Gehört: The Crooked – Eisbär

/

Ich möchte ein Eisbär sein / Im kalten Polar. Wer hat sich das in Zeiten von Ausgangsbeschränkungen und Social Distancing nicht auch manchmal heimlich gewünscht? Dann müsste ich nicht mehr schrein / Alles wär so klar. Einsam und mächtig durchs unendliche Eis streifen. Von Scholle zu Scholle auf der Suche nach Beute. Hier mal eine fette Robbe dort mal einen unachtsamen Polarforscher. Ich möchte ein Eisbär sein / Im kalten Polar / Dann müsste ich nicht mehr schrein / Alles wär so klar.

1981 hat die Schweizer Band Grauzone dem größten aller Raubtiere auf Erden mit dem NDW Klassiker Eisbär ein musikalisches Denkmal gesetzt. Minimal, unterkühlt, distinguiert und auch 39 Jahre später faszinierend. Der Vielzahl an Coverversionen, die es von diesem kleinen Hit gibt, fügt die Kanadische Gitarrenband The Crooked hier nun eine weitere und sehr hörenswerte hinzu.

https://www.youtube.com/watch?v=BkBh323Zixk&feature=youtu.be


The Crooked
wurde Anfang 2017 von den beiden Freunden und Veteranen der Musikszene Torontos, J. C. Sandoval (Die Mannequin) und Anthony Dell’Orso (The Joy Arson), gegründet. Sie wurden bald von Mississauga-Bassist Russ Shipman und dem britischen Import Neelesh Vasistha an der Leadgitarre vervollständigt. Auffällig geworden ist das Quartett durch fette Gitarrenriffs und groovige Rhythmen. Nur wenige Wochen nach ihrer Gründung gaben The Crooked das mit Spannung erwartetes Live-Debüt im Club Lee’s Palace in Toronto. In den nächsten Monaten erlangte die Band mit einer Reihe von Video-Singles, die von prominenten Gigs unterstützt wurden, lokale Aufmerksamkeit. Etwas später wurde die EP „First Place Silver“ veröffentlicht. Diese wurde in Kanada von der Kritik hoch gelobt und brachte der zweiten Single “Watch Me Burn” einen Platz in Spotify’s New Noise ein – einer offiziellen Playlist mit über 292.000 Followern.

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

 

Die erfolgreichen Abschlüsse in Gitarrenshredder hört man am Ende ihrer Eisbärversion heraus. Hier eskaliert das bekannte Minimalriff in ein brachiales Solo. Auffällig ist auch das akzentfreie Deutsch, in dem der schon erwähnte Englishman Neelesh Vasistha den Song singt. Während seiner Zeit in Berlin hat sich der junge Mann erfolgreich unter die Leute gemischt wie es scheint. Eigentlich sollten in den nächsten Wochen ein paar Konzerte in Europa folgen, um der Erlangung von noch mehr Aufmerksamkeit Willen. Aber das geht ja aus bekannten Gründen nicht und deshalb gilt es, sich bis auf weiteres am feschen Video zu erfreuen. Denn Eisbären müssen bekanntlich nie weinen.


The Crooked – Eisbär // I Need 20 Grand Records // > Facebook > Bandcamp