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Gehört: The Spacelords – Water Planet

Das hier geht an alle, denen beim Wort ‚Spacelord‘ sofort ein fettes ‚Motherfucker‘ auf den Lippen liegt. Und an alle die, die sich für ihren Rausch eher einen Pilz pflücken als ein Pils zapfen. An Menschen, die einen Sänger für das überflüssigste Bandmitglied halten und an Musikfreunde, denen überlange Instrumentalstücke eine wohliges Grinsen ins Gesicht zaubert. Somit könnten sich jede Menge Leute von Water Planet der neuen Platte des süddeutschen Trios The Spacelords angesprochen fühlen. Spacerock, Krautrock, Psychedelic mit allem Drum und Dran bieten die drei, von Drummer Marcus produzierten Songs. Ein warmer, analoger Sound und ein outer spaceiges Coverartwork

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Gehört: Monophona – Girls On Bikes Boyz Who Sing

Folkrock trifft Trip-Hop. Geht nicht? Äußerst gut sogar. Seit sieben Jahren besteht diese stilübergreifende Kooperationsgemeinschaft namens Monophona und erfreut sich wachsender Beliebtheit. Die Luxemburger Autorin, Musikerin, Sängerin und Journalistin Claudine Muno bildet gemeinsam mit dem Produzenten und DJ Philippe Schirrer den kreativen Kopf von Monophona. Zusammen mit Jorsch Kass am Schlagzeug bringt das Trio diese zunächst gegensätzlichen Musikstile mal mehr, mal weniger eng zusammen. Manche Stücke sind von der Gitarre getrieben andere wiederum pulsieren direkt aus der Beatbox. Im Idealfall umschlingt sich Ton um Ton innig und einig. Immer dynamisch, immer hypnotisch, immer fokussiert. Dabei entsteht eine überraschende Harmonie zwischen

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Gehört: Get Your Gun – Doubt Is My Rope Back To You

Danish Dynamite gets the Blues. Im Sturm eroberte das Trio aus dem hohen Norden Dänemarks die Herzen der Zuhörer bei ihrem ersten Gig in Deutschland anlässlich des Reeperbahn Festivals im Jahr 2013. Nun veröffentlichen die beiden Brüder Simon und Andreas Westmark ihr zweites Album mit dem Titel Doubt Is My Rope Back To You. Die sieben neuen Songs haben es allesamt in sich, wie sieben ordentlich bis zum Eichstrich eingeschenkte Oktoberfestmaß. Kenner werden ahnen, so geballt kommt so etwas an keinem Abend in keinem Festzelt vor. Auf diesem Album schon. Der an die australischen Birthday Party erinnernde Slow–Core wurde weiter

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Gehört: Himmellegeme – Myth Of Earth

Düstere Musik aus dem frostigen Norden. Himmellegeme stammen aus Bergen in Norwegen. Einer Gegend die für nihilistische, mystische, entrückte, teilweise verstörende Bands bekannt ist. Vielleicht ist der viele Regen daran schuld, dass hier besonders düstere Gesellen ihr Unwesen treiben und in Bands wie Gorgoroth, Immortal, Borknagar oder Helheim lärmen. Umso erstaunlicher, dass in unmittelbarer Nachbarschaft die Antipode existiert. Die Kings Of Convenience, Kurt Nilsen oder die Sängerin Annie scheinen in ihrer Musik wiederum all dem Nebel und dem monatelangen Winter erhaben zu sein. Genau irgendwo dazwischen ordnen sich die Männer von Himmellegeme ein. Schwere Riffs und Morten Haket mäßiger Gesang.

