MAHLSTROM

Gehört: Mahlstrom – Mäander

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Im Jahr 2011 in der Nähe von Stuttgart geboren wurden den Schwaben von Mahlstrom ein gewisses Faible für den hohen Norden in die Wiege gelegt. Als Namensgeber für ihre Band suchten sich die Vier den mythischen Gehzeitenstrom Mahlstrom aus, der um die Lofoten Inseln wirbelt. Nicht mehr ganz so weit nördlich ist ihr Plattenfirma beheimatet. Auf St. Pauli / Hamburg findet sich das Büro von Through Love Records, die das Debütalbum Mäander als Label betreuen. Und vom Sound her bewegen sich die Ditzinger in solch guter Gesellschaft wie die Durchstarter von Fjørt aus dem 350km nördlich gelegenen Aachen.

Mahlstrom spielen Hardcore, Punk und Emo, jeweils mit einem „Post“ als Vorname. Brachial, direkt und voller Emotion knüppeln sich Mahlstrom durch die 10 fett produzierten Songs ihres Erstlings. Selber nennen sie sich Effekt-Verliebt. Was auf Mäander auch deutlich zu hören ist. Die Baracken-Proberaum-Crew hat mächtig Technik in den Übungsraum gekarrt. Auf diesem Debüt findet sich kein einziges Soundloch. Hin und wieder frage ich mich da allerdings schon, ob sich eine Band einen Gefallen tut, gleich auf den ersten Streich so abgeklärt aufzutreten. Was soll denn da noch kommen? Das aber nur am Rande. Klingt geil! ist halt geiler als klingt nur halb-geil und 2018 ist auch nicht mehr 1988. Ihre Texte singen Mahlstrom in Deutsch. Dabei greifen sie kritisch und zynisch die aktuellen Missstände in Politik und Gesellschaft auf oder verarbeiten persönlich erlebte Dinge. Wut, Zorn, Ärger, Skepsis, Pessimismus, Grant, Misstrauen sind kein guter Boden für Vernunft und Empathie. Mahlstrom entwickeln auf Mäander ihre Perspektive auf die Dinge des Lebens.

Mahlstrom – Mäander // Through Love Records / Indigo // VÖ: 06.04.2018 // > Bandcamp

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