Andreas Radlmaier im Gespräch mit: Frank-Markus Barwasser

DIENSTAG, 1. OKTOBER 2019

#Andreas Radlmaier, #Im Gespräch mit, #Interview, #Kabarett, #Kolumne, #Neues Museum

Wir treffen uns am Klarissenplatz, weil Frank-Markus Barwasser, wenn er gegenüber bei Aufenthalten in Nürnberg nächtigt, die Aussicht auf das Neue Museum so gerne mag. Als Kulisse dient das Meisterstück von Volker Staab ohnehin. Und weil er schon da ist, entscheidet er sich – angefixt durch die King-Kong-Skulptur von Böhler & Orendt – spontan für einen Bummel durch Kunst und Design. Vorher sprechen wir über spätes Vaterglück und das ewige Leben des Erwin Pelzig.

ANDREAS RADLMAIER: Wie verlaufen eigentlich deine Tage, wenn du länger in einer Stadt gastierst?

FRANK-MARKUS BARWASSER: Es konzentriert sich wirklich alles auf den Abend und meinen Auftritt. Ich habe viel zu lesen dabei und kann an diesen Tagen auch wunderbar Mails beantworten, wozu ich zuhause oftmals nicht komme. Also ein bisschen arbeiten, ein wenig Stadtflair genießen. Ich mag das in Nürnberg, gerade in diesem Hotel, mittendrin zu sein. Und dann liebe ich ja dieses Museum, auf das wir gucken. Das besuche ich gerne. Alles in allem befinde ich mich aber in den Stunden bis zur Vorstellung eher im Energiesparmodus.

Apropos Energie sparen: Die drei Abende gerade in der Nürnberger Tafelhalle entsprechen ungefähr 50 Prozent deines monatlichen Live-Pensums. Ist das deine aktuelle Stellungnahme zur Work-Life-Balance für Männer im besten Alter?

Ach je, das beste Alter. Wie heißt es so schön: Wenn die besten Jahre kommen, sind die guten vorbei. Nun habe ich aber 20 Jahre lang ziemlich viel gearbeitet, hatte zwei Fernsehsendungen parallel über einen langen Zeitraum, 16 Sendungen in zehn Monaten plus Tournee. Da halte ich es jetzt etwas luftiger. Und in der Tat werde ich zuhause auch gebraucht.

Du erlebst gerade – ganz bewusst, wie du betonst – die Gnade der späten Vaterfreude. Bist du ein Spätzünder? In der Schule warst du ja offenbar einer …

Stimmt, ich habe schon immer etwas mehr Zeit gebraucht für manche Dinge. Ein später Vater zu werden war jedoch nie ein Plan. Das hat sich eben so ergeben. Das hat seine Vorzüge, und auch gewisse Nachteile. Aber ich bin freier als ein Dreißigjähriger, der gerade beginnt, sich beruflich zu erfinden oder Fuß zu fassen. Stattdessen bewege ich mich an einem Punkt, wo ich entscheide, was mache ich und wieviel. Möglichst nur noch in schönen Theatern zu spielen, ist mir jetzt viel wichtiger als früher. Drei Tage in Nürnberg sein zu können, in einer angenehmen Stadt, hat auch mit Lebensqualität zu tun. Das will ich mir erlauben. Und ich kann mir Zeit nehmen für unseren Sohn.

Verändert dich Sohn Benno?

Ich glaube schon. Wenn man das alles bewusst durchlebt, lernt man auch nochmals sehr viel über die eigene Kindheit, auf der bewussten wie unbewussten Ebene. Ich merke, wie manche Dinge damals waren. Spannend ist das.

Ändert sich durch den dreijährigen Sohn auch deine Weltsicht?

Ich hatte vor der Geburt unseres Sohnes auch nicht die Grundhaltung: nach mir die Sintflut! Aber mich greifen manche Entwicklungen stärker an, weil ich mich viel häufiger frage, wie die Nachfolgenden klarkommen sollen, klarkommen werden. Naja, und wenn es in irgendwelchen traurigen „Tatort“-Folgen um missbrauchte Kinder oder um Gewalt gegen Kinder geht, dann, das gebe ich zu, trifft das bei mir auf eine andere Sensibilität als vor zehn Jahren. Dann schalte ich gerne mal ab.

Hat der Kleine dich zum Familienmenschen gemacht? Oder hast du aufgrund deiner Großfamilie mit vier Geschwistern davon die Schnauze voll?

