8. November
curt präsentiert: Opeth

Mikael Åkerfeld ist ein selbstbewusster Typ. Nach 12 Studioalben mit seinem Lebenswerk Opeth, allesamt Benchmarks des Death Metal bis Progressive Rock, sollte Nummer 13, In Cauda Venenum, nichts geringeres werden, als das wichtigste Werk der Schweden bis dato, die Definition eines Meisterwerk. Etwas, das Gefühle in den Menschen wecken würde, ein Kribbeln, einen Schauer. Den Schlüssel dazu meinte Åkerfeld in der Devise bigger is better zu finden. Inspiriert von der Wucht großer klassischer Werke wie Mozarts “Requiem” oder dem Bombast Freddy Mercury’s Queen begann er zu schreiben, und zwar in seiner Muttersprache Schwedisch. Waren Åkerfelds Lyrics zwar schon seit jeher alles andere als oberflächlich, zwang ihn diese Entscheidung noch mehr, aus der Komfortzone Englisch herauszutreten. Obwohl er sich dennoch die Mühe machte, das Album der internationalen Bedeutung der Band wegen zusätzlich auch auf Englisch umzuschreiben, ist der Genuss der schwedischen Ausgabe ganz besonders zu empfehlen. Denn die unfassbar dichte, vereinnahmende Atmosphäre von In Cauda Venenum gewinnt dadurch eine weitere Facette.

Trotzdem bedarf es zu Beginn nicht einmal gesungener Worte, um den Spannungsbogen sofort bis zum Anschlag zu spannen. Livets Trädgård/Garden of Earthly Delights nimmt den Hörer mit seinen choralen Klängen, unterlegt von oszillierendem Synthesizer-Bass und den unheimlichen, aber auch unheimlich schönen Samples, von der ersten Sekunde an gefangen und leitet großartig hin auf die Eruption, mit der Svekets Prins/Dignity sich Bahn bricht. Augenblicklich ist das Kribbeln voll da, das Åkerfeld sich für seine Zuhörer wünscht. Dazu trägt neben seiner phantastischen Gesangsleistung – die, inzwischen Opeth-typisch, ohne die Growls der Death-Metal-Ära bestens auskommt – auch wieder eine hervorragende Rhythmusgruppe um Åkerfelds Kollegen Fredrik Åkesson (Gitarre), Martin Méndez (Bass), Joakim Svalberg (Keys) und Martin Axenrot (Drums) bei.

In Cauda Venenum ist definitiv das proggigste, anspruchsvollste Opeth-Album und vollgestopft mit zahllosen, bemerkenswerten, kleinen und großen Momenten: ausufernde Soli, wie Åkessons Meisterleistung früh in Svekets Prins/Dignity. Aggressive, harte Riffs wie in der Vorab-Single Hjärtat Vet Vad Handen Gör/Heart In Hand. Erhabene Melodien, wie das Outro des Closers Allting Tar Slut/All Things Will Pass. Atmosphärische Streicher- und Choraleinsätze und die immer wieder innerhalb und zwischen den Songs auftauchenden Samples. Und dann jazzen sich Åkerfeld & Co. plötzlich fast ein bißchen durch Banemannen/The Garroter.

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Opeth zeigen sich erneut extrem experimentier- und spielfreudig. Dies live auf Tour zu erleben, wird ohne Frage eines der großen Highlights des Konzert-Herbstes. Dazu wird aber auch ein besonders bemerkenswerter Support beitragen, den sich Opeth mit ins Boot geholt haben: Der isländische Psychedelic-Rock-Dreier The Vintage Caravan um Frontmann Óskar Logi Ágústsson wäre für sich schon einen Headliner-Abend wert. Obwohl immer noch eine blutjunge Band, haben es die drei Insulaner mit ihren Alben 

Voyage (2012), Arrival (2015) und Gateways (2018) im Handumdrehen nicht nur in die illustre Nuclear-Blast-Familie und wiederholt auf die wichtigsten Szene-Bühnen wie Wacken oder Roadburn geschafft, sondern sich vor allem in die Herzen aller Vintage-Rocker katapultiert und werden die Messlatte für Opeth angenehm hoch legen.

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curt präsentiert: Opeth > Homepage // Support: The Vintage Caravan // 8. November// Backstage Werk// Einlass: 19 Uhr, Beginn: 20 Uhr // Das Konzert ist ausverkauft.

Foto: Stuart Wood

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