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Gehört: Lyvten – Bausatzkummer

Lyvten (spricht sich in etwa wie „lüften“) sollten strenggenommen nie mehr sein als ein Substitut. So etwas wie Strickzeug für den Ex-Raucher oder wie Zigaretten für den trockenen Alkoholiker. Denn von Musikmachen und Bandangelegenheiten hatte Thorsten Polomski nach all den Jahren mit den Bubonix, Morph, Six Reasons To Kill und EAU-DC irgendwann genug. Schluss, Ende aus Applaus. Kein Bandbus mehr, Abstand gewinnen. Umzug in die Schweiz und volle Konzentration auf‘s Tätowieren. Allerdings hielt die Abstinenzzeit nur ein paar wenige Monate. Letztlich ging es doch immer irgendwie weiter mit dem Lärm und dem Druck, sich den Frust von der Seele schreien

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Gehört: Sternlumen – Nørrebro Nights

„Vor 15 Jahren noch war Nørrebro Kopenhagens Problemviertel. Heute gilt die «nördliche gepflasterte Straße», wie Nørrebro übersetzt heißt, als die angesagteste Ecke der dänischen Hauptstadt.“ So schreibt ein City-Guide aus dem Internet über dem Stadtteil, der dem Pianisten Thomas Kudela Heimat und Inspiration für sein neues Album Nørrebro Nights ist. Kudela lebt und arbeitet seit vielen Jahren in der dänischen Hauptstadt und hat unter dem Banner Sternlumen seinem Viertel mit Hilfe seines Klaviers einen langen Liebesbrief verfasst. Zwischen Jazz, Neoklassik und experimentellen Minimalklängen improvisiert Thomas Kudela ganz entzückend und entwirft in den sechs Kompositionen auf Nørrebro Nights einen Soundtrack für

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Gehört: Tim Neuhaus – Pose I + II
Live 12. Dezember im Ampere

„Was du auch machst, mach es nicht selbst“. Diesem weisen Rat aus dem Hause Tocotronic wiedersetzt sich Tim Neuhaus auf seinem dritten Album Pose I + II auf renitente Art und Weise. „Was du auch machst, sei bitte schlau, meide die Marke Eigenbau“. Geht aber bei einem Soloalbum nur so mittel bis gar nicht! Tim Neuhaus, eher bekannt als Drummer von Bands wie der Blue Man Group, Boy oder Clueso, veröffentlicht in diesem Monat ein weiteres Stück Musik, für das er ganz alleine verantwortlich ist. Diesmal sogar so alleine, dass der ausgebildete Schlagzeuger auch alle anderen Instrumente im Alleingang eingespielt

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Gehört: We Stood Like Kings – USA 1982

Die Cineasten aus Brüssel schlagen wieder zu. Nach Berlin 1927, USSR 1926 folgt mit USA 1982 zum dritten Mal die musikalische Auseinandersetzung mit einem Klassiker des Filmgenre Stummfilm. Diesmal haben sich We Stood Like Kings mit dem amerikanischen Experimentalfilm Koyaanisqatsi des Regisseurs Godfrey Reggio auseinandergesetzt. Besonders herausfordernd bei diesem Projekt ist die Tatsache, dass der Film im Original von Philip Glass, einem der wichtigsten Vertreter der Minimal Music, vertont wurde und damit schon einen sehr prägenden Soundtrack besitzt. [display_video vimeo=223280934] Die Idee von We Stood Like Kings ist, dass sie zu den jeweiligen Bildern neue Musik schreiben, quasi ihren eigenen

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Gehört: The Soul Session – Two

Tonmaler und Tastenzauberer, so beschreiben Kritiker den Pianisten, Komponisten & Multi-Instrumentalisten Ralph Kiefer. Der im Schwarzwald geborene Kiefer zog Mitte der 90er Jahre nach München um beim russischen Ausnahmepianisten Leonid Chizhik zu studieren. Hier kam der junge Pianist mit ersten Projekten zwischen Jazz und klass Insert ischer Musik in Berührung, die bis heute einen Teil seines Schaffens prägen. The Soul Session ist so ein Projekt, bei dem Ralph Kiefer seinen Platz als Solist in den Dienst einer Band stellt. Gemeinsam mit geschätzten Künstlern wie Anaj, Georgia Anne Muldrow, Tokunbo Akinro, Fatma Tazegül und Omar begibt er sich hier auf eine

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Gehört: Motorpsycho – The Tower