Ich hatte nie die Schnauze voll davon, aber eine eigene Familie zu gründen, war schlicht kein Lebensziel. Mein Leben war ein anderes. Wenn du meinen Beruf in dieser Konzentriertheit betreibst, musst du auch ein bisschen egozentriert – oder sagen wir besser: abgewandt – sein. Ich war lange Zeit zwei Drittel des Jahres auf Achse und habe in Hotels gelebt. Darunter haben nicht nur familiäre, sondern auch alle anderen private Kontakte gelitten. Irgendwann reicht das auch mal. Ich bin nach wie vor gerne auf Tournee, aber jetzt verabschiede ich mich von zuhause und freue mich, wieder heimzukommen.

Kannst du inzwischen Menschen besser verstehen, die sich völlig in die Familie zurückziehen?

Ich kann es mir erklären, aber ganz verstehen kann ich es nicht. Ich finde den Rückzug ins Private falsch. Klar, die Verteilungskämpfe werden härter, der Ton wird rauer, vieles, was wir in unserer Altersklasse für Jahrzehnte als selbstverständlich betrachtet haben, ist es nicht mehr. Und noch einigermaßen durchblicken zu wollen, wie die Welt funktioniert, ist ziemlich frustrierend und vor allem anstrengend. Doch dieses Cocooning halte ich dennoch für falsch. Es führt zu einer Entpolitisierung und damit überlässt man das Feld den falschen Leuten.

Das heißt, die Probleme der Welt sind dir auch jetzt nicht egal?

Absolut nicht. Ich gehe die Themen vielleicht analytischer und mit einer größeren Ernsthaftigkeit an, ohne den Unterhaltungsanspruch aufgeben zu wollen. Das sollte unsereiner auch nicht machen. Kabarett hat immer mit Aufklärung zu tun, aber eben in einer bestimmten Form. Das unterhaltende Element sollte schon zu seinem Recht kommen.

Wenn du wählen müsstest zwischen Kind und Kabarett, ich sage nicht Karriere, was würdest du wählen?

Das eine schließt das andere doch nicht aus. Es muss halt passen. Bei mir hat’s jetzt gepasst.

2015 hast du dich vom Fernsehen und damit von der Talkshow auf eigenen Wunsch verabschiedet. Wie kommst du mit dem einhergehenden Bedeutungsverlust zurecht? Oder hast du durch die Geburt eures Sohnes diese Phase der Künstler-Eitelkeit überwunden?

Mir hat ja niemand nahegelegt zu gehen, im Gegenteil. Es war meine freie Entscheidung, die wohlüberlegt war und ich habe damit gegen den Wunsch des Senders entschieden. Was den Bedeutungsverlust angeht, da gibt es Momente, in denen ich denke, schade, jetzt würde ich zu diesem Thema gerne eine Sendung machen. Andererseits muss man natürlich sagen, wenn deine „Bedeutung“, was immer das sein soll, sich primär daraus ergibt, dass du ein öffentlicher Mensch bist, dann stimmt etwas mit deiner Bedeutung nicht. Um auf deine Frage zurückzukommen: Es war ja längst nicht nur ein Abschied von meinen Sendungen. Es war bei mir verbunden mit einem Umzug. Von München, Bayern, nach Mainz, Rheinland-Pfalz, von einer Millionenstadt in eine viel kleinere Landeshauptstadt. Ich habe ja alles verändert: meinen Lebensmittelpunkt, meine Wohnsituation, plötzlich sitzt da ein Kind mit am Tisch. Und alle diese Veränderungen wollte ich genau so, ebenfalls das Jahr Elternzeit, das ich mir dann selbst verschrieben habe. Dann machte ich mich ans neue Bühnen-Solo, und das war wirklich eine besondere Erfahrung, ein Programm zu schreiben mit Säugling im Arm. Die Themen sind ja oft nicht gerade lustig und bei einigen Recherchen stockt dir manchmal fast der Atem. Aber so ein Neugeborenes verpflichtet dich dann doch zu irgendeiner Art von Zuversicht. Das war alles eine ziemlich große Herausforderung, emotional, intellektuell und manchmal auch geographisch.

Gelegentlich bist Du ja Gast in der ZDF-Satiresendung „Die Anstalt“. Spürst du bei solchen Gelegenheiten, dass dir etwas fehlt?

