SAMSTAG, 07.12.2019 / 20.00 Uhr
Tanztheater von Helena Waldmann, das den Körper und die äußeren Feinde und Eindringlinge thematisiert.

Pressetext:

Nicht nur die Oberfläche des Tanzes mit dem Körper ist interessant. Auch die Ereignisse im Körper selbst sind es. Was in diesen Körper eindringt – sowohl auf politischer wie auf der Ebene der Immunmedizin – nennt man Fremdkörper (Bakterien, Mykobakterien, Viren, Pilze, Parasiten, Samen, ein transplantiertes Organ, Migranten, Flüchtlinge). Diese Eindringlinge invadieren den Körper, ein Volk, eine Gemeinschaft – die aber selber nie homogen ist, die kein wirkliches Ganzes bildet, genauso wenig wie der Körper selbst ein geschlossenes System ist. Jeder lebende Körper ist ansteckbar, um sich verändern und damit überleben zu können.

Auf der quasi mikroskopischen Ebene des Körpers wird die Makroskopie einer Politik inszeniert. Körper überleben ebenso wie politische Konstrukte nur durch Öffnungen, so wie Körper eben auch nur durch Öffnungen wie Mund, Nase, Augen, Ohren, Poren, etc. zum Leben fähig sind – selbst wenn über genau dieselben Kanäle Gefahr lauert. Anhand einer Autopsie des Körpers, eines gewaltsamen Eindringens in ein funktional intaktes System durch die Mittel der Choreographie zeigt Helena Waldmann, dass Offenheit, Freiheit und Freizügigkeit lebenswichtig sind, um jener perfiden Konstruktion von Sicherheit zuvorzukommen, die in ihrer Logik der Geschlossenheit nur lebendig Totes erzeugen kann.


TAFELHALLE

Äußere Sulzbacher Str. 62
90491 Nürnberg

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