Fahnenkorrektur: Neue Aktions-kunst an der Zeppelintribüne kündigt sich an Kultur 22.04.2022 ZEPPELINFELD. Wir glauben, es war ungefähr so: Eine düstere, regenverschleierte Nacht in Gostenhof. curt-Kolumnist Theo Fuchs schleicht durch menschenleere Gassen, das Hirn vernebelt von billigem Fusel. Da vorne muss er noch um die Ecke, dann ist er daheim, als er ein plötzliches Psst in seinem Rücken vernimmt. Fuchs verharrt im gelben Licht der Gaslaterne, eine Gestalt im grauen Mantel nähert sich mit eiligen Schritten, will vorbei, Fuchs spürt eine Berührung und weg ist der Fremde als hätte er nie existiert. Der Kolumnist taumelt, er fühlt sich wie aus einem Traum erwacht, in seiner Tasche etwas Schweres, eine Kassette. >>
Kunst und Architektur: Was wird mit der Kongresshalle? NEWSTICKER 01.02.-28.02.2022 NüRNBERG. Was passiert, was ist zu tun mit der Kongresshalle? Die Frage ist gefühlt seit immer eine der spannendsten in der Nürnberger Kulturpolitik. Das Nazi-Gebäude am Dutzendteich befindet sich größtenteils im Rohbauzustand, ein Teil davon soll, so will es die Stadt, für Kultur fit gemacht werden. Wie genau das aussehen kann, bleibt aber natürlich, auch wegen der historischen Belastung des Geländes, Gegenstand der Diskussion. Konstruktive Beiträge zu dieser Diskussion sind noch bis 28. Februar in der Ausstellung NACHdenken, ÜBERdenken – NEUdenken? im K:osk93 im Künstlerhaus im KunstKulturQuartier, Königstraße 93, und im Offenen Büro des Stadtplanungsamts, Lorenzer Straße 30. Dort werden unter anderem Arbeiten von Master-Studierenden der Architektur-Klasse Prof. Matthias Loebermann an der Hochschule Biberach zu sehen, die unter dem Titel „Kolosseum Nürnberg – Eine Chance für die Zukunft“ entstanden sind, gezeigt. Sonderöffnungstag der Ausstellung ist Sonntag, 13.02., an dem das Offene Büro zusätzlich zwischen 11 und 16 Uhr besucht werden kann. Zwischen 11 und 14 Uhr besteht dabei Gelegenheit, mit den Studierenden Franziska Boll, Julia Blatz, Felix Pompe und Kathrin Stark über die vorgelegten Entwürfe ins Gespräch zu kommen. Der Kulturwissenschaftler Felix Hörath, der auch an der Kuratierung der Schau beteiligt war, bietet außerdem ab sofort wöchentlich dienstags, mittwochs und freitags sowie am Montag, 28. Februar, jeweils um 18 Uhr Rundgänge durch beide Ausstellungsorte an. Treffpunkt ist jeweils zu Führungsbeginn das Offene Büro des Stadtplanungsamtes. Alle Veranstaltungen sind kostenfrei. Für die Teilnahme an den Führungen ist eine vorherige Anmeldung unter zep@stadt.nuernberg.de notwendig. Zur Ausstellung im KunstKulturQuartier. >>
Neue Gesprächsreihe: Viel Theater um die Oper Kultur 13.02.2022 OPERNHAUS. Was soll werden aus dem Opernhaus, wie viel Geld steckt die Gemeinschaft der Steuerzahler*innen in dessen Sanierung und sollte die Staatsoper wirklich in die historisch belastete Kongressehalle umziehen? Das ganze Thema Opernhaus ist mittlerweile ein Komplex mit vielen Enden, vielen Fragezeichen, viel Diskussionpotential. Oder gar: viel Diskussionsnotwendigkeit. Das haben Staatstheater und Nürnberg Nachrichten nun genau so identifiziert und starten eine neue Gesprächsreihe: Viel Theater um die Oper. >>
Bis 23.01.: Staatstheater sucht Mitwirkende für Kongresshallen-Rundgang NEWSTICKER 19.01.-23.01.2022 KONGRESSHALLE. Ab dieser Spielzeit startet das Staatstheater das Projekt Wer ist wir? in dessen Rahmen es seine künftige Ausweichspielstätte (ab 2025), die Kongresshalle, künstlerisch erforschen wird. Die Aufführung, die daraus entsteht, soll, so viel weiß man schon, ein theateraler Rundgang durch das Gebäude werden, der den Blick auf auf diesen Ort verändern und schärfen soll. Für diesen suchen Schauspieler und Theaterpädagoge Burak Uzun und Autor Thomas Perle noch theaterbegeisterte Mitwirkende ab 18 Jahren. An ihren jeweiligen Stationen werden die Mitwirkenden im Sinne der Aufführung für eine radikal vielfältige Gesellschaft einstehen. Burak Uzun wird mit den jeweiligen Personen selbst arbeiten, auf dieser Grundlage entsteht der Text von Thomas Perle. Bewerbungen bis 23.01. an: theaterpaedagogik@staatstheater-nuernberg.de www.staatstheater-nuernberg.de >>
Eine reisende Stele fürs Gelände: Das Regenbogen-Präludium und die Kuratorische Variable Kunst & Design 01.10.2021 NüRNBERG. Bald ist es schon wieder ein Jahr her, dass ein anonymes Künstler*innenkollektiv die Zeppelingtribüne am Reichsparteitagsgelände in einer nächtlichen, subversiven Aktion in den Farben des Regenbogens bemalte. Ausgerechnet in der Nacht, bevor Nürnberg nicht Kulturhauptstadt wurde. Ausgerechnet dieser neuralgische Ort. Die Stadt reagierte mit umgehender Reinigung, die Stadtgesellschaft mit lebhafter Diskussion. Die anonymen Künstler*innen, genannt mittlerweile Arquus, haben sich seither nicht in die Untätigkeit verabschiedet. >>
