FREITAG, 30.03.2018 / 20.00 Uhr
Zentralcafé // Vortragsreihe mit Bar-DJing. Heute: Eva Egermann: Kranke Sounds – Crip-Popkultur, -Kunst und radikale soziale Bewegungen.

Pressetext:

“Hello to you out there in Normal Land”, lautet die erste Zeile des Songs Spasticus Autisticus (1981) von Ian Dury & the Blockheads, der wegen seiner damaligen tabulosen Realitätsbeschreibungen von öffentlichen Radiostationen zensiert wurde. Die radikalen Texte und Performances erzeugten, was Ian Dury „that Outcast Thing“ nannte, das die Band verkörperte. 

Eva Egermanns Recherche beschäftigt sich mit widerständigen Praktiken, Aneignungen, sozialen Bewegungen und Popkulturen, die mit Devianz, Abnorm, Krankheit und Behinderung zu tun haben. Verschiedenste Materialien finden sich in ihren künstlerischen Projekten wieder, reinszeniert, überarbeitet zum Beispiel in Form einer Zeitung oder während einer Bandprobe.

Der Vortrag verweist z.B. auf die “radikale Krüppelbewegung”, die Aneignung der Krücke als Knüppel, das “Sozialistische Patientenkollektiv” (SPK), welches Krankheit als Protest gegen den Kapitalismus formulierte, und nimmt insbesondere Bezug auf deren Verbindungen in Gegenkultur, Popmusik und Punk." Der Abend widmet sich auch der 2ten Ausgabe des Crip Magazine, welches 2017 erschienen ist und der Relevanz von alternativen Repräsentationen von Krankheit und Behinderung (in Musik, Kunst, Jugendkultur und Alltagswelt).

Eva Egermann ist Künstlerin und lebt in Wien. Sie arbeitete in unterschiedlichsten Medien und Kollaborationen (wie z.B. der Manoa Free University). Neben zahlreichen künstlerischen Projekten sind Publikationen (z.B. „Regime. Wie Dominanz organisiert und Ausdruck formalisiert wird“ oder „Class Works“) und kuratorische Projekte (z.B. „2 or 3 Things we’ve learned. Intersections of Art, Pedagogy and Protest“ oder „On Uncanny States and Bodies“) entstanden. Im Rahmen ihres PhD in Practice Projekts „Crip Modes of Artistic Research“ sind künstlerische Projekte, Performances, Ausstellungen sowie das Crip Magazine entstanden. Egermann lehrte an Hochschulen in Wien, Linz, Luzern, Zürich und Innsbruck.

Eintritt auf Spendenbasis.


KüNSTLERHAUS IM KUKUQ

Königstraße 93
90402 Nürnberg

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