Es wird eng im Plattenregal. Motorpsycho, Trondheims tollstes Trio veröffentlichen mit The Tower das 31. full-length Album verteilt auf 28 Jahre Bandgeschichte. Damit so eine lange Beziehung frisch und aufregend bleibt, braucht es hin und wieder ein paar kleine Veränderungen oder Überraschungen. Überraschend kam sicherlich der Ausstieg von Schlagzeuger Kenneth Kapstad im letzten Jahr. Ob das viele musikalische Fremdgehen des umtriebigen Drummers ausschlaggebend für die Trennung war, wäre reine Spekulation. Fakt ist, dass mit Tomas Järmyr schnell ein geeigneter Ersatz gefunden werden konnte. Der gebürtige Schwede hat ebenfalls am NTNU Konservatorium studiert und ist dank diverser Projekte in Norwegen kein

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Gehört: Fortuna Ehrenfeld – Hey Sexy

Was ist das denn? Hey Sexy, Der Puff von Barcelona, Ey Ändi!, Glitzerschwein. Haben die sonst so stilsicheren Jungs vom Label Grand Hotel van Cleef hier ihre Ballermann Abteilung aufgesperrt? Alles gut – niemand muss Schnappatmung bekommen. Der Kölner Multiinstrumentalist Martin Bechler aka Fortuna Ehrenfeld hat lediglich sein zweites Album am Start. Und kölschen Jungs liegt das Herz bekanntlich auf der Zunge. Nicht immer stilsicher, dafür mit viel Hätz un Jeföhl. So wie die gekachelten Fassaden entlang der Subbelrather Straßen die dem einen Heimat, dem anderen Kopfschütteln bereiten. Olli Schulz meint, dass Hey Sexy „eine überlebenswichtige Platte, vor allem wenn

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Gehört: Alois – Mints

Die smoothen Klanglandschaften des Vierer-Gespann Alois aus Luzern schlängeln sich verklärt durch Krautrock-Attitüden mit weirdo Synthesizern und Computerbeats und berauschendem Daydream-Indiepop. In ihrer Heimat sind Alois längst kein unbeschriebenes Blatt mehr. Die erste Singleauskopplung Flowers (VÖ: 09.06.2017) hat es bereits spielerisch geschafft mit seiner zarten, tanzbaren Anmutung, einen direkt aus den Fängen des lahmen Alltags zu katapultieren – das dazugehöroge Album Mints zieht am 29. September via Red Brick Chapel nach. Ein Debüt aus der Schweiz, perfekt für den Spätsommer. Alois – Mints > Facebook // VÖ: 29. September // Label: Red Brick Chapel [display_video youtube=QyRjD2hn0cM] [display_video youtube=xanHu2sjuEM]

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Gehört: Sugarfoot – The Santa Ana

Trondheim – Crispin Glover Records – Retrorock. Weiterlesen, es lohnt sich! So sicher wie das Frühjahr auf den Winter folgt, so sicher bringt die Norwegische Band Sugarfoot zum Start in den Frühling ein neues Album auf den Markt. Genau wie der Vorgänger „Different Stars“ wurden die Songs von „The Santa Ana“ im Rancho De La Luna Studio/Joshua Tree eingespielt. Eine knappe Woche hat man sich für die gesamten Aufnahmen unter der Sonne Kaliforniens gegönnt und 13 Songs eingespielt, die mit ihrer Wärme und Intensität zur Steigerung des persönlichen Wohlbefindens bis hin zu einer leichten Euphorie beitragen können. Serotonin und Dopamin

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Gehört: Below The Sun – Alien World Temple Of Torturous

„Mach das sofort aus. Davon bekomme ich schlechte Laune.“ Ein größeres Anti-Lob kann eine Experimental Post-Doom-Metal-Scheibe eigentlich kaum bekommen. Des lieben häuslichen Friedens willen empfehle ich ausdrücklich, den weiteren Genuss von Alien World ausschließlich im Kreise von Genre-Liebhabern zu pflegen. [display_video youtube=QcVvP5SvuCQ] Das zweite Album der Band aus dem sibirischen Krasnojarsk wirkt kalt, düster, unwirtlich. Der Sound dringt bis tief ins Mark, die Gitarren sägen an den Nerven und der Sänger schwingt zwischen Death Growls und klaren Ambient Parts. So muss es sein, so will es das Gesetz! Wie schon auf dem Debut Album Envoy befasst sich Alien World mit

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Gehört: Little Children – f.f.

