25. April
curt präsentiert: DeWolff @ Strom

Nachholtermin für den 13. März 2020

Wenn eine Band in 12 Jahren ihrer Geschichte zwei EPs, drei Live-Alben und sieben Studioalben veröffentlicht, in den vergangenen beiden Jahren weit über 100 Gigs spielt, nebenbei noch Alben-Kollaborationen mit befreundeten Gruppen auf die Beine stellt (Next of kin mit den formidablen Dawn Brothers), dann kann man mit Fug und Recht behaupten, diese Band zählt zu den umtriebigsten des Kontinents. Es herrscht zwar die einhellige Meinung, dass überbordende Quantität oft zu Lasten der Qualität geht. Das niederländische Psychedelic-Bluesrock-Power-Triumvirat DeWolff um die beiden Brüder Pablo und Luka van de Poel sowie ihren Keyboarder Robin Piso sind jedoch der lebende Beweis dafür, dass beides auch Hand in Hand