Museen: Was ist geboten, was gibt's zu sehen?

MITTWOCH, 5. AUGUST 2020, NüRNBERG, FüRTH, ERLANGEN

#Erlangen, #Fürth, #Museum, #Nürnberg, #Übersicht

curt schaut auf die Museen der Stadt: Was ist neu, was gibt‘s hier, können wir uns da hinsetzen? Wir finden neue Ausstellungen und spannened Führungen durch klimatisierte Räumlichkeiten. Das ist die Übersicht für Wissenshungrige. 

DB Museum
Die neue Dauerausstellung Bahnhofszeiten im Nürnberger DB Museum beschäftigt sich mit den Orten des Zustiegs. Bahnhöfe sind mehr als nur Haltestellen, sondern immer auch Orte des öffentlichen Lebens, Treffpunkte. Die Ausstellung beleuchtet das Bahnhofsleben auf 200 qm und erweckt historische Figuren wie das Dienstmädchen der Kaiserzeit und den Gepäckträger in der Bundesbahn mit Mitteln der Dokufiktion zum Leben. Seit 25. Juni und bis 31. Oktober gibt es außerdem eine neue Sonderausstellung: Fokussiert! 100 Jahre Deutsche Reichsbahn zeigt auf dem Freigelände und in Fahrzeughalle II Eisenbahnen der Jahre 1920 bis 1945, beschäftigt sich mit dem Thema Eisenbahnfotografie und lädt zum Selberfotografieren ein.
www.dbmuseum.de

Museum für Kommunikation
Das MfK, bzw. die Museumsstiftung Post und Telekommunikation, scheint, könnte man fast meinen, etwas auszuhecken und hat in der Pandemie ein Thema für sich entdeckt. Die Frage lautet: Verändert diese Corona-Erfahrung auch die Art, wie wir kommunizieren? Und wie werden wir später einmal über diese Zeit, die jetzt ist, sprechen? Um dieser Forschung auf die Spur zu kommen, braucht das Museum Material – und zwar von euch. Sämtliche private, kommunikationsorientierte Coronaobjekte können sofort museal werden. Zum Beispiel Briefe, die auf einmal wieder geschrieben wurden, oder Videos, die in der Zeit entstanden sind. Oder was ganz anderes. Das Museum für Kommunikation freut sich über Objekte, Fotos, Geschichten und belohnt Teilnehmer*innen mit Museumseinladungen. Online kann man sich bereits durch einige Corona-Objekte wie die Armverlängerung für Corona-Shake-Hands klicken. Außerdem findet man hier eine Umfrage zur privaten Kommunikation im Lockdown.
www.mfk-nuernberg.de

Dokuzentrum
Das ehemalige Reichsparteitagsgelände ist einer der Hauptanziehungspunkte dieser Stadt, die Ausstellung modernst und umfangreich genug für mehrere Besuche. Es gibt aber auch verschlossene Türen und Räume, die der Öffentlichkeit nicht zugänglich sind. Jeden Freitag, Samstag und Sonntag um 15 Uhr besteht die Möglichkeit, im Rahmen einer Führung hinter diese Türen zu blicken. Die Teilnehmerzahl ist momentan auf zehn Personen begrenzt, die Maske bleibt während der Führung auf. Anmeldung via: Diese E-Mail Adresse ist gegen Spam Bots geschützt, du musst Javascript aktivieren, damit du sie sehen kannst
www.museen.nuernberg.de/dokuzentrum

Germanisches Nationalmuseum
Drei Schlagworte, die gut in dieses Jahr passen, umschreiben die neueste Sonderausstellung im Germanischen Nationalmuseum: flexibel, experimentell, nachhaltig, das ist Halle 1. Anhand historischer Beispiele erkundet die Ausstellung in drei Räumen, wie Menschen auch in der Gegenwart mit unerwarteten Veränderungen umgehen. Der Ausstellungsbereich Walz bespielsweise erkundet den Themenbereich der Gesellenwanderung als Grenzerfahrung. Zu Halle 1 gehört ein umfangsreiches Begleitprogramm. Findet man alles auf: 
www.gnm.de