Nach 9 Jahren als Therapeut und Barkeeper hatte der Schwede Linus Lutti große Krise. Sorgen und Tristesse standen ihm ins Gesicht geschrieben; seine Lebensfreude ging gegen Null. Mir hat mal jemand gesagt, dass lange Spaziergänge helfen können, eigentlich egal bei was, und das hat wohl auch bei Linus funktioniert, denn bei einer seiner Runden entschied er, aus seiner Komfortzone auszubrechen, seinen sicheren Job aufzugeben und sich auf die Musik zu konzentrieren. „f.f“ ist das zweite Soloalbum von Linus Lutti als Little Children. Ein nachdenkliches, trauriges, gleichzeitig aber auch aufbauendes, feines Pop-Album, das tiefer geht – wie zum Beispiel bei Chasing

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Gehört: Flash the Readies – Kayos

Was 2006 als klassischer Indie-Rock begann, entwickelte sich bei Flash the Readies aus Olomouc, Tschechien von Album zu Album immer instrumentaler und sphärischer – bis nun zu ihrem vierten Studioalbum Kayos, bei dem sie scheinbar ihren Heimathafen gefunden haben: charakterstarker Postrock mit aparten Melodien, mal kampflustig, mal zart, mal düster – steht der Band ausgesprochen gut. [display_video youtube=CWKcU6efbiE] Kayos begleitet einen im Kopf durch dichte Wälder, steinige Anhöhen und neblige Täler – kein Wunder, schließlich wurde das Album hoch oben im Altvatergebirge von Hrubý Jeseník aufgenommen und das schroffe Naturkolorit schwingt bei allen sechs Tracks mit, auch wenn man bei

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Gehört: Wang Wen – Sweet Home, Go!

Rockmusik mit den Herkunfts-Koordinaten 39°2′N, 121 46′O bekommt schnell mal das Sigel Exotenbonus. Das kann ein Qualitätsmerkmal sein oder auch Welpenschutz bedeuten. Wang Wen kommen aus der Chinesischen Großstadt Dalian in der Provinz Liaoning. Und obwohl es sich hier schon um die 9te Veröffentlichung der Band handelt, dürften nur absolute Postrock-Experten eine komplette Sammlung der Band ihr Eigen nennen. Das sollte Ansporn genug sein, für ein freudvolles Durchforsten der nächsten Plattenbörse. Denn Wang Wen spielen eine erfrischende, experimentelle und überraschende Variante des Genres, welches einerseits nach neuen Ufern sucht andererseits dem Bekannten stets verhaftet bleibt. Die Songs sind sehr orchestral arrangiert

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Gehört: Matt Boroff – Grand Delusion

Musik ist immer dann besonders spannend, wenn es den Schöpfern der Klänge gelingt, Bilder in den Köpfen der Zuhörer zu erzeugen. Zum Beispiel Bilder von staubigen, verlassenen Straßen oder endlos scheinenden Wüstenlandschaften. Genau dies passiert, wenn man sich die Songs auf Grand Delusion anhört. Bilder, die an die Ästhetik eines Rodriguez, Tarantino oder Lynch Streifen erinnern. Matt Boroff zelebriert auf seinem neuen Soloalbum Grand Delusion atmosphärischen Dessert Rock der ganz ohne Zweifel auch auf der Bühne des legendären Titty Twister eine passable Figur abgeben würde. Groovige Beats, heulende Gitarren sowie eine flirrende Orgel rollen den Klangteppich aus für Boroffs eindringlichem

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Gehört:
Bardus – Stella Porta

Alle Wetter! Was ein Brett! Stellt euch vor, die Melvins, Eyehategod, Unsane und die Queens of the Stone Age hängen gemeinsam im Proberaum, hören AC/DC, trinken ein paar Krügerl und fangen an, gemeinsam zu jammen. Klicken Sie auf den unteren Button, um den Inhalt von w.soundcloud.com zu laden. Inhalt laden Aus Philadelphia stammt diese junge Band, die neben Sludge, Pyschedelic, Noise, Metal, Groove und auch ein klein wenig Latin spricht. Mehr als drei Mann braucht es nicht für die sieben Tracks von „Stella Porta“ – ein Album, das den konsequent nächsten Schritt vom DIY des Debüts „Solus“ darstellt. Durch die