Orango Evergreens curt München

Gehört: Orango – Evergreens

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Der Zug, mit dem die Retro-Rock-Szene in Richtung audiophones Glück saust, scheint bis auf den letzten Platz gefüllt zu sein. Und trotzdem quetschen sich immer noch junge Bands in die Wagons, die auf so klangvolle Namen wie Thin Lizzy, Lynyrd Skynyrd, ZZ Top, CCR, Jethro Tull, Led Zeppelin, Molly Hatched oder Black Sabbath getauft sind. Unsere Jungs, um die es heute geht, sind dagegen schon eine ganze Weile mit an Bord. Genau gesagt seit 1999 tummeln sich die drei Norweger von Orango irgendwo zwischen Rock’n’Roll, Blues und Hard Rock und bringen mit Evergreens ihr mittlerweile achtes Album an den Start. Für den Musikexperten Dietrich „Dr. Jazz“ Schulz-Köhn müssen Evergreens drei Kriterien erfüllen: nämlich viele Jahre überdauern, Einfachheit in Melodie, Harmonie und Rhythmus aufweisen sowie „in aller Munde sein“.

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Um eine tragfähige Aussage zu Punkt eins und drei machen zu können, müsste ich einen Blick in die Glaskugeln werfen. Das gute Stück ist aber gerade nicht am Platz. Daher bleibt nur der Blick auf die Struktur der sieben Songs, welche auf dem geschmackssicheren Stickman Label veröffentlicht werden. Und spätestens wenn beim dritten Stück Old Shores eine latente Motorpsycho-Fuzzness aus dem Gepäcknetz gefischt wird, ist es mit einer schlichten Einfachheit vorbei.

Blues und Southern Rock sind das Grundgerüst, auf dem Orango ihre mutig groovenden und mit feinen Melodien versehenen Stücke aufbauen. Gespielt von einer Band, der man die Liebe zur Musik und zum gemeinsamen Spielen auch auf der Konserve deutlich anhört. Das Herzstück dieses Albums bildet der in fünf Teile gegliederte Titeltrack. Evergreen nimmt dich mit auf eine 16-minütige Reise von der Westküste über das Delta bis hin zu den Hochöfen Birminghams. Stand heute: Orango erfüllen mit  Evergreens genau diese drei Kriterien – einfach gute Musik!


Orango – Evergreens // Division / Stickman // VÖ: 30.11.2018 > Homepage