Kabarett, Comedy & Co im Mai

MITTWOCH, 8. MAI 2019

#Burgtheater, #Comedy, #E-Werk, #Fifty Fifty, #Gutmann am Dutzendteich, #Kabarett, #Kulturfabrik Roth, #Meistersingerhalle, #Stadthalle Fürth, #Tafelhalle, #Tommy Wurm

Was sich wieder an Hochgeistigem, Scharfsinnigem und Künstlerischem tut, das erfahrt ihr genau hier, denn Tommy, unser schreiberling von curt für Kabarett & Comedy, ist ein kritisches Trüffelschwein. Viel Spaß beim Schenkelklopfen, Ausprusten und Zwerchfellschütteln!

COMEDY MIX
FREITAG, 03.05. // E-WERK ERLANGEN
Der Comedy Mix scheint in Nürnberg erstmal zu pausieren, aber im Erlanger E-Werk wird durchmalocht. Die Kellerbühne als Ort des Geschehens teilen sich Jochen Hirschinger, Jonas Greiner und Konstantin Hell. Auch in Erlangen ist der Eintritt frei, aber der Hut geht um und Schande über jeden, der sich ohne Spende aus dem Saal schleicht! 

PAUL PANZER: GLÜCKSRITTER... VOM PECH VERFOLGT
FREITAG, 03.05. // MEISTERSINGERHALLE NÜRNBERG
Paul Panzer gehört zur Sorte Künstler, die in dieser Rubrik eher selten stattfinden. Warum? Zum einen haben die meisten von Ihnen genügend Publikum bei RTL und das finale Kriterium muss zumindest ein guter Witz sein. Da ein guter Witz aber im Auge des Betrachters liegt, stellt sich die Frage, warum so viele Menschen dem flachen Spaß eines Panzers oder Barths verfallen. Wahrscheinlich, weil man sich nicht anstrengen muss und weil man nach getaner Arbeit gerne andere für sich arbeiten lässt. Ein durchaus nachzuvollziehendes Argument und darum wünsche ich allen einen entspannten Abend in der Meistersingerhalle.

MICHL MÜLLER: MÜLLER... NICHT SHAKESPEARE
SAMSTAG, 04.05. // KULTURFABRIK ROTH
Es ist Mai. Noch 4 Wochen und der Kleinkünstler geht in seinen verdienten 6-monatigen Summerbreak. Warum gibt es denn so wenige Kabarett- und Comedy-Open-Airs? Weil die Headliner fehlen? Weil der Kabarettfreund keine Gefallen an Dixi Klos findet? Michl Müller, der Hartmut Engler unter den Komödianten, wäre auf jeden Fall einer für einen Headliner Slot. Seine Kunst tut keinem weh, sein unterfränkischer Akzent scheint bundesweit kompatibel zu sein (Gleiches gilt für seinen Humor) und so ein wenig Abenteuerland tut uns doch allen gut. Ich steig jetzt mal vom hohen Ross und stelle fest: Michl Müller hat eine eigene Show bei der ARD und der beste Beweis, dass es keines Theaterwissenschaften-Studiums bedarf, um in der Kleinkunst ein Großer zu werden. Der Rest ist reine Geschmackssache. 

GÖTZ FRITTRANG: GÖTZSEIDANK
FREITAG, 10.05. // BURGTHEATER NÜRNBERG
Götz Frittrang, der das Licht der Welt im Jahre 1977 im schönen Friedrichshafen erblickt hat, zog es zum Studium nach Bamberg. Dort begegnete ihm seine erste große Liebe – der Poetry Slam. Vom Moderator zum Organisator zum Kabarettisten. Jetzt nicht die Sorte, die das große Weltgeschehen durchleuchtet, seziert und uns um die Ohren haut, sondern eher der mit offenen Augen durchs Leben laufenden und dabei die kleinen zwischenmenschlichen Dinge ins rechte Licht rückend. Alte vs. Junge, Schöne vs. vom Leben gezeichnete oder Reiche vs. Arme – alles Themen, die auch von Frittrangs KollegInnen pausenlos beackert werden. Allein sein Vortrag, seine Art die Dinge zu beschreiben, machen ihn zu einem Tipp für den Mai.

