TAFELHALLE. Ihr kennt das: Die Nachrichten von der künstlichen Intelligenz reißen nicht ab, ständig kann die was Neues und immer mehr gewinnt man das Gefühl, man müsste da irgendwie mitkommen und ist doch eigentlich mit dem, was auf dem guten alten Smartphone abgeht, schon ausreichend überfordert. Allerdings: Für die Kunst ist das Digitale, die KI zunehmen ein reicher Quell der Inspiration. Henrik Kaalund, Tänzer, Choreograf, mehrfach ausgezeichnet und international gefragt, erzählt in seiner neusten Arbeit für die Tafelhalle davon, wie wir uns einer Welt voller Technologie verlieren – und uns vielleicht genau dadurch am Ende wiederfinden. Der Tänzer selbst begegnet dabei auf der Bühne seinem digitalen Alter Ego, das ihn kritisch beobachtet. Kaalund ist an verschiedene Messgeräte angeschlossen, die im Zuge seiner Bewegungen ein Feuerwerk an Bild und Klang auslösen. Wenn die Technik kein störrisches Eigenleben entwickelt, wird er an diesem Abend die Welt des Tanzes revolutionieren. Zu diesem Zweck hat Kaalund unter anderem André Bartetzki mit ins Lost-in-Technology-Boot geholt, einen Pionier der elektroakustischen Musik. Als Gastregisseur:innen und -choreograf:innen waren Susanna Curtis, Anne Devries, Jakob Jokisch und Wenzel Winzer beteiligt.

Henrik Kaalund: Lost in Technology
Premiere: 21.03., 20 Uhr, Tafelhalle
Weitere Termine: 22.3./23.3. & 19.4./20.4.2024 / 20:00 Uhr  >>
MEMORIUM NüRNBERGER PROZESSE. Am 20. Juli 1944 versuchte eine Gruppe Widerstandskämpfer um Graf von Stauffenberg Adolf Hitler zu töten. Der Rest der Geschichte ist bekannt, die Widerstandskämpfer wurden hingerichtet. 1951 diffamierte Otto Ernst Remer, der als Mitglied des Wachbattailons Großdeutschland an der Niederschlagung des Umsturzversuchs beteiligt war, die Attentäter vom 20. Juli als Landesverräter. Der später unter anderem wegen des Eichmann-Prozesses berühmte Generalstaatsanwalt Fritz Bauer brachte Remer daraufhin wegen übler Nachrede und Verunglimpfung des Andenkens Verstorbener vor Gericht. Remer wurde zu einer Freiheitsstrafe verurteilt und das Gericht erkannte den Umsturzversuch als rechtmäßig an. Bauer: “Ein Unrechtsstaat, der täglich Zehntausende Morde begeht, berechtigt jedermann zur Notwehr.”

Das Memorium Nürnberger Prozesse übernimmt Von der Gedenkstätte Deutscher Widerstand von Mittwoch, 20. März, bis Sonntag, 26. Mai 2024, die Wanderausstellung „‚Verräter‘ oder ‚Helden‘? Fritz Bauer und der ‚Prozess um den 20. Juli 1944’“. Sie ist von Mittwoch bis Montag jeweils zwischen 10 und 18 Uhr im Cube 600 des Memoriums, Fürther Straße 104, zu sehen.Die Festrede zur Eröffnung am 19. März, 19 Uhr, hält Kuratorin Dr. Claudia Fröhlich, Leiterin des Lern und Erinnerungsorts Martin-Niemöller-Haus in Berlin. Sie beleuchtet verschiedene Aspekte der Ausstellung sowie die geschichtlichen Hintergründe: Warum galten die Männer des Widerstands Anfang der 1950erJahre als „Verräter“? Wie konnte Fritz Bauer nachweisen, dass sie „Helden“ waren? Und warum ist der „Prozess um den 20. Juli 1944“ auch heute noch so aktuell?

Memorium Nürnberger Prozesse  >>
DESI. Als Kind wusste die äthiopisch-ukrainische Betty Endale bereits, dass sie Sängerin werden möchte. Zusammen mit ihren Schwestern Miriam und Siona gründete sie 2019 FO SHO. Heute sind die Schwestern national und international erfolgreich. Sie singen auf Festivals innerhalb und außerhalb der Ukraine und erreichten sogar das Halbfinale des ukrainischen Vorentscheids für den ESC. Seit ihrer Kindheit mussten sie immer wieder Rassismuserfahrungen machen – ihre Musik, die von ukrainischer Identität und Stolz geprägt ist, erzählt auch von diesen Erfahrungen. Betty und ihre Schwestern möchten eine Botschaft vermitteln. Ihre Texte sind politisch und werden von modernen Beats zwischen Trap und HipHop transportiert.  >>
STAATSTHEATER. Theaterkritik von Andreas Radlmaier

Wiederauferstehung am Nürnberger Staatstheater: Mit stehendem Applaus feierte im Opernhaus ein sichtlich jung durchmischtes Publikum die frischpolierte Highspeed-Neuinszenierung von „
Jesus Christ Superstar“, mit dem der heute 75-jährige Andrew Lloyd Webber (samt Text-Partner Tim Rice) vor einem halben Jahrhundert vom Broadway aus seine Weltkarriere mit genialem Ohrwurmfortsatz einläutete. Der Erlöser-Stoff ist offensichtlich immun gegen Missbrauchsvorwürfe und Kirchenaustritte aller Art. Nachdem Staatsintendant Jens Daniel Herzog in seiner Dortmunder Zeit bereits einen Publikumserfolg mit dem Musical-Klassiker gelandet hatte, wiederholt sich in Nürnberg der Push für die Auslastungsbilanz: Rund 21.000 Gäste wollen allein bis Juli das Mirakel von Menschsein, Verrat und Märtyrertod in geplanten 21 Vorstellungen erleben. Klarer Fall von Wunder.  >>
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