Vederkast curt München

Gehört: Vederkast – And In The Abyss They Sleep

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Norwegen. Land der Fjorde, Land der Fjelle und der langen Winternächte. Es ist ja schon viel darüber gemutmaßt worden, ob die unwirtlichen klimatischen Bedingungen einen direkten Einfluss auf die hohe Dichte an prima Bands in Norwegen nehmen. Gesicherte empirische Forschungsergebnisse stehen noch aus. Das macht aber nichts, wenn man einfach den Klängen einer weiteren klasse Band aus Norwegen lauschen kann. Vederkast nennt sich die Band der Buben, die aus der Stadt Tromsø kommen. Auch 344 Kilometer nördlich des Polarkreises wird der Rock’n’Roll respektiert und die Gitarrensaiten zum Glühen gebracht.

And In The Abyss They Sleep ist das zweite Album nach Northern Gothic, für welches die Melodic/Progressiv Hard Rocker schon viel Applaus bekommen hatten. Veröffentlichung Nummer zwei ist ein Sprung auf ein neues Level. Das Ziel wirkt klarer. Die Songs sind fokussierter und die Arrangements wirken mächtiger, da noch mehr auf das Wesentlichen reduziert.

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Hier reift eine Band, die einen eigenen Stil entwickelt, was in dem dicht besetzten Genre nicht die einfachste Übung ist. Die große Stärke von Vederkast ist für mich der Spagat zwischen spartanischen Mollriffing und epischen Melodien. Für Letztere sorgt Sänger Paul-Rene Aronson. Mit seiner ruhigen Art und der schon fast träumerischen Stimme hält er den harten Riffs seiner Kollegen stand und überzeugt jederzeit. Eine Stimme mit absolutem Wiedererkennungswert. Besonders eindrucksvoll nachzuhören auf Blindfolded, dem heimlichen Hit der Platte.

Wenn in Tromsø bald die Wochen kommen, in denen die Sonne nicht mehr aufgeht, kann man in Gänze im Sound von And In The Abyss They Sleep versinken. Wenn das mal keine Aussichten sind!


Vederkast – And In The Abyss They Sleep // Rob Mules Records // VÖ: 16.11.2018 > Facebook

Foto: Daniel Mikkelsen Photography