Memorium Nürnberger Prozesse
Seit Anfang Juli finden auch im Memorium Nürnberger Prozesse wieder öffentliche Führungen statt – jeden Sonntag um 14 Uhr. Die Führung erläutert die Geschichte der Nürnberger Prozesse und spannt den Bogen zum Den Haager Gerichtshof für Menschenrechte. Auch der historische Schwurgerichtssaal gehört zur Führung. Da nicht mehr als fünf Personen teilnehmen können, ist eine Anmeldung nötig. Bitte hier entlang: Diese E-Mail Adresse ist gegen Spam Bots geschützt, du musst Javascript aktivieren, damit du sie sehen kannst
www.museen.nuernberg.de/memorium-nuernberger-prozesse

Haus des Spiels
Gegründet 1879 in Fürth prägten Spiele der Firma Spear über 100 Jahre lang den Markt. Unter anderem Scrabble stammt aus diesem Haus. Heute ist der Name kaum noch jemandem geläufig. Die Familie Spear, heute in England ansässig, hat ihr Archiv 2017 der Stadt Nürnberg geschenkt, das Deutsche Spielearchiv bewahrt und erforscht diesen Bestand und würde ihn in einer Ausstellung zeigen, wenn das Pellerhaus geöffnet hätte. Aber: Online kann man sich wunderbar durch die Spear-Spiele klicken und eines ist schöner als das andere. Von außen lässt sich das Pellerhaus im übrigen ganz wunderbar bestaunen, auch im Rahmen zweier Führungen. Der Geschichte für alle e.V. stellt den Egidienplatz vor, am 30.08. und auch am 27.09., 14 Uhr.
www.museen.nuernberg.de/spielearchiv

Fembohaus
„Panorama“ kennen junge Leute wir ihr und wir ja nur noch vom Smartphone, wenn man das kann. Der weite Blick, die aktuelle Ausstellung im Nürnberger Stadtmuseum, zeigt Panoramen aus sieben Jahrhunderten und die sind in der Regel gemalt und beeindruckend. Aber auch in panoramischen Grafiken und Fotografien taucht die Silhouette der Stadt auf, die Darstellungen reichen bis in die Gegenwart bzw. Zukunft: mittels Virtual Reality besteht die Möglichkeit, dem Fembohaus aufs Dach zu steigen und von dort den Panoramablick schweifen zu lassen. Auch einzelne Maler, Bildhauer, Architekten stellt die Schau vor, u.a. den als Betrüger in den Schuldturm eingekerkerten Berliner Christian Ludwig Kaulitz. Arme Sau. Den Blick aus dem Gefängnis hat er in einem Aquarell festgehalten.  
www.der-weite-blick-nuernberg.de

Museum Industriekultur
Der curt-Redakteur hackt diese Zeilen mittels Tastatur in einen Computer, dessen Bildschirm er dank Brille gut erkennen kann. Alles geile Erfindungen. Danke, dafür liebe Tüftler! Das Museum Industriekultur untersucht in seiner neusten Ausstellung Die Tüftelgenies, wie das Zustande kommt, dass eine*r was Geniales erdenkt. Als Mitmachausstellung für Kids ab 8 plus Begleitung vermittelt das Museum den Weg vom Geistesblitz zur guten neuen Sache auf maximal spielerische Art. Nur wer die richtige Nummer wählt, kann etwas über die Erfindung des Telefons hören.  
www.museen.nuernberg.de/museum-industriekultur

Ludwig Erhard Zentrum, Fürth
Bei hochsommerlichen Temperaturen gibt es wohl anziehendere Orte als Museen, auch wenn die in der Regel klimatisiert sind. Das LEZ in Fürth bietet daher ab sofort Führungen an, die speziell auf die Sommerbedinungen ausgelegt sind. Die Sommerführungen finden jeden Donnerstag statt, dauern nur 45 Minütchen und sind mit einer anschließenden Erfrischung im Café Luise verbunden, Aperol Spritz oder eine alkoholfreie Alternative. Maximal zehn Teilnehmer*innen, telefonisch Anmeldung nötig.  
Reguläre Führung: Immer 1. Sonntag im Monat, Voranmeldung nötig.
www.ludwig-erhard-zentrum.de

