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Gehört: Plenty – It Could Be Home

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Was lange währt wird endlich Pop! Diese Platte ist in der Lage Erstaunliches zu leisten. Die Songs auf It Could Be Home sind brandneu und in den besten Jahren zugleich. Wie das geht? Stringenzverminderung? Durchbrechen der Lichtgeschwindigkeit? Zauberei? Eher künstlerische Trägheit, Prokrastination und mit anderen Dingen beschäftigt gewesen sein. Nun mal die Fakten.

Hinter dem Namen Plenty versteckt sich der britische Sänger und Liedschreiber Tim Bowness. Mitte der Achtziger füllten sich die Lungen von Plenty für ein paar kurze Momente. Hervorgegangen aus der Asche der Liverpooler Post-Punker A Better Mousetrap und der Art Rock Band After The Stranger konnten die Musiker zwar viele Songs bzw. Fragmente schreiben aber noch vor einer möglichen Veröffentlichung schloss sich besagter Tim Bowness mit Steve Wilson von Porcupine Tree zusammen und geründete die No-Man-Band. Deren Karriere und Erfolge ließen entsprechend wenig Zeit für Plenty und so dauerte es satte 30 Jahre, bis sich Bowness jetzt und hier seiner Vergangenheit stellt. Gemeinsam mit den Kollegen Brian Hulse und David K. Jones ging er die alten Studiotapes durch und komplettierte die Songs, die so lange ungehört auf den Magnetbändern geschlummert haben. It Could Be Home nimmt dich mit auf die Reise durch die britische Popmusik der 80er und 90er Jahre. Leicht verdaulicher Art-Rock paart sich mit poppigen Post-Punk, vermengt sich mit Dream-Pop, Ambient und Trip Hop. Wenn man sich an die Smith, David Bowie, Peter Gabriel, Prefab Sprout oder auch The Blue Nile erinnert fühlt, täuscht das Gefühl nicht. It Could Be Home klingt ein wenig wie eine gut gelungene Ausgabe des New Musical Express von vor 30 Jahren.

Plenty – It Could Be Home // Karisma Records / Soulfood // VÖ: 27.04.2018 // > Bandcamp

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