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Gehört: Tim Neuhaus – Pose I + II
Live 12. Dezember im Ampere

„Was du auch machst, mach es nicht selbst“. Diesem weisen Rat aus dem Hause Tocotronic wiedersetzt sich Tim Neuhaus auf seinem dritten Album Pose I + II auf renitente Art und Weise. „Was du auch machst, sei bitte schlau, meide die Marke Eigenbau“. Geht aber bei einem Soloalbum nur so mittel bis gar nicht! Tim Neuhaus, eher bekannt als Drummer von Bands wie der Blue Man Group, Boy oder Clueso, veröffentlicht in diesem Monat ein weiteres Stück Musik, für das er ganz alleine verantwortlich ist. Diesmal sogar so alleine, dass der ausgebildete Schlagzeuger auch alle anderen Instrumente im Alleingang eingespielt

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Gehört: We Stood Like Kings – USA 1982

Die Cineasten aus Brüssel schlagen wieder zu. Nach Berlin 1927, USSR 1926 folgt mit USA 1982 zum dritten Mal die musikalische Auseinandersetzung mit einem Klassiker des Filmgenre Stummfilm. Diesmal haben sich We Stood Like Kings mit dem amerikanischen Experimentalfilm Koyaanisqatsi des Regisseurs Godfrey Reggio auseinandergesetzt. Besonders herausfordernd bei diesem Projekt ist die Tatsache, dass der Film im Original von Philip Glass, einem der wichtigsten Vertreter der Minimal Music, vertont wurde und damit schon einen sehr prägenden Soundtrack besitzt. [display_video vimeo=223280934] Die Idee von We Stood Like Kings ist, dass sie zu den jeweiligen Bildern neue Musik schreiben, quasi ihren eigenen

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Gehört: The Soul Session – Two

Tonmaler und Tastenzauberer, so beschreiben Kritiker den Pianisten, Komponisten & Multi-Instrumentalisten Ralph Kiefer. Der im Schwarzwald geborene Kiefer zog Mitte der 90er Jahre nach München um beim russischen Ausnahmepianisten Leonid Chizhik zu studieren. Hier kam der junge Pianist mit ersten Projekten zwischen Jazz und klass Insert ischer Musik in Berührung, die bis heute einen Teil seines Schaffens prägen. The Soul Session ist so ein Projekt, bei dem Ralph Kiefer seinen Platz als Solist in den Dienst einer Band stellt. Gemeinsam mit geschätzten Künstlern wie Anaj, Georgia Anne Muldrow, Tokunbo Akinro, Fatma Tazegül und Omar begibt er sich hier auf eine

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Gehört: Motorpsycho – The Tower

Es wird eng im Plattenregal. Motorpsycho, Trondheims tollstes Trio veröffentlichen mit The Tower das 31. full-length Album verteilt auf 28 Jahre Bandgeschichte. Damit so eine lange Beziehung frisch und aufregend bleibt, braucht es hin und wieder ein paar kleine Veränderungen oder Überraschungen. Überraschend kam sicherlich der Ausstieg von Schlagzeuger Kenneth Kapstad im letzten Jahr. Ob das viele musikalische Fremdgehen des umtriebigen Drummers ausschlaggebend für die Trennung war, wäre reine Spekulation. Fakt ist, dass mit Tomas Järmyr schnell ein geeigneter Ersatz gefunden werden konnte. Der gebürtige Schwede hat ebenfalls am NTNU Konservatorium studiert und ist dank diverser Projekte in Norwegen kein

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Im Gespräch: SUNDOG

If the bottle is empty – drink from the fountain of Blues! Was passiert, wenn sich Musiker auf Anhieb sympathisch sind? Richtig, sie gründen eine Band. In unserem Fall heißt das Ergebnis dieser musikalischen Partnerschaft SUNDOG: Martin Tapparo, Qi Li, Josef Beyer und Markus Klöpper. Sie stehen oder standen schon für diverse andere Münchner Bands auf der Bühne und decken ein breites Spektrum ab. Aus Psychedelic Rock (Mount Hush), Indie (Liz and the Fire), Ska Rock (beNUTS) und Funeral Doom (Worship) wird bei SUNDOG Blues. Trocken, laut, auf den Punkt, manchmal düster und dann wieder klar wie tausend Sonnen. Where

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Im Gespräch: the Loranes
Live: 21. September

Veni, vidi, vici. Und wie sie kamen, und vor allem siegten. Es ist schon beachtlich wie es manche Bands schaffen sich fast schon wie aus der Hüfte geschossen und ganz selbstverständlich ein Denkmal zu setzen. Da ist man auch nicht um abgedroschene Einleitungen verlegen. Eine dieser Bands sind unweigerlich die Wahl-Berliner the Loranes. Auf dem Berliner Qualitäts-Label Noisolution beheimatet gelang den Klagenfurtern Mammut und Elias zusammen mit dem gebürtigen Karlsruhisten Pat und ihrem Debut „trust“ ein Faustschlag in die Magengrube aller Zweifler darüber, ob good ol‘ Germany bei aller Verkrampfung überhaupt noch ehrlich tanzbaren Garagenrock mit Hit-Potential aus dem Becken

