phalangst

Gehört: Phal:Angst – Phase IV

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Phal:Angst sind eine Wiener Band, die sich einer Melange aus düsteren Postrock und ebenso dunklem elektrophilen Industrial- und EBM-Klängen verschrieben hat. Ein Sound, der der krasse Gegenentwurf zur weinseligen Stimmung in Grinzings Schenken ist und auch wenig mit einem sonnigen Badetag im Krapfenwaldlbad zu tun hat. Das, was die vier Österreicher, die unter den kryptische Pseudonymen Ph, AL, : und Angst das Humanoide weitgehend aus der Wahrnehmung des Hörers heraushalten, auf ihrem vierten Album anbieten, spiegelt die drückende Stimmung wider, die sich einstellt, wenn tagelanger Nebel die Stadt einhüllt und die stark verunreinigte Nebelluft das Wohlbefinden der Menschen beeinträchtig.

Wien kann nämlich auch marode und morbide sein und eine mystische Stimmung von ganz besonderem Reiz erzeugen. Den Soundtrack dazu liefert Phase IV, der einem musikalischen Trip durch die pathologisch-anatomische Sammlung im Narrenturm gleicht. Typisch Wien sind Phal:Angst im Umgang mit ihren Songs. Diese lassen sich Zeit. Zeit, die es eben braucht, um eine tendenziell dystopische und melancholische Grundstimmung aufzubauen, die hin und wieder von ein paar aufmunternden Momenten gekippt wird. Im Gegensatz zur Vergangenheit wurde der Anteil an Gesang reduziert und verstärkt wird auf Sprachsamples gesetzt. Diese Sequenzen sind gerne auf Deutsch, was beim Zuhören für zusätzliche Aufmerksamkeitsanforderungen sorgt.

Phal:Angst legen mit Phase IV ein Album auf den Tisch, welches sich auf keinem der bekannten Genrestühle niederlassen mag, sondern voller Neugier über die beschriebenen Tellerränder blickt.


Phal:Angst – Phase IV // Bloodshed666 Records / Al!ve // VÖ: 28.09.2018 // > Facebook

https://www.youtube.com/watch?v=0zWeV_l4uS4