DONNERSTAG, 15.11.2018 / 19.30 Uhr
Stück von Lot Vekemans.

Pressetext:

Ismene, die Episodenfigur, die fast vergessene Schwester von Antigone – nach Tausenden von Jahren steht sie plötzlich im Zentrum der Aufmerksamkeit.
Und sie will reden, sie muss reden. Um endlich zur Ruhe zu kommen? Um endlich Klarheit zu finden, um Frieden machen zu können mit der eigenen Geschichte, ihrem unerfüllten Leben, der eigenen Handlungsunfähigkeit, ihren Minderwertigkeitsgefühlen?
Sie zieht uns hinein in ihre Version der Geschichte, kämpft mit dem was war, klagt an, zweifelt. Aufgestauter Hass und Bitterkeit, Selbstgerechtigkeit brechen hervor – aber auch die ewige Sehnsucht nach Liebe, Freude, Gemeinsamkeit, Lebendigkeit. Und wir sehen ihr zu und verstehen: ihre Geschichte ist das Gegenstück zu Antigones Geschichte: Antigones Geschichte vom Mut – und daneben Ismenes Geschichte von der Angst. Und wir begreifen: auch wer nie etwas wagt, sich nie entscheidet, immer abwartet, sich von seinen Ängsten lähmen lässt – auch der riskiert sein Leben!
Ein starker Text über Angst, Mut, Hass, Liebe – darüber, was Menschen schwach macht, was sie stark macht.

Antigone – die mutige Schwester von Polyneikes, die sich König Kreon widersetzt und ihren Bruder bestattet. Antigone, der Inbegriff von Geschwisterliebe, von Familienbanden, von „Blut ist dicker als Wasser“ - aber was ist mit Ismene, der anderen Schwester? Wo ist ihr Platz in der Familientragödie? Wie sieht ihr Weg aus, der Weg der Überlebenden?
Ismene konfrontiert sich mit ihrer Vergangenheit, ihren Entscheidungen, mit ihrer Scham, ihrer Reue, ihren Ängsten und Komplexen und immer wieder mit der Schwester, deren Schatten stets unerreichbar über Ismenes Leben schwebt. Ein Leben, dessen Existenzberechtigung Ismene immer stärker anzweifelt...
Lot Vekemans lässt die meist übersehene Schwester Antigones sprechen, verhandelt den antiken Stoff aus einer spannenden, neuen Perspektive und fokussiert so die Tragödie auf ihren persönlichen, individuellen Kern.

Aufführungsrechte: Gustav Kiepenheuer Bühnenvertriebs GmbH

Lot Vekemans, geb. 1965 in Holland, studierte zuerst Soziale Geografie in Utrecht, anschließend Ausbildung zur Theaterautorin an der „t Colofon“ in Amsterdam. Seit 1995 schreibt sie Kinder- und Erwachsenenstücke und Artikel für Theaterzeitschriften. 1998 nahm sie als eine von 21 europäischen Autoren an einem „Writers-in-residence-Projekt“ in Edinburgh teil, wo sie das Kurzdrama „Ein nagelneuer Tag“ schrieb. Ihre bekanntesten Theatertexte sind: "Judas" und „Gift“, die international gewürdigt und auch in Deutschland an großen Bühnen gezeigt wurden. Lot Vekemans wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet.

Künstler
Spiel: Christin Wehner 
Regie: Anke Salzmann

Termine
Gostner Hoftheater
12.11.2018
20:00 Uhr

14.11.2018
20:00 Uhr

15.11.2018
19:30 Uhr

16.11.2018
20:00 Uhr

17.11.2018
20:00 Uhr

21.11.2018
19:30 Uhr

22.11.2018
19:30 Uhr

23.11.2018
20:00 Uhr

24.11.2018
20:00 Uhr

 


GOSTNER HOFTHEATER

Austr. 70
90429 Nürnberg






KARTE

20240214_JazzBluesFestival