist die Vorrede zur Akademie, zum Hospital oder zum Leichenschauhaus.“ Diese Definition übernehmen die beiden ungarischen Regisseurinnen Alexandra Szemerédy und Magdolna Parditka für ihre Nürnberger Inszenierung: Die Künstler, allen voran Rodolfo und Marcello, sind auf der Suche nach einer eigenen Kunst, probieren sich aus, experimentieren mit Formen und Techniken– was sie jedoch nicht davon abhält, viel Spaß zu haben, sich zu verlieben, sich zu streiten und wieder zu versöhnen. 
Als die Nachbarin Mimì in sein Leben tritt, muss sich Rodolfo plötzlich mit dem Tod auseinandersetzen – Mimì ist unheilbar an Tuberkulose erkrankt – und sieht sich mit neuen Fragen konfrontiert: Was bedeutet Leben und Arbeiten als Künstler? Welchen Verzicht muss man dafür bringen? Ist man bereit, für die Kunst auf finanzielle Sicherheit zu verzichten? Fragen, die sich viele Künstler*innen auch heute noch stellen. Rodolfo trennt sich von Mimì, weil seine Lebensumstände ihrer Gesundheit schaden. Ist es das wert? Oder macht die Konfrontation mit Mimìs Tod Rodolfo nicht erst zu einem wahren Künstler? 


OPERNHAUS

Richard-Wagner-Platz 2-10
90443 Nürnberg

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