Andis Katerfrühstück_5 - Bachelor in Paradise, Sturm vs. Zug, schwule Pinguine

MONTAG, 19. AUGUST 2019



Der curtblick auf die Woche vom 12. bis 18.08.2019

Es gibt ja mittlerweile diese Karrieren, die überhaupt nur zustande kommen können, weil im Fernsehen bestimmte Formate laufen, die auf Teilnehmer angewiesen sind, denen man einen Promi-Stempel aufpappen kann, weil sie vielleicht schon mal im Fernsehen waren, zum Beispiel in einem anderen Format der Art, das wiederum auch, usw. … Was 2000 mit Big Brother begann, hat über die Jahre ein in sich geschlossenes System der Aufbereitung und Wiederaufbereitung von Menschen etabliert, das von der Gesellschaft mittlerweile mit abnehmendem Augenrollen akzeptiert wird, denn: Irgendjemand muss es ja machen. Und irgendwie sind diese hineingeworfenen Privatgestalten, die gar nicht mehr vorgeben, etwas anderes zu wollen, als eben im Fernsehen zu sein, doch auch spannender als die mediengeschulten A- und B-Promis hinter ihren KünstlerInnenfassaden.

Eine Akteurin aus diesem größer werdenden Pool ist Julia Prokopy, gebürtige Erlangerin, in Dormitz groß geworden. Prokopy ist zwar erst 24 Jahre alt, hat aber schon eine geradezu vorbildliche Format-TV-Vita vorzuweisen. Das begann 2017 beim Bachelor, wo ihr Sebastian Pannek, der Bachelor, die Rose allerdings schon in der zweiten Folge verweigerte, der Sauhund. Im darauffolgenden Jahr schaffte es Prokopy dann in die Top 50 von Germany’s Next Topmodel (ein Format, das nicht ohne Hinweis auf Roger Willemesens für immer gültiges Diktum genannt werden darf: “Exzess der Nichtigkeit”) und als solche zumindest in die Karibik, aber leider nicht weiter. Im selben Jahr wurde sie immerhin Wiesn-Playmate. Und ist jetzt wieder da, wo alles begann, beim Bachelor und auf der Suche nach der großen, echten, wahren Liebe.  

Wobei, korrekterweise muss es heißen: Bei Bachelor in Paradise, einem Sonderformat, einer neuen Eskalationsstufe der Aufbereitungslogik, weil es diesmal nicht darum gehen soll, auszusieben, bis nur noch eine kandidatin übrig ist, sondern einfach diverse Ex-Kandidatinnen und Kandidaten zusammengesperrt und vielleicht noch ein bisschen angestupst werden, damit das mal endlich was wird. RTL kuppelt halt leidenschaftlich und gibt und gibt nicht auf. Julia, so der Sender, wolle Mr. Right finden. Julia selbst sagt, wenn das mit dem Mr. Right nix wird, reichts auch, sich auf der nicht näher genannten Insel, zu betrinken. Recht hat sie. Curt wünscht so oder so viel Erfolg. Juli, wir glauben an dich.

Zu viel Trash-Info für curtlesende Kulturheinis? So sorry, aber ich hab mich ehrlich schon zurückgehalten. Das ist doch alles ganz wunderbar.

Alle anderen reden an diesem Montag schließlich nur übers Wetter oder reden mit niemandem, will sie pendelnd in der Bahn festsitzen. Der Sturm am Sonntagabend schmiss Bäume auf Schienen und Oberleitungen, so zum Beispiel zwischen Roth und Georgensgmünd. Der ICE von Hamburg nach München strandete an diesem Abschnitt wie ein Wal auf der Sandbank, die Mitfahrenden musste evakuiert werden. Zuvor saßen rund 400 Menschen etwa drei Stunden lang in dunklen Waggons, während sich die Einsatzkräfte erst durchs Gelände zum Zug kämpfen mussten. Von Georgensgmünd fuhren schließlich Ersatzzüge nach Donauwörth, verletzt wurde niemand, alle kamen wohlbehalten irgendwohin und Georgensgmünd ist froh, nach dem schießwütigen Reichsbürger mal wieder eine Schlagzeile produziert zu haben.

Song zu den Aufräumarbeiten: https://youtu.be/geEEUELScUs

Außerdem gelesen: Was Schönes aus dem Tierreich geht immer. Skipper und Ping, ein schwules Pinguinpaar im Berliner Tiergarten, darf ein Ei adoptieren. Die beiden hatten in der Vergangenheit bereits versucht, Fische und Steine auszubrüten, ohne Erfolg. Das Ei, das sich jetzt in ihrer Obhut befindet, war von der Mutter vernachlässigt worden. Ob es befruchtet ist, wird sich allerdings erst zum Geburtstermin Anfang September erweisen.
Homosexuelles Verhalten im Tierreich ist bekanntlich nicht nur bei Pinguinen einigermaßen häufig. Auch Flughunde und Elefanten und Schafe und viele andere tun es. Homophobie hingegen scheint ein vielmehr menschliches Phänomen zu sein. Ob es auch im Nürnberger Tiergarten bald zu ähnlichen Adoptionen kommen könnte, war auf die Schnelle nicht zu erfahren. Es lohnt aber vielleicht noch der Hinweis auf die alljährliche Führung zum Thema Homosexualität im Tierreich, die der Zoo zum CSD anbietet. Die Führung kann aber auch unabhängig davon auf Nachfrage gebucht werden.

In dem Sinne, bleibt freunlich.
Es kann weitergehen,
Andi
 




Twitter Facebook Google



20240401_Staatstheater
20240401_Pfuetze
20240401_Stadttheater_Fürth
20240201_VAG_D-Ticket
20240411_NbgPop_360
20240401_Theater_Erlangen
20240401_Wabe_1
20240401_Idyllerei
20240201_mfk_PotzBlitz
20240401_ION
20230703_lighttone
2024041_Berg-IT
20240401_Neues_Museum_RICHTER
20240401_Comic_Salon_2
20240401_D-bue_600