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Gehört: Fortuna Ehrenfeld – Hey Sexy

Was ist das denn? Hey Sexy, Der Puff von Barcelona, Ey Ändi!, Glitzerschwein. Haben die sonst so stilsicheren Jungs vom Label Grand Hotel van Cleef hier ihre Ballermann Abteilung aufgesperrt? Alles gut – niemand muss Schnappatmung bekommen. Der Kölner Multiinstrumentalist Martin Bechler aka Fortuna Ehrenfeld hat lediglich sein zweites Album am Start. Und kölschen Jungs liegt das Herz bekanntlich auf der Zunge. Nicht immer stilsicher, dafür mit viel Hätz un Jeföhl. So wie die gekachelten Fassaden entlang der Subbelrather Straßen die dem einen Heimat, dem anderen Kopfschütteln bereiten. Olli Schulz meint, dass Hey Sexy „eine überlebenswichtige Platte, vor allem wenn

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Gehört: Alois – Mints

Die smoothen Klanglandschaften des Vierer-Gespann Alois aus Luzern schlängeln sich verklärt durch Krautrock-Attitüden mit weirdo Synthesizern und Computerbeats und berauschendem Daydream-Indiepop. In ihrer Heimat sind Alois längst kein unbeschriebenes Blatt mehr. Die erste Singleauskopplung Flowers (VÖ: 09.06.2017) hat es bereits spielerisch geschafft mit seiner zarten, tanzbaren Anmutung, einen direkt aus den Fängen des lahmen Alltags zu katapultieren – das dazugehöroge Album Mints zieht am 29. September via Red Brick Chapel nach. Ein Debüt aus der Schweiz, perfekt für den Spätsommer. Alois – Mints > Facebook // VÖ: 29. September // Label: Red Brick Chapel [display_video youtube=QyRjD2hn0cM] [display_video youtube=xanHu2sjuEM]

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OJM – Orchester Jakobsplatz München

Jüdische Kultur in München Abseits der wohlbekannten Konzertsäle gibt es Perlen wie das Orchester Jakobsplatz München, kurz OJM, zu entdecken. Seit dessen Gründung in 2005 ist es ein fester Bestandteil der Münchner Kulturszene. curt hat mit Daniel Grossmann, nicht nur Gründer, sondern auch Dirigent und Künstlerischer Leiter des OJM, gesprochen. Was hat Sie dazu bewegt, ein eigenes Orchester zu gründen? Ich bin 1978 in München geboren. Meine Eltern sind ungarische Juden, die meine Schwestern und mich zwar nicht religiös erzogen, uns aber die jüdische Kultur als eine prägende Tradition unserer Familie vermittelt haben. Als Jugendlicher hat es mich gestört, dass

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Gehört: Sugarfoot – The Santa Ana

Trondheim – Crispin Glover Records – Retrorock. Weiterlesen, es lohnt sich! So sicher wie das Frühjahr auf den Winter folgt, so sicher bringt die Norwegische Band Sugarfoot zum Start in den Frühling ein neues Album auf den Markt. Genau wie der Vorgänger „Different Stars“ wurden die Songs von „The Santa Ana“ im Rancho De La Luna Studio/Joshua Tree eingespielt. Eine knappe Woche hat man sich für die gesamten Aufnahmen unter der Sonne Kaliforniens gegönnt und 13 Songs eingespielt, die mit ihrer Wärme und Intensität zur Steigerung des persönlichen Wohlbefindens bis hin zu einer leichten Euphorie beitragen können. Serotonin und Dopamin

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Gehört: Below The Sun – Alien World Temple Of Torturous

„Mach das sofort aus. Davon bekomme ich schlechte Laune.“ Ein größeres Anti-Lob kann eine Experimental Post-Doom-Metal-Scheibe eigentlich kaum bekommen. Des lieben häuslichen Friedens willen empfehle ich ausdrücklich, den weiteren Genuss von Alien World ausschließlich im Kreise von Genre-Liebhabern zu pflegen. [display_video youtube=QcVvP5SvuCQ] Das zweite Album der Band aus dem sibirischen Krasnojarsk wirkt kalt, düster, unwirtlich. Der Sound dringt bis tief ins Mark, die Gitarren sägen an den Nerven und der Sänger schwingt zwischen Death Growls und klaren Ambient Parts. So muss es sein, so will es das Gesetz! Wie schon auf dem Debut Album Envoy befasst sich Alien World mit

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Im Gespräch: Anders Trentemøller

Am 22.02.2017 ist es soweit: Trentemøller wird mit dem neuen Album „Fixion“ im Gepäck live im Freiheiz in München zu hören sein. Wir fragen ihn nach je einem kurzen Kommentar zu den 12 auf der CD enthaltenen Songs. 1. One Eye Open „One Eye Open“ eröffnet das Album und ist mein persönlicher Favorit der ganzen CD. Marie Fiskers Stimme ist einfach großartig und ich bekomme immer wieder aufs Neue Gänsehaut, wenn ich sie höre. 2. Never Fade Das ist der Allererste meiner Songs, bei dem ich selbst singe. Ich habe spät nachts daran gebastelt und brauchte spontan einen einfachen, sich

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Gehört: Little Children – f.f.

