WTF? Nein VUG! Heavy Ding will Weile haben. Schon lange unterwegs, doch das Debüt erst letztes Jahr aufgenommen, steht auch schon der Nachfolger in den Startlöchern. VUG sind nicht zuletzt dank Elder-Frontmann Nick DiSalvo (hier an den Drums) in Szenekreisen ein wahrer Geheimtipp, traten aber auf Platte erst kürzlich in Erscheinung. Mit ihrem schlicht selbstbetitelten Erstling und der nun veröffentlichten „Onyx“, die beide in der Qualitätsbude noisolution beheimatet sind, lassen sie lieber ihren Sound für sich sprechen und flexen ungeniert den musikalischen Bizeps. Am 15. Dezember gilt es die bühnenerprobte Mannschaft auch endlich im Backstage live unter die Lupe zu nehmen.
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Eingehüllt in eine düsterdunkle Wolke aus waberndem Blues-Slang bedienen sich die Herren VUG aus der musikalischen Zauberkiste, die schon Bands wie Graveyard oder Kadavar zur Speerspitze der Retro-Mattenschwingerei machte. Nimmt man noch etwas skandinavischen Verve und ein, zwei Grunge-Zitate hinzu, bauen sich die in Berlin/Kreuzberg aufgenommenen Songs wie ein unbezwingbarer Monolith vor einem auf. Zwar gibt es auch ruhigere Melodien mit Eric Clapton’eskem Gesang, das tonnenschwere Vehikel kommt auf den acht neuen Songs aber auch richtig in Fahrt. Mehr Hendrix als Ozzbourne bilden VUG einen wohltuenden Gegenpol im sonst so doomigen Retro-Gewitter. Vor allem Felix Scholls Stimme zählt zu den Besonderheiten dieser Band, macht Laune, treibt an. Klingt einfach nach gutem ehrlichen Blues.
Und auch wenn VUG kräftig am süß-beißenden Klebstoff der 70er-Jahre geschnüffelt haben, bewegt sich ihre Melange aus Protometal und Bluesrock erfrischend in Richtung Cream als hin zu lichterloh brennenden Zeppelinen. Aber keine Angst, die Zitate sitzen passgenau und unterstreichen die ganz eigene Note, die sich VUG auf ihrer das Trommelfell derb umschmeichelnden Kaffeefahrt durch die Geschichte des Heavy-Rocks erspielt haben.
Geologen als Mineralien enthaltender Hohlraum in Steinen geläufig, werden VUG nun zeigen, ob ihr breitbeiniger Sound auch in den Ohren der Kritiker funkelt und glänzt. Sicher ist, dass sie mit „Onyx“ erneut eine einzigartige und nicht minder vielschichtige Gesteinsformation in den großen Teich des Retro-Rocks geworfen haben. Wellen werden VUG definitiv schlagen. Wellen, die es am 15. Dezember im Backstage zu München auch live zu erleben gilt. Als Support sind zwei Wochen vor Weihnachten die Münchner von Godsground sowie The Riven aus Stockholm bestätigt.
Live: VUG > Homepage // Support: The Riven > Homepage // 15. Dezember 2019 // Backstage Halle // Beginn 20 Uhr // VVK 17,70 EUR zzgl. Gebühren
