FAU Studiportrait #12: Homunculus

MITTWOCH, 30. SEPTEMBER 2015

#FAU, #Studium

Manche Studiengänge haben das Etikett „brotlose Kunst“ an sich haften – Germanistik und Buchwissenschaft gehören sicher dazu. Vier Studierende der FAU zeigen, dass man schon während des Studiums jede Menge aus diesen Fächern machen kann und gründetetn ihren eigenen Verlag.

„Homunculus“ haben Laura Jacobi, Sebastian Frenzel, Philip Krömer und Joseph Reinthaler ihren Verlag genannt, der bereits seit mehreren Jahren in den Köpfen der vier Freunde herumschwirrt. „Wir hatten bereits vor einiger Zeit ein Vorgängerprojekt, einen Hörbuchverlag“, berichtet Sebastian, der vor dem Studium eine Buchhändler-Lehre begonnen hatte. „So haben wir erste Erfahrungen gesammelt und gemerkt, dass wir gut zusammen arbeiten können.“ Mit einem Vorlauf von etwa zwei Jahren ging dann im Januar 2015 der homunculus verlag offiziell an den Start und überzeugt nicht nur Familien und Bekannte durch seine Professionalität. „Freunde, die unseren Katalog mit dem Herbstprogramm in die Hand nehmen, sind erstaunt von der Professionalität“, sagt Laura. „Das ist schon lustig, weil viele bei einem Projekt von vier Studenten nicht von der Qualität ausgehen, die für uns selbstverständlich ist.“

Doch nicht nur die Optik ist hochprofessionell. Auch die Herangehensweise der vier Freunde zeugt von jeder Menge Know-how und Realismus. „Wir wissen, dass es eine große Herausforderung ist, einen Verlag zu etablieren. Und eine noch viel größere, zu viert davon zu leben“, so Joseph. „Doch der Zeitpunkt war einfach perfekt, um zu starten, immerhin sind wir alle in der Endphase unseres Studiums.“ Und auch der rote Faden, der sich durch das erste Programm des homunculus verlags zieht, beweist ein feines Gespür für die Ausrichtung des Unternehmens. Neben den ersten drei Teilen einer aufgearbeiteten Geschichte des Kriminalromans, die unter anderem Titel von Meissner, Schiller, Vidocq und Poe in sich vereinen, sind auch Dickens Weihnachtsgeschichte in einer sehr schönen Ausgabe mit Illustrationen der Erstausgabe und zeitgenössischen Abbildungen sowie die erste Einzelveröffentlichung von Einsteins „Die schlimme Botschaft“ seit 1921 im Programm.

Die FAU-Studierenden setzen jedoch noch auf mehr Inhalte als „nur“ Bücher. So haben sie auch ein Trumpfkartenspiel mit bekannten und weniger bekannten Monstern der literarischen Geschichte, die Literaturzeitschrift „Seitenstechen“ und eine neue eBook-Lösung im Portfolio. Diese haben sie selbst programmiert und so ein bisher einmaliges Angebot für die typographische Aufbereitung von Manuskripten in eBooks erfunden. Auf diesen Standbeinen sollte man doch in absehbarer Zeit stehen können, oder? Philip fasst die Aussichten mit Humor und Ironie zusammen: „Wir versuchen einfach, eine brotlose Kunst in ein paar Scheiben trockenes Toastbrot zu verwandelt.“ Und wer weiß, vielleicht hat der Homunculus irgendwann auch eine Flasche Champagner für die vier Freunde im Gepäck.

homunculus-verlag.de




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