Beides. Ich spüre, was mir fehlt, und was mir nicht mehr fehlt. Gerade diese „Anstalt“-Auftritte sind ja erheblich mehr, als mal zwei Stunden ins Studio zu gehen und ein Solo abzuspulen, sondern in dem Fall war ich Co-Gastgeber und komplett in die Entstehung der Sendung eingebunden. Sehr reizvoll, sehr schön, sehr intensiv. Aber wenn ich mir vorstelle, dass ich das vorher sechzehn Mal im Jahr gemacht habe, frage ich mich schon: Wie hast du das eigentlich über eine so lange Zeit geschafft?

Wäre es nicht ergonomischer und zeitgemäßer, sich etwas vom Erfolgsmodell des YouTubers Rezo abzuschauen. Der muss nicht Abend für Abend drei Stunden akribische Recherche und Weltkritik in ein Satire-Solo gießen.

Klar, man könnt’s probieren. Bei Rezo war ja erstaunlich, dass er Dinge sagte, die wir in der „Anstalt“ seit zehn, fünfzehn Jahren immer wieder thematisiert haben. Und der macht’s mit einer Video-Botschaft und einer Agentur und erreicht damit 16 Millionen. Aber so einfach ist es ja auch nicht, zu sagen, ich mache jetzt YouTube-Clips. Ich habe aber schon darüber nachgedacht, weil es eine neue Form wäre und neue Formen immer interessant sind.

Stimmt es eigentlich, dass du dich aus diesen sozialen Netzwerken komplett zurückgezogen hast?

Nicht zurückgezogen, ich bin nie eingestiegen. Ich habe mich zwar da und dort mal angemeldet, aber nur, damit niemand unter meinem Namen aktiv wird und Bullshit verbreitet, wie das mal bei Twitter der Fall gewesen ist. Um da wirklich aktiv zu sein, fehlt mir die Zeit. Dadurch erreiche ich natürlich bestimmte Leute auch nicht. Keine Ahnung, ob sich das durchhalten lässt. Vielleicht ist ja irgendwann eine nicht-digitale Existenz gar keine Existenz mehr. Bislang allerdings habe ich schon den Eindruck, dass es mich noch gibt.

Wir haben vor 25 Jahren das erste Interview zusammen geführt. Was hat sich seitdem bei dir und für dich verändert?

Irgendetwas war harmloser – entweder ich oder die Zeit. Vor 25 Jahren jedenfalls hätte ich mir bestimmte Entwicklungen nicht vorstellen können. Da sind wir dann beim Stichwort Demokratie. Nun bewegen wir uns dem Anschein nach in ein antidemokratisches Zeitalter hinein, noch sehr schleichend. Es gibt einige Studien, die belegen, dass bei vielen Menschen in Europa die Strahlkraft der Idee von Demokratie schwer nachlässt. Warum also nicht irgendwann das chinesische Modell wählen, wenn totale Überwachung und Konformismus mehr Sicherheit bieten? Wir waren uns einfach zu sicher, dass dieses kaum erreichbare Ziel von wahrer Demokratie als zumindest erstrebenswertes Ziel aber dennoch unverbrüchlich und in Stein gemeißelt bestehen bleibt.

Meinst du das System an sich oder seine Überlebensfähigkeit?

Beides, denn die Frage ist doch, wie entwicklungs- und wie widerstandsfähig ist Demokratie. Tatsächlich birgt die Demokratie Probleme in sich. Das gilt doch erst recht, je größer die Räume werden, in denen sie gelten soll. Die Gemengenlage von Interessen und Egoismen im Stadtrat einer Kleinstadt ist doch schon recht kompliziert, in einem Landtag noch komplizierter, in einem Bundestag erst recht. Und jetzt betrachten wir Europa und danach braucht man über eine demokratische Weltregierung schon gar nicht mehr nachzudenken. Demokratie hat Reaktionsdefizite, weil sie demokratiebedingt bei vielen Problemen viel zu langsam ist, weil die Politik auf den nächsten Wahltermin starrt und es immer schwerer fällt, in großen Bögen zu denken, Entwicklungen einzuleiten. Mein Gott, wenn ich bedenke, an was sich unsereiner vor 25 Jahren abgearbeitet hat, dann ist mir vieles von dem schon fast peinlich.

Denkst du dir manchmal: Es war alles umsonst, jetzt habe ich so viel aufgeklärt, Blödsinn und Korruption aufgedeckt und verspottet, und die Welt hört trotzdem nicht auf mich.

