DIENSTAG, 27.06.2017 / 19.30 Uhr
 Gluck-Saal // Dramma lirico in einem Prolog und drei Akten von Giuseppe Verdi.

Pressetext:

: Text von Temistocle Solera und Francesco Maria Piave
: In italienischer Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln
: Eine Produktion des Theaters an der Wien


Als Giuseppe Verdi 1846 für das Opernhaus La Fenice in Venedig seine neunte Oper „Attila“ komponieren sollte, schrieb er an seinen Verleger: „Was für ein hübsches Thema!“, und ließ sich nicht lange bitten. Was Verdi wohl „hübsch“ gefunden haben mag an dem schreckenerregenden Hunnenkönig Attila, bekannt auch als Etzel oder „Geißel Gottes“?

Sicher interessierte ihn keine Verherrlichung des Krieges, auch nicht der Freiheitskampf eines idealisierten Römervolkes als Parabel auf die italienischen Unabhängigkeitskriege. Im Gegenteil, die Propaganda vom „edlen Römer“, der gegen den „barbarischen Hunnen“ kämpft, unterlief Verdi offenbar mit Freuden. Er zeigt den Römer Ezio (nach dem historischen Feldherrn Aetius) als egozentrischen Politiker, der Attila einen Kuhhandel vorschlägt: „Für dich die Weltherrschaft, aber überlass mir Rom“. Attila lehnt diesen Pakt angewidert ab. Überhaupt weckt dieser Hunnenkönig durchaus Sympathie, besonders bei Odabella. Eigentlich wollte diese Attila im Schlaf ermorden wie die biblische Judith den Holofernes, doch stattdessen rettet sie ihm das Leben. Erst ganz am Schluss, wenn alle anderen vereint über den geschwächten Attila herfallen, zückt auch sie den Dolch. Attila haucht mit den Worten „E tu, Odabella!“ sein Bühnenleben aus, enttäuscht von ihr wie Cäsar von Brutus.

Tragödie oder Parodie? Regisseur Peter Konwitschny und sein Bühnenbildner Johannes Leiacker haben sich des Musikdramas mit Humor angenommen. In ihrer Inszenierung lassen sie die Figuren auf der Bühne rasant altern, ohne dass sie das Geringste dazulernen – eine Parabel auf die Menschheitsgeschichte. Politische Botschaft und theatralischer Witz von Verdis Schöpfung bereiten dem heutigen Publikum ein ernstzunehmendes Vergnügen. Peter Konwitschnys überraschende Inszenierung sorgte bereits bei ihrer Premiere am Theater an der Wien 2013 für Furore. Am Staatstheater Nürnberg kommt nach „Il corsaro“ und „Macbeth“ erneut eine der frühen Verdi-Opern auf die Bühne.


: Musikalische Leitung: Gábor Káli
: Inszenierung: Peter Konwitschny
: Bühne und Kostüme: Johannes Leiacker
: Chor: Tarmo Vaask
: Dramaturgie: Bettina Bartz



Termine:

JUNI 2017
Mo 19.06.2017 18:00 Uhr
Sa 24.06.2017 19:30 Uhr
Di 27.06.2017 19:30 Uhr

JULI 2017
So 02.07.2017 19:00 Uhr
So 09.07.2017 15:30 Uhr
Do 13.07.2017 19:30 Uhr
Mo 17.07.2017 19:30 Uhr
Mi 19.07.2017 19:30 Uhr


SCHAUSPIELHAUS

Richard-Wagner-Platz 2-10
90443 Nürnberg

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