Jüdisches Museum, Fürth
L‘Chaim – Auf das Leben ist eine Ausstellung der Kreuzberger Initiative gegen Antisemitismus, die sich mit dem jüdischen Leben in Deutschland in der Jetztzeit beschäftigt. Die Jüdischen Gemeinden zählen heute wieder 96.000 Mitglieder, einige Mitglieder portraitiert die Ausstellung anhand ihrer Biografien und zeigt damit jüdisches Leben in all seinen Facetten. Auf die Initiative des Dürer-Gymnasium Nürnberg und der Partnerschule K’far Silver bei Aschkelon geht die zweite Ausstellung des Jüdischen Museums zurück: Eine Welt – eine Heimat? Unter anderem in der israelischen Wüste machten sich die Schüler*innen auf die Antwort nach der Frage, was Heimat eigentlich ist.
www.juedisches-museum.org

Burg Abenberg
Im Museum für Fränkische Geschichte dreht sich in diesem Jahr alles um die Musik. Unter dem Motto Von der Minne bis zum Rock wird der Museumsbesuch zum klangvollen Erlebnis, bei dem man Walther von der Vogelweide begegnet und den Mittelalter-Rockbands der heutigen Zeit. Zwar findet das dazugehörige Feuertanz-Festival in diesem Jahr nicht statt, die Bühne steht aber für Besucher offen und einzelne mittelalterliche Instrumente können ausprobiert werden. Also rein ins Minnesänger-Outfit, Mundschutz um, und ab auf die Bühne – so einfach kommt man die wieder an Fame!
www.museen-abenberg.de

Spielzeugmuseum
Früher (!) hätte man gesagt, eine Sonderführung für die Jungs und eine für die Mädchen. Heute ist völlig klar, dass sich auch die Mädels an mechanischen Männchen, dröhnenden Dampfmaschinen und schnittigen Silberpfeilen erfreuen. Die gibt‘s zu sehen bei der Blechspielwaren-Führung Da fliegt mir doch das Blech weg!, die auch einen wichtigen Teil Nürnberger Industriegeschichte beleuchtet. Termine: 23.08. und 27.09. Andersherum erfreuen sich auch Jungs am Rundgang Wo die Puppen tanzen!, der in die Puppengeschichte eintaucht: von Modepuppe bis Barbie und Teddy. Termine: 09.08. und 06.09. je vier Mal. Fünf Personen können an den Führungen teilnehmen, Anmeldung telefonisch oder via Diese E-Mail Adresse ist gegen Spam Bots geschützt, du musst Javascript aktivieren, damit du sie sehen kannst    
www.museen.nuernberg.de/spielzeugmuseum

Stadtmuseum Fürth
Die Älteren erinnern sich: Wenn man früher in Urlaub fuhr, gab es keine Möglichkeit, die Daheimgebliebenen schnell mit neidischmachenden Fotos vom Strand zu versorgen. Man musste sich so ein Foto kaufen, dann noch ausreichend Briefmarken, man musste herausfinden, wie man Deutschland in der Landessprache adressiert und dann verbummelte man den Rest des Urlaubs, die Postkarte irgendwo einzuwerfen, bis sie einem daheim wieder in die Hände fiel. Postkarten gibt es bereits seit dem 19. Jahrhundert. Als schnelles unkompliziertes Kommunikationsmittel geben sie heute interessante Einblicke in das tägliche Leben und Fühlen der Menschen. Das Stadtmuseum Fürth zeigt jetzt eine umfangreiche Sammlung historische Ansichtskarten aus dem Stadtarchiv, auf denen zum Teil Orte zu sehen sind, die es heute gar nicht mehr gibt. Die Sonderausstellung Grüße aus Fürth ist noch bis zum 06.09. zu sehen.
www.stadtmuseum-fuerth.de/




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NÜ/FÜ/ER. Es begann in Fürth. Im April, als das ganze Lockdown-Ding noch neu und frisch für uns war, hörte man auf einmal, in der Kleeblattstadt geschehe Unglaubliches: Konzerte. Vor Publikum. Die Initiative Kultur vor dem Fenster, ins Leben gerufen von Katja Lachmann und Marc Vogel, brachte und bringt seither Menschen in Fenstern und auf Balkonen mit ihren Lieblingskünstler*innen zusammen. Es dauerte nicht lange, bis sich auch Nürnberg dem Kultur-Fensterln anschloss.   >>
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