Gehört: Caleya – Lethe

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Sechs Jahre lang ist das sprichwörtliche Wasser die Elbe entlang geflossen. Sechs Jahre ist es her, dass die Hamburger Post-Hardcore Formation Caleya ihr drittes Album Konvolut veröffentlicht haben. Nun gibt es Werk Nr. Vier zu bestaunen. Lethe ist sechs Songs schwer und walzt in nicht ganz 25 Minuten über die Hörer wie das dunkle Hochwasser über den schmalen Deich. Als grobe Orientierung soll der Sextant mal auf Richtung FJORD gestellt sein. Danke Bitte – Bitte Danke. Wer brachiale Gitarrensounds und ruhig-vertrackte, zerbrechliche Passagen mit deutschen Texten kombiniert, der kommt aktuell wohl kaum um die Verbindung zu dem Aachener Trio rum. Auch wenn das Band hier noch so zart geknüpft sein mag.

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Ein wenig Schade ist, dass die wirklich lesenswerten Lyrics dem gutturalen Gekeife geopfert werden. Da schmeißt man seien Perlen ohne Not vor die Säue, um noch ein Sprichwort zu bemühen. Musikalisch ist hingegen alles mit an Bord, was das Herz eines Post-Hardcore-Fans aus ein wenig schneller schlagen lässt. Die Instrumente inklusive der Stimme sind von der ersten Sekunde präsent und geben keinen Zentimeter Boden verloren. Brachial gegen leise, eindringlich oder zart, mal Schreien, mal Singen, mal Spoken Words, mal getragen, mal rockig, mal vertrackt. Hier ist alles im Fluss, in jenem Fluss aus der griechischen Mythologie, der der Platte ihren Namen lieh.

Caleya – Lethe // Black Omega Recordings // VÖ: 06.09.2019 // > Homepage