Nach 9 Jahren als Therapeut und Barkeeper hatte der Schwede Linus Lutti große Krise. Sorgen und Tristesse standen ihm ins Gesicht geschrieben; seine Lebensfreude ging gegen Null. Mir hat mal jemand gesagt, dass lange Spaziergänge helfen können, eigentlich egal bei was, und das hat wohl auch bei Linus funktioniert, denn bei einer seiner Runden entschied er, aus seiner Komfortzone auszubrechen, seinen sicheren Job aufzugeben und sich auf die Musik zu konzentrieren. „f.f“ ist das zweite Soloalbum von Linus Lutti als Little Children. Ein nachdenkliches, trauriges, gleichzeitig aber auch aufbauendes, feines Pop-Album, das tiefer geht – wie zum Beispiel bei Chasing

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Gehört: Flash the Readies – Kayos

Was 2006 als klassischer Indie-Rock begann, entwickelte sich bei Flash the Readies aus Olomouc, Tschechien von Album zu Album immer instrumentaler und sphärischer – bis nun zu ihrem vierten Studioalbum Kayos, bei dem sie scheinbar ihren Heimathafen gefunden haben: charakterstarker Postrock mit aparten Melodien, mal kampflustig, mal zart, mal düster – steht der Band ausgesprochen gut. [display_video youtube=CWKcU6efbiE] Kayos begleitet einen im Kopf durch dichte Wälder, steinige Anhöhen und neblige Täler – kein Wunder, schließlich wurde das Album hoch oben im Altvatergebirge von Hrubý Jeseník aufgenommen und das schroffe Naturkolorit schwingt bei allen sechs Tracks mit, auch wenn man bei

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Gehört: Wang Wen – Sweet Home, Go!

Rockmusik mit den Herkunfts-Koordinaten 39°2′N, 121 46′O bekommt schnell mal das Sigel Exotenbonus. Das kann ein Qualitätsmerkmal sein oder auch Welpenschutz bedeuten. Wang Wen kommen aus der Chinesischen Großstadt Dalian in der Provinz Liaoning. Und obwohl es sich hier schon um die 9te Veröffentlichung der Band handelt, dürften nur absolute Postrock-Experten eine komplette Sammlung der Band ihr Eigen nennen. Das sollte Ansporn genug sein, für ein freudvolles Durchforsten der nächsten Plattenbörse. Denn Wang Wen spielen eine erfrischende, experimentelle und überraschende Variante des Genres, welches einerseits nach neuen Ufern sucht andererseits dem Bekannten stets verhaftet bleibt. Die Songs sind sehr orchestral arrangiert

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Gehört: Matt Boroff – Grand Delusion

Musik ist immer dann besonders spannend, wenn es den Schöpfern der Klänge gelingt, Bilder in den Köpfen der Zuhörer zu erzeugen. Zum Beispiel Bilder von staubigen, verlassenen Straßen oder endlos scheinenden Wüstenlandschaften. Genau dies passiert, wenn man sich die Songs auf Grand Delusion anhört. Bilder, die an die Ästhetik eines Rodriguez, Tarantino oder Lynch Streifen erinnern. Matt Boroff zelebriert auf seinem neuen Soloalbum Grand Delusion atmosphärischen Dessert Rock der ganz ohne Zweifel auch auf der Bühne des legendären Titty Twister eine passable Figur abgeben würde. Groovige Beats, heulende Gitarren sowie eine flirrende Orgel rollen den Klangteppich aus für Boroffs eindringlichem

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Zombie Sessions – eine fein abgestimmte Absage an die musikalische Oberflächlichkeit

„At first the art of music sought purity, limpidity and sweetness of sound. Then different sounds were amalgamated, care being taken, however, to caress the ear with gentle harmonies. Today music, as it becomes continually more complicated, strives to amalgamate the most dissonant, strange and harsh sounds. In this way we come ever closer to noise-sound.“ Luigi Russolo „The Art of Noises” (1913) Es ist schwierig zu sagen, ob der italienische Maler und Komponist Russolo am Anfang des letzten Jahrhunderts von dem sprach, was sich uns heute, den Konzertgängern der Neuzeit, vor und auf den Bühnen der Welt, Nacht für

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Gehört:
Bardus – Stella Porta

Alle Wetter! Was ein Brett! Stellt euch vor, die Melvins, Eyehategod, Unsane und die Queens of the Stone Age hängen gemeinsam im Proberaum, hören AC/DC, trinken ein paar Krügerl und fangen an, gemeinsam zu jammen. Klicken Sie auf den unteren Button, um den Inhalt von w.soundcloud.com zu laden. Inhalt laden Aus Philadelphia stammt diese junge Band, die neben Sludge, Pyschedelic, Noise, Metal, Groove und auch ein klein wenig Latin spricht. Mehr als drei Mann braucht es nicht für die sieben Tracks von „Stella Porta“ – ein Album, das den konsequent nächsten Schritt vom DIY des Debüts „Solus“ darstellt. Durch die