FREITAG, 22.06.2018 / 20.00 Uhr
Werke von Franz Schubert und Fazil Say unter dem Motto “Endlich Schubert!”.

Pressetext:

Franz Schubert 
SINFONIE NR. 3 D-DUR D 200

Fazıl Say 
KONZERT FÜR KLARINETTE UND ORCHESTER 

Franz Schubert 
SINFONIE NR. 5 B-DUR D 485

Worte, die Gewalt auslösen: Als der türkische Pianist Fazıl Say 2012 einige Verse des persischen Dichters Omar Khayyam getwittert hatte, erstatteten drei türkische Bürger Anzeige gegen den Künstler wegen Verunglimpfung religiöser Werte. Say wurde 2012 trotz internationalen Protestes zu einer Haftstrafe von zehn Monaten verurteilt. Ein Jahr zuvor hatte er sich in seinem Klarinettenkonzert bereits mit dem persischen Dichter und Universalgelehrten Khayyam auseinandergesetzt, der schon im 11. Jahrhundert eine aufklärerische Haltung zu Religion und religiösem Fundamentalismus eingenommen hatte. Das Konzert, ein Auftragswerk der Klarinettistin Sabine Meyer, vertont wichtige Lebensstationen Khayyams, es ist aber auch ein Bekenntnis zu Says Heimatstadt Istanbul, einem Ort zwischen Orient und Okzident. In Nürnberg spielt nun der Schweizer Klarinettist Reto Bieri das Werk, das gerade durch die aktuellen Ereignisse zu einem der politischsten Musikstücke unserer Zeit geworden ist.

Umrahmt wird Fazıl Says Werk von zwei Sinfonien eines Komponisten, der in den vergangenen Jahren selten auf dem Programm der Staatsphilharmonie Nürnberg stand. Franz Schubert war kaum zwanzig Jahre alt, als er in den Jahren 1815 und 1816 seine Dritte und seine Fünfte Sinfonie schrieb. Wie alle Sinfonien dieses Komponisten wurden die beiden Sinfonien erst lange nach Schuberts Tod öffentlich gespielt, und noch Johannes Brahms war der Meinung, man solle diese Jugendwerke zwar dokumentieren, aber besser nicht aufführen. Doch Brahms irrte, denn gerade in diesen frühen Sinfonien ist bereits der ganze Schubert mit seiner abgründigen Melancholie und seinen feinen instrumentalen Farben enthalten.


www.philharmonie-nuernberg.de


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