Nils Frahm curt München

7. Oktober
Nils Frahm @ Philharmonie

Ruhig, melodiös und innovativ – die Musik des Pianisten und Komponisten Nils Frahm nimmt im zeitgenössischen elektronisch-klassischen Bereich eine Sonderrolle ein. Das ist ihm selbst auch bewusst, was er im Interview mit Planet 2018 mit seinem liebevollen Arbeitseifer erklärt: „Eine Rolle spielt dabei auch, dass es mit viel Liebe und Fleiß passiert. Wenn ich jeden Tag im Studio bin, mir jeden Tag dafür Zeit nehme, dann kann man so was auch schaffen.“ Und was er schafft, wirkt wie ein befreiender Atemzug von Waldluft, ein Eintauchen in erfrischend kaltem Quellwasser. Gefühle kommen hoch, auch ohne Worte.

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Die Einzigartigkeit seiner Musik ist auf seine Art des Musikmachens zurückzuführen. Zwar arbeitet er mit einer Vielzahl an Instrumenten und technischen Geräten. Diese sind jedoch streng nach eigenen Qualitätsmerkmalen ausgewählt. Das hörbare Streichen über Klaviertasten wie auch einzelne Macken von Instrumenten gehören zur Klangwelt dazu. Sie machen die Musik erst lebendig. Sei es bei einsamen Piano- und Harmoniumstücken, überuferndem Synthesizer-Schwirren oder repetitivem Techno-Ambient: Die Töne klingen klar und der Klangkörper ist voll, ohne überladen zu sein.

Ob er nun postmoderne Klassik oder Ambient macht, ist dabei irrelevant. Ohnehin hält Nils Frahm von Genre-Bezeichnungen nicht viel. Sie engen mehr ein, als dass sie helfen. Vielmehr geht es um die eigene Aussagekraft und auf welche Art diese kommuniziert wird. Analog und digital sind dabei nicht als Gegensätze zu verstehen, sondern als sich ergänzende Mittel. Scheinbar unangestrengt lässt sich Nils Frahm auf eine technische und musikalische Vielfalt ein, ohne die eigene Vision zu verlieren.

Ehrliche Musik, die technisch ausgefeilt ist; Soundexperimente, die nicht wie Experimente klingen; unvermittelte Gefühlswallungen, die nur langsam verebben: Nils Frahm bietet eine Anregung zum konzentrierten In-sich-Verlieren – geschaffen mit viel Liebe und Fleiß.


Nils Frahm > Homepage // 7. Oktober 2019 // 20 Uhr // Philharmonie beim Gasteig // VVK: 43,50 bis 78 Euro zzgl. Gebühren > Tickets