The National
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4. Dezember
The National @ Zenith

The National, Anbeginn ihrer Karriere hochgelobt, doch erst mit dem letzten Album „Sleep Well Beast“ stellten sich der gegenwärtige Ruhm und der Ikonenstatus ein. Wenig verwunderlich für eine derart emotionale Band, die es verstand, schon sehr früh einen eigenen Sound zu finden und den Kosmos des Indierocks zu durchbrechen. Klassik, Soul, Neue Musik oder Elektronik – all das sind The National. Gerade die tiefe Persönlichkeitslyrik von Matt Berninger im Zusammenspiel mit den aus dem Ärmel geschüttelten Hymnen der zwei Brüderpaare Dessner und Devendorf machten The National stets einzigartig. Kauzig und doch rührig, authentisch und doch um große Gesten nicht verlegen. Das bemerkte auch der ehemalige US-Präsident Barack Obama, der sich öffentlich als Fan bekannt und sogar einen Song für seine Wahl-Kampagne auserkoren hatte. Quasi DER Ritterschlag eines popkulturbewussten Amerikaners.

Nun steht mit „I Am Easy To Find“ das bereits achte Studioalbum in den Regalen. Höchste Zeit also, dass Matt Berning am 4. Dezember wieder die Rotweinflaschen live in München durchs Zenith fliegen lässt.

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Eine Verschnaufpause oder gar den wohlverdienten Schlaf haben sich The National nach ihrem Über-Album „Sleep Well Beast“ nicht gerade gegönnt. Zusammen mit Regisseur und Grafik-Designer Mike Mills entstand der Kurzfilm „I Am Easy To Find“ mit Alicia Vikander in der Hauptrolle. Der Clou? Auch ein Album sollte unter selbigem Namen folgen. Ein Umstand den Mills folgendermaßen erklärt:

„Playfully hostile siblings that love to steal from each other—they share music and words and DNA and impulses and a vision about what it means to be human in 2019, but don’t necessarily need one another.“

Unabhängig und doch zugehörig, fast wie die Musik von The National – falls man diese dann doch in den Reigen des Indie-Rocks oder irgendeine Schublade schieben will. Vertraut und doch neu, kratzig, aber auch warm wiegend. Melancholik-Alchemie, wie sie nur von The National stammen kann.

Wie soll es auch anders sein: Die Ewigkomplizen von 4AD veröffentlichten „I Am Easy To Find“ schließlich am 17. Mai und The National beweist einmal mehr den Willen zu neuen Ufern. Stärke und Talent sind erhalten geblieben, nur die Zusammensetzung ist eine andere. Denn nie zuvor in ihrer Bandgeschichte tat sich die Gruppe mit derart vielen und unterschiedlichen Gastmusikern zusammen. Neben Matt Berninger als Zeremonienmeister höchstpersönlich lassen sich die Stimmen von Sharon Van Etten, Mina Tindle, Kate Stables von This Is The Kit oder Lisa Hannigan ausmachen. An Theatralik darf es ebenfalls nicht fehlen und so durchbrechen Streicher galoppierende Schlagzeugrhythmen, die am Ende durch den tiefen Bariton des Frontmanns zusammengekittet werden. Die Liner-Notes von „I Am Easy To Find“ müssen sich folglich hinter keiner großen Theaterproduktion verstecken. Doch ob es eine bewusste Entscheidung war, so viele weibliche Stimmen auf das Album zu nehmen, erklärt derselbige wie folgt:

„Yes, there are a lot of women singing on this, but it wasn’t because, ‘Oh, let’s have more women’s voices. It was more, ‘Let’s have more of a fabric of people’s identities.’ It would have been better to have had other male singers, but my ego wouldn’t let that happen.“

Doch bevor Matt Berninger sich selbst eine Auszeit nimmt und sein zusammen mit Booker T. Jones produzierte Soloalbum „Serpentine Prison“ vorstellt, führt er seine Mannen von The National an, am 4. Dezember das Zenith in Rotwein und neuen Songs zu ertränken.


Live: The National > Homepage // 4. Dezember 2019 // Zenith // Beginn 20 Uhr // VVK 52 EUR zzgl. Gebühren