Ich weiß von Kollegen, dass sie durchaus eine Frustration empfinden, nach dem Motto: Bringt doch eh nix! Das empfinde ich aber als Zeichen einer gewissen Selbstüberschätzung. Der kluge Leitartikler wird auch nicht ernsthaft glauben, dass der amerikanische Präsident auf ihn hört. Ich habe mich da immer als kleines Rädchen gesehen. Ein Einzelner ändert wenig, viele Einzelne vielleicht schon in ihrer Gesamtheit und dies auch nur auf längere Sicht. Wenn es mir persönlich ab und an gelingen sollte, Leute zu verunsichern in bestimmten Ideen oder Selbstgewissheiten, dann wäre zumindest das ein unmittelbarer Erfolg.

Anfang der Neunziger sagtest du schon: Also mit 50 möchte ich nicht diesem albernen Cordhütchen auf der Bühne stehen. Warum hast du diesen Zeitpunkt verstreichen lassen?

Als ich 50 wurde, war ich leider zu beschäftigt, um mich daran zu erinnern. Im Ernst: Es ist natürlich ein sehr starkes Wiedererkennungsmerkmal. Andere ringen um so eine Marke. Dann dachte ich mir irgendwann: Ist doch auch gut, die äußere Erscheinung nicht aufzugeben, diese aber inhaltlich durch eine brutale, bis an die Schmerzgrenze gehende Weise gebrochen wird. Immer noch denke ich mir: Vielleicht beim nächsten Mal ….

Erleben wir also im nächsten Programm einen Frank-Markus Barwasser am Ende ohne Kostüm?

Das ist ja immer noch der erste Hut, der ist 25 Jahre alt und fällt auseinander. Wenn der nicht mehr reparabel ist, dann … kann ich ihn ja mal weglassen.

Erwin Pelzig hat also doch Besitz von dir ergriffen? Die bessere Hälfte forever sozusagen.

Er ist halt meine Lebensfigur geworden, künstlerisch gesehen. Aber immerhin kann ich sagen, dass der Pelzig von heute mehr von mir geprägt worden ist, als Barwasser von Pelzig.

Wäre die Rückkehr in den Journalismus für dich eine Option?

Am Ende läuft’s doch auf einen Blog raus! Harald Schmidt sagte mal, nicht ganz zu Unrecht: Wer bloggt, hat’s nicht in die Printausgabe geschafft. Andererseits liegt Print im Sterben und hat keine große Zukunft. Aber das Schreiben an sich, auch ohne es auf einer Bühne aufzuführen, ist immer eine Option für mich.

Und wie wäre es mit Film oder Theater?

Eher Theater, die analogeste Form, die es gibt. Ich habe da auch eine Idee und bin dran.

Jetzt kommt erst mal ein neues Solo, ab Herbst 2020. Es soll natürlich ganz anders werden. Wie macht man das?

Nach dem jetzigen Programm bin ich gar nicht mehr der Meinung, dass alles anders werden muss. Ich knüpfe an dieses an. Es steht allerdings noch keine Zeile.

Es wird aber nicht um Naherfahrungen des Jungvaters gehen?

Um Himmels willen, nein. Es wird vielleicht noch grundsätzlicher und absolut nichts mit meinem Privatleben zu tun haben. Natürlich geht’s um Fragen, die mich beschäftigen, zur Verzweiflung treiben oder jedenfalls antreiben. Das werde ich wieder durch den Pelzig jagen.

Im aktuellen Solo holzt du ja wieder ganze Themen-Wälder ab. Kannst du nicht anders? Oder willst du jetzt anders?

Es gibt eben eine Komplexität der Themen. Und die hängen alle zusammen. Ich kann nicht anders, als eine Vielzahl von Themen in einem Stück in einen Zusammenhang zu bringen.

Ist die Welt ein Teufelskreis oder ein Sitzkreis?

Ein Sitzkreis mit ziemlich vielen Teufeln. Deswegen folgt jedem Fortschritt garantiert auch ein Rückschritt. Ich persönlich bewege mich zwischen dem Philosophen Karl Popper und seinem Ausspruch „Optimismus ist Pflicht“ und dem Dramatiker Heiner Müller und seinem Satz „Optimismus ist nichts anderes als ein Mangel an Information“. Ich schaue meinen Sohn an und sage: „Popper“. Und lese fünf kluge Bücher über die Klimakriege des 21. Jahrhunderts und sage: „Heiner Müller“. Es tut mir leid: Ich wäre gerne eindeutiger! Von Eindeutigkeit kann man auch besser leben, von der Sehnsucht nach Eindeutigkeit profitieren bestimmte politische Gruppierungen weltweit, weil in einer Twitter-gecheckten Welt eben Differenziertheit wenig Punkte macht. Die Aufmerksamkeitsökonomie ist so.

