DONNERSTAG, 24.10.2019 / 20.00 Uhr
Clubbühne // Der Tuba spielende Jazz-Musiker hat für euch ein breites Spektrum an melodischen Bassklängen und groovendem Funk mit im Gepäck.

Pressetext:

Der Deutschlandfunk schreibt: „Die Tuba fristete ein Nischendasein im Jazz, doch Theon Cross hat ihr Image gehörig entmottet. Auf seinem Debütalbum „Fyah“ zeigt der Londoner Musiker, wie vielseitig das Instrument ist – von melodischen Bassklängen bis groovendem Funk. Der DJ und Label-Betreiber Gilles Peterson hat es so ausgedrückt: „Die neue Londoner Szene besteht aus Musikern, die einen originären Sound kreieren, und das sollte man nicht unterschätzen. Das Letzte, was der Jazz heute braucht, ist die nächste Version von ‚Summertime‘.“

Eine der Schlüsselfiguren der jungen britischen Jazzszene ist der Tubist Theon Cross, 25, der etwa dem Sound der Band Sons of Kemet um den Saxophonisten Shabaka Hutchings seinen melodiös-massiven Herzschlag verleiht. In seinem Stil kreuzen sich die Walking-Bass-Lines eines Paul Chambers mit Einflüssen aus Clubsounds wie Garage, Grime und Dubstep. „Für mich ist die Tuba ein äußerst vielseitiges Instrument“, sagt Theon Cross. „Sie lässt sich sowohl als melodischer Bass wie auch als Perkussionsinstrument einsetzen. Interessant finde ich auch, dass der akustische Klang der Tuba manchmal ganz ähnlich wie die Synthesizer-Sounds in der elektronischen Musik klingt. Sie ermöglicht mir, eine Vielzahl von Stilen in meine Musik zu integrieren.“
Auf seinem Debut-Album „Fyah“ beweist Cross in stupender Manier, wie sich ein Instrument, dem Dixieland-Ruch und Marschband-Makel anhaften, wie selbstverständlich entmotten lässt. Hier wird zwischen den Zeichensystemen von Ornette Coleman, John Coltrane, Knitting Factory und Afrobeat operiert.

Drummer Moses Boyd klingt zuweilen, als würde er Fela-Kuti-Legende Tony Allen channeln, während Saxophonistin Nubya Garcia immer wieder die Tenor Madness eines Sonny Rollins flackern lässt, ohne je wie ein Abziehbild ihres erklärten Vorbilds zu klingen. Auch sie macht keinen Hehl daraus, worauf sie hinauswill: „Früher wirkte das Wort Jazz oder das Genre Jazz an sich eher abschreckend auf die Leute – weil es ein verschnarchtes Image hat und ein Nischendasein führte. Ich muss überhaupt erst einmal herausfinden, was Jazz für mich eigentlich bedeutet.“
Den hypnotisch groovenden Funk-Puls von Theon Cross‘ „Fyah“ darf man getrost als Statement gegen die grassierende Demenz von Lordsiegelbewahrern und Kuratoren verstehen, in deren Lesart der Jazz zu einer Art Pseudo-Klassik erstarrt ist, in der den alten Meistern nichts und niemand mehr das Wasser reichen kann.
www.theoncross.bandcamp.com


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Fuchsenwiese 1
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