MATHIAS TRETTER: POP
MITTWOCH, 15.05. // TAFELHALLE NÜRNBERG
Es kommt nicht allzu häufig vor, dass ich von Burgtheater-Auswärtsspielen in der Tafelhalle berichte. Grund ist nicht etwa eine Anti-pathie gegen städtische Spielstädten, sondern die Tatsache, dass des Burgtheaters Sureshots immer Monate im Voraus ausverkauft sind. Was geht mit den Tretter? Okay, er ist Unterfranke und wahrscheinlich der Drittbekannteste Unterfranke nach Dirk Nowitzki und Weißwein. Klar, wir Nürnberger haben Bratwurst, Lebkuchen und Peter Althof, also fällt Neid als Argument schon mal flach. Was ist es dann? Wahrscheinlich ist seine Politik nicht groß genug und Tretters Witze gehen nicht selten zu Kosten seines eigenen Klientels, der linken Bohème, die sich gerne mal bei launigen Kabarettabenden ein Glas Rotwein zu viel hinter die Bunde kippt. Tretter rockt, pardon – er poppt.

SASCHA KORF: AUS DER HÜFTE, FERTIG, LOS!
FREITAG, 17.05. // THEATER FIFTY-FIFTY ERLANGEN
Sascha Korf ist eigentlich ein Schreiber. Er steht u.a. hinter so manchem Flachwitz bei 7 Tage, 7 Köpfe oder Blond am Freitag. Wenn er selbst auf der Bühne steht, sind die Kalauer oft nicht minder flach, doch gerade bei ihm bestätigt sich wieder einmal: der Vortragende ist die halbe Miete. Was nützt der beste Song, wenn er miserabel gesungen ist. Andersrum ist es zwar auch nicht optimal, jedoch je nach Güte des Protagonisten besser. Sascha Korf hat auf jeden Fall das Talent, Alltägliches gut verpackt seinem Publikum feil zu bieten. Und dies dankt es ihm mit einem grundsoliden Dauergrinsen. Manchmal muss es einfach einfach sein.

DAS FRÄNKISCHE AMTSGERICHT – NEUE FÄLLE
SAMSTAG, 18.05. // GUTMANN AM DUTZENDTEICH
Man muss sich das so vorstellen – echte Fälle vor Gericht. Da wird verhandelt, es gibt Richter, Ankläger und Verteidiger und natürlich auch einen Beschuldigten. Alle sind ganz gut drauf, denn es ist ja Show Business und ganz am Schluss heißt es: Bitte erheben Sie sich von den Plätzen. Im Namen des Volkes ergeht folgendes Urteil. Es gibt mehrere Fälle pro Abend und dazwischen spielt uns einer seine Lieder. Quasi wie The Good Wife, nur nicht ganz so sexy.

EGERSDÖRFER UND ARTVERWANDTE
DIENSTAG, 21.05. // E-WERK ERLANGEN
Nach furiosem Beginn schlägt Matthias Egersdörfer samt Crew wieder im E-Werk zu Erlangen auf. Den Stargast mimt Robert Alan aus Würzburg. Fällt eigentlich nur mir auf, dass die Unterfranken uns rechts und links überholen? Tut jetzt aber nichts zur Sache. 
Nach erfolglosen Ausflügen ins Musikbusiness zog Alan den (Galgen-)Humor vor und mach jetzt in Musikcomedy. 
Zum Gespräch bittet Matthias die Rechtsextremismus-Expertin Birgit Mair. Die Musik kommt von Stephen Burch aka The Great Park, dessen Label woodland recordings dem ein oder anderen ein Begriff sein dürfte. Vervollständigt wird das Setup von Carmen und Bird Berlin. 

SEBASTIAN PUFPAFF: WIR NACH
SAMSTAG, 25.05. // STADTHALLE FÜRTH
Pufpaff, der arrogante Schnösel, ging ganz schön steil in den letzten Jahren – und das vollkommen zurecht. Gute Themen, immer einen Schritt zu weitgehend und überhaupt keine Angst vor Tabuthemen – so muss gutes Kabarett sein. Dazu kommt noch sein tadelloses Äußeres. Sein akkurater Haarschnitt und der gut sitzende Anzug sollen sozusagen seinen Worten eine optische Integrität verleihen. Nur die Vans an seinen Füßen sind dann doch eine Spur zu viel. 
Wer eine eigene Show bei 3Sat hat, ist sowieso über jeden Zweifel erhaben und mir bleibt einzig, uneingeschränkt meine Empfehlung für diesen Abend auszusprechen. 




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