Du wirst nächstes Jahr 60. Du wirst also deinen Sohn, wenn alles akademisch-planmäßig läuft, im fortgeschrittenen Opa-Alter zur Abiturfeier begleiten. Beunruhigt dich der Gedanke?

Sofern er Abi machen wird, beunruhigt mich nur der Gedanke, dass ich auf seinem Abi-Ball womöglich doch noch tanzen müsste, nachdem ich mich auf meiner eigenen Abi-Feier erfolgreich davor drücken konnte.

Na gut, Peter Maffay ist nochmals mit 69 Papa geworden, Charlie Chaplin mit 73 …

 ... und andere waren sogar 80. Das wäre mir persönlich nun doch zu spät gewesen. Die Hoffnung, an der Einschulung teilnehmen zu können, sollte schon noch berechtigt sein. Aber das ist jedermanns Entscheidung. Hauptsache, wir bleiben zusammen. Man sagt ja gerne, 60 ist das neue 40. Von mir aus. Dann ist Nürnberg auch das neue Berlin. Ich jedenfalls muss mir gar nix schön reden.

Ist der 60. Geburtstag für dich nun eine Wendemarke?

Das ginge mir zu weit. Aber in diesem neuen Jahrzehnt passiert ja normalweise nochmal viel: Pensionierung, Wohnmobil und spätestens jetzt die ersten Enkelkinder. Gut, den Zeitpunkt der Pensionierung bestimme ich, Wohnmobil ist nicht mein Ding, und das mit den Enkeln kann ich für die nächsten zehn Jahre definitiv ausschließen.

Wie wirst du dieses symbolträchtige Datum im nächsten Frühjahr hinter dich bringen?

Ich neigte zu einer versteckten Feier. Meine Frau sagte: offensiv und voller Freude. So werden wir es jetzt auch machen.

Und was passiert danach?

Dann bereite ich mich freudig auf den 65. vor. Denn 65 ist ja das neue 35!

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FOTOS: MATTEO HUPFER

FRANK-MARKUS BARWASSER,
1960 als viertes von fünf Kindern in Würzburg geboren, ist einer der bekanntesten deutschen Kabarettisten. Mit seinen Bühnenfiguren Erwin Pelzig, Dr. Göbel und Hartmut hat er prägende Kunstfiguren geschaffen. Das Nürnberger Burgtheater zählte zu den ganz frühen Bühnenstationen seiner Karriere, die Ende der 80er Jahre startete. Da hatte er bereits ein Zeitungsvolontariat bei der Würzburger Main-Post, ein paar Semester Jura (sein Vater wurde später Arbeitsgerichtspräsident) und ein Studium der Politikwissenschaft und Geschichte in München hinter sich. Barwasser lieferte Glossen für den BR (bis 2009 in Bayern 3), schärfte das Bühnen-Profil der fränkischen Kunstfigur Pelzig, sammelte Preise (Deutscher Kabarettpreis, Deutscher Kleinkunstpreis, Prix Pantheon, Salzburger Stier, Bayerischer Fernsehpreis, Deutscher Comedypreis), machte Theaterstücke, einen Kinofilm, diverse Satire-Talks im BR und ZDF und war von 2010 bis 2015 Gastgeber bei „Neues aus der Anstalt“ (ZDF). Barwasser lebt heute mit Ehefrau Katharina und Sohn Benno in Mainz.

ANDREAS RADLMAIER
ist als Leiter des Projektbüros im Nürnberger Kulturreferat verantwortlich für das Bardentreffen, Klassik Open Air, Stars im Luitpoldhain, sowie für die Entwicklung neuer Formate wie Silvestival, Criminale und Boulevard Babel  – Formate, die curt journalistisch begleitet. Andreas ist seit über 30 Jahren in und für die Kulturszene tätig.
Studium der Altphilologie, Englisch, Geschichte. Bis 2010 in verantwortlicher Position in der Kulturredaktion der Abendzeitung Nürnberg. 2003: Kulturpreis der Stadt Nürnberg für kulturjournalistische Arbeit und Mitarbeit an zahlreichen Publikationen.

 




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