Unkraut vergeht nicht. Knapp 2 Jahre nach ihrer Komplettrasur nehmen SUMAC erneut Anlauf auf das Feierwerk. Mit ihrem neuen Album „Love in Shadow“ nimmt das Post-Metal Avantarge-Gewächs um Ex-ISIS Frontmann Aaron Turner noch radikalere Wege zwischen ungezügelten Jams und knochenzerberstenden Riffing.
„The weather wasn’t a hardship or anything — the joke was that SUMAC were so heavy they made it hail“, heißt es über den Auftritt der Supergroup beim diesjährigen Roadburn-Festival. SUMAC sind eine Gewalt, die man erlebt haben muss. Dabei gibt die Rezeptur aus Bandmitgliedern im Dunstkreis von Bands wie Converge, Old Mann Gloom und den Postrock-Giganten Russian Circles die Richtung und verspricht wie immer großes. Turner, eine Art Lichtgetsalt im Genremix aus Doom, Sludge und Hardcore, widmet sich dieses Mal mit seinen Mannen dem Ur-Thema Liebe. Dass es diese jedoch nicht auf der Picknick-Decke zu erkunden gilt und auch nicht beim romantischen Candle-Light ist bei SUMAC nicht nur vorhersehbar, sondern Garantie.
Wie auch schon auf dem Vorgänger „What One Becomes“ schwingen sich Aaron Turner, Nick Yacyshyn und Brian Cook zu neuen 15-Minuten-Epen auf, errichten Monolithen, reißen diese wieder ein und geben sich noch unberechenbareren Jams hin als je zuvor. Manch einer vermutet sogar das wohl dynamischste und interessanteste Werk Turners. Angesichts der als unantastbar geltenden Werke von ISIS gerade zu eine Heiligsprechung. Sicher ist, dass Turner nicht kleinzukriegen ist und es sich bei ihm und einen sprudelnden Quell von „Wie macht er das bloß?“ handelt. Am 19. Juni werfen SUMAC erneut das Hansa39 in ihren Mahlstrom und mit etwas Glück ist diesmal auch Brian Cook mit von der Partie. Wenn dieser aber gerade für Russian Circles an den 4-Saiten parat steht, wird kurzerhand Joe Preston beordert. Wirft man einen Blick auf dessen Vita bei The Melvins, Sunn O))) und High On Fire, ist das jedoch kein Grund zur Traurigkeit.
Live: SUMAC > Homepage // 19. Juni 2019 // Hansa39 // Beginn 21 Uhr // VVK 16 EUR zzgl. Gebühren