Naziareal, in Streifen geschnitten Kultur 09.09.2021 In einer umfangreichen International Summer School mit Workshops, Vorträgen und städtebaulichen Analysen widmen mehrere Hochschulen sich der Vergangenheit und Gegenwart, sowie den möglichen Zukünften des Reichsparteitagsgeländes. >>
Stadt der Reichsparteitage: Bauzaun bietet erste Einblicke in neue Ausstellung Kultur 24.03.2021 DOKUMENTATIONSZENTRUM REICHSPARTEITAGSGELäNDE. Das Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände bereitet derzeit eine neue Interimsausstelung vor: Nürnberg – Ort der Reichsparteitage. Inszenierung, Erlebnis und Gewalt. Sie erzählt die Geschichte der Reichsparteitage und überbrückt die Umbauphase des Gebäudes, die bis Ende 2023 dauern wird. Jetzt wandern einige Inhalte der Ausstellung noch vor Eröfnung nach draußen. >>
Neues Buch zum Thema: Spuren des National-sozialismus NEWSTICKER 29.01.2021 NüRNBERG. Es passt vielleicht grad ganz gut, wo uns das architektonische Erbe der Nazis in Nürnberg einmal mehr beschäftigt und der Umgang mit diesem diskutiert werden muss, dass ein neues Sachbuch zum Thema erscheint: Steffen Radlmaier und Siegfried Zelnhefer – Nürnberg und die Spuren des Nationalsozialismus. Radlmaier, ehemals Feuilletonchef der NN, und Zelnhefer, ehemals Leiter des Presse- und Informationsamts der Stadt, stellen darin auch Zeitzeugenberichte, Archivfotos und kontextualisierende Literatur neben ihre eigenen Betrachtungen. Die Rundgänge führen zu den Orten, die die Nationalsozialisten der Stadt hinterlassen haben und finden sich nicht nur auf dem ehemaligen Reichsparteitagsgelände, sondern beispielsweise auch am Hauptmarkt, im Kunstbunker, in Langwasser … Mit Nürnberg als Open-Air-Museum ermöglicht das Buch historische Spaziergänge, die dem ein oder anderen sicherlich neue Blickwinkel auf diese Stadt und ihre dunkle Vergangenheit verschaffen. Nürnberg und die Spuren des Nationalsozialismus Steffen Radlmaier und Siegfried Zelnhefer 208 Seiten, 15 Euro Erschienen bei ars vivendi >>
Regenbogen-Präludium: Stellungnahme der Stadt zur Bemalung der Zeppelintribüne MAGAZIN 02.11.2020 ZEPPELINTRIBüNE. Wie die anderen Medien auch bekam curt heute (13:43 Uhr) die Pressemitteilung der Stadt Nürnberg zum „Regenbogen-Präludium“. Wird zuerst versucht, zu erklären, warum die Farbe bzw. das Kunstwerk unbedingt entfernt werden mussten, sucht man nun doch den Austausch und das Gespräch mit der Künstlergruppe, “ob der temporäre künstlerische Appell an die Gesellschaft verstetigt” werden könnte. Ohne dabei den Denkmalschutz zu vergessen. Wir sagen: KLAR, das muss gehen! Und das geht auch, denn Denkmalschutz hat viele Gesichter. Hier dann vielleicht sogar ein ganz buntes, das zur Kunst steht. Wir hoffen auf eine Weiterführung des „Regenbogen-Präludium“ und darauf, dass hierbei ganz viel gelernt wird über Kunst, Kunstverständnis und dass man manche Dinge tun muss, obwohl man weiß, sie werden weggewaschen. >>
Regenbogen-Präludium: Die Stadt zerstört ihr Image mit Hochdruck-reiniger MAGAZIN 02.11.2020 ZEPPELINTRIBüNE . Das “Regenbogen-Präludium” bestimmt weiterhin die Online-Debatten in und um Nürnberg. Jetzt meldet sich mit einem ausführlichen Brief Bastian Brauwer zu Wort – nicht nur als Vorsitzender des CSD Nürnberg, sondern auch Steinmetz, der der Säuberungsaktion der Stadt seine fachliche Expertise entgegenhält. Hier sein offener Brief. >>
Der Bottom-up-Regenbogen: Statement für Vielfalt und gegen Rassismus Kultur 30.10.2020 ZEPPELINTRIBüNE. In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch verschönerten Unbekannte die Zeppelintribüne des Reichsparteitagsgeländes mit acht bunten Streifen. Das Regenbogenpräludium, so nennt sich die Künstlergruppe, hinterließ ein Guerilla-Kunstwerk, das mit einfachen Mitteln großen Effekt erzielte. Es war der eingeweihte Fotograf Peter Kunz, der am Mittwochmorgen, kurz nach 8, die ersten Bilder auf Facebook droppte. In diesem Moment beginnt die Rezeptionsgeschichte. >>
Regenbogen über der Führer-kanzel: Guerilla-Kunst auf dem Reichspartei-tagsgelände Kultur 28.10.2020 ZEPPELINFELD. Es ist eine Guerilla-Aktion mit Timing, Wucht und Botschaft: In der Nacht vor der Bekanntgabe, wer Kulturhauptstadt 2025 wird, hat eine neu gegründete Gruppe die Zeppelintribüne über der Führerkanzel mit einem Regenbogen verschönert. Die Urheber*innen nennen sich Das Regenbogenpräludium. >>