Lysistrata curt München

Gehört: Lysistrata – The Thread

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Gerade mal 20 Jahre alt sind die drei Freunde Theo, Max und Ben von Lysistrata. Und mit ihrem ungemein souveränen Debüt The Thread könnte ihnen nicht weniger gelingen, als dem etwas vergessenen Genre Noise Rock wieder neues Leben einzuhauchen. Bis in die Mitte der 00er-Jahre tummelten sich ja so einige Bands in der Schnittmenge aus Sonic-Youth-Lärm, Hardcore-Geballer und Collegerock-Melodien. Viele davon haben sich allerdings aufgelöst, wie zum Beispiel die Radaubrüder von Mclusky, oder sich in opulentere Sphären entwickelt wie die Schotten Biffy Clyro.

Zeit wird es, dass sich Bands wieder an die Stärke von handgemachtem Lärm und Disharmonien erinnern und voller Freunde am nervösen Gefrickel ihre Verstärker aufdrehen. In Frankreich wurde The Thread schon im vergangenen Jahre veröffentlicht und Lysistrata haben in ihrer Heimat damit mehr als nur Achtungserfolge feiern können.

In ihren Songs mixen die jungen Franzosen Emo-, Art-, Post- und Alternative Rock. Ihre Arrangements sind voller stilistischer Wendungen und überraschen mit unkonventionellen Breaks. Mehrstimmige Gesangsharmonien und ein treibender Groove sorgen dafür, dass die Songs ins Ohr und in die Beine gehen. Hin und wieder wird so was Mathcore genannt, was ich für wenig passend halte. Die Stücke auf The Thread klingen alles andere als kühl durchgerechnet, sondern organisch und vital.

Mich haben Lysistrata mit ihrem smarten Noiserock auch ohne Liebesentzug auf Anhieb überzeugt und ich denke, für die Zukunft dieser Band ist viel möglich.


Lysistrata – The Thread // Vicious Circle Records // VÖ: 07.09.2018 > Facebook

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