Aus der gleichen Stadt wie die Genre-Kollegen Russian Circles erblickten 1999, PELICAN in Chicago, Illinois das Licht der Postmetal-Welt. Seit ihrem ersten Album 2003 wurde der geneigte Hörer im fast regelmäßigem Zwei-Jahres-Turnus mit neuen Tonträgern bedient, zwischen 2014 und 2019 auf einmal eine längere Schaffenspause.
Während des Schreibens des aktuellen, sechsten Albums Nighttime Stories (VÖ: 7. Juni via Southern Lord) verarbeitete das Quartett den unerwarteten Tod von Jody Minnoch, Sänger der eng mit PELICAN verwobenen Band Tusk – so beruhen einige Songnamen und ästhetische Themen des Albums auf seinen Ideen. Auch der Tod des Vaters von Gitarrist Thomas Dallas warf die Band in Schaffen zurück. Außerdem wirkten die politischen und kulturellen Gegebenheiten des Landes auf die Gemüter der Bandmitglieder, so dass der Name des Albums den Titel Nighttime Stories absolut bedingt. Shelley de Brauw in Bezug auf die düstere Stimmung im Zusammenhang mit der Tragzeit des Albums:
„Wir waren in der Mitte des Albums, als ein bedeutender Teil des Landes signalisierte, dass sie bereit sind, sich öffentlich für Totalitarismus, Fanatismus und die weiße Vormachtstellung einzusetzen und die daraus resultierende Furcht und Wut, die wir erlebten haben, hat sich auf die folgende Form ausgewirkt.“
Was so vielsprechend und einfallsreich bei der erste Hälfte von Nighttime Stories startet, verliert allerdings gen Ende des Albums leider an Kontrast und uniqueness. Nichts desto trotz oder gerade deswegen freuen wir uns, bei der Performance von PELICAN am 9. Oktober von den überzeugenden Qualitäten der Band, die heuer 20jähriges Bestehen feiert, dabei zu sein.
Die Gewinner unserer Kartenverlosung wurden informiert!
curt präsentiert: Pelican > Homepage > Facebook // 9. Oktober im Feierwerk, H39 // Einlass: 19 Uhr, Beginn: 20 Uhr // VVK: 20 Uhr, AK: 24 Euro
Foto: Marfa Capodanno