Now vs Now curt München

Gehört: Now vs Now – The Buffering Cocoon

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„Improvisation, das ist ein großes Element der Freiheit. Jazz bringt immer eine hohe Unvorhersehbarkeit mit sich.“ So ließ sich Roger Willemsen einmal über Jazz aus, der nach wie vor ungreifbaren Spielart zwischen mitreißender Unterhaltungsmusik und ernstzunehmender kultureller Höchstleistung. Dass man mit einem soliden Jazz-Background sehr gut in der Welt der Popmusik Fuß fassen kann, zeigt der New Yorker Jazzpianist Jason Linder, der neben seiner Tätigkeit für diverse andere Jazzmusiker als musikalischer Leiter, Arrangeur und Bandmitglied bei Lauryn Hill, Meshell Ndegeocello sowie bei David Bowies letztem Meisterwerk Black Star in Erscheinung trat.

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Mit seinem Soloprojekt Now vs Now geht Lindner deutlich abgespeckter zur Sache. Wo er sonst große Ensembles mit seinen Arrangements in Form bringen muss, stehen hier seine Tasteninstrumente im Mittelpunkt des Geschehens. Begleitet von Bass und Drums nimmt Lindner die Hörer auf The Buffering Cocoon mit auf eine Reise durch futuristische elektronische Musik, voller Wärme und Herzlichkeit, durch postmodernes New-Age-Gefrickel hin zu analogen Synth-Pop-Wogen und modernem Elektro-R&B.

Die Musik von Linder ist nichts, was sich im Nebenbeihören erschließen und entschlüsseln lässt. Ein Track wie Dichotomy klingt nur dem Schein nach locker und schwebend leicht. Ähnlich wie bei den Beastie Boys oder Radiohead kommt der wahre Spaß erst mit der intensiven Auseinandersetzung. Die „New York Times fasst es dann auch recht treffend zusammen: „Rhythm provides more than a heartbeat for Jason Lindner. It also seems to fuel his respiratory functions and digestive activity, and maybe his neurons. What matters to him is groove, however it comes.“


Now vs Now – The Buffering Cocoon // Jazzland Rec. / Edel // VÖ: 14.09.2018 > Homepage