„Musik ist das Telefon Gottes, mit dem er uns anruft, um zu sagen, dass er an uns denkt.“ Stark, oder nicht? Leider kann ich mir für diesen herzerwärmenden Satz keine Credits ans Revers heften, denn dem guten Herrn Uhlmann gebührt die Verneigung. Allerdings kann ich etwas zur Untermauerung dieser These beisteuern. Denn ist Musik das Telefon, dann ist Quiet Man, das neue Album von Roo Panes nicht weniger als die Wahlwiederholung.
[display_video youtube=rbp0GEb5w3g]
Zunächst einmal ist Roo Panes ein junger Engländer, der sich dem Songwriting widmet und ein besonderes Faible für Folk, Indie, Britpop und die bombastischen Prog-Rocker der 70er-Jahre zu haben scheint. Das alles elegant unter einen Hut zu bekommen, verlangt nach einem gewissen handwerklichen Geschick, welches der Mann aus Dorset unumwunden sein Eigen nennt. Im Jahr 2012 ist er mit seiner ersten EP Once auf der Bildfläche erschienen und erfreut sich seitdem wachsender Beliebtheit bei seinen Fans, die er bevorzugt via YouTube oder Spotify erreicht. The Times they are a changing.
[display_video youtube=5tVsgL3PXvE]
Startet der erste Song A Message To Myself noch ein wenig Sigour Rósesk, schwengt der zweite Song My Sweet Refuge in Richtung der frühen Coldplay oder Starsailor. Nur um bei Sketches Of Summer die nächst Biegung gen Ben Kweller zu nehmen. Im weiteren Verlauf der Platte kommt der Engländer noch an Eddie Vedders Into The Wild-Soundtrack vorbei. Mumford & Sons können von mir aus auch noch als Referenz herhalten. Das alles soll aber nur als grobe Einordnung in den musikalischen Kosmos dienen, in dem sich Roo Panes bewegt. Roo Panes kommt ohne Kitsch, übertriebenen Pathos und vor Melancholie hängenden Schultern daher. Die Musik des jungen Burschen strahlt trotz der ruhigen Töne immens viel Tatkraft aus und gesegnet ist der Mann mit einer Stimme, von der man sich jeden Abend in den Schlaf singen lassen möchte. Quiet Man ist für mich schon jetzt ein ganz heißer Kandidat auf die vordersten Plätze im diesjährigen Jahresrückblick!
Roo Panes: Quiet Man // CRC Records / Alive // VÖ: 20.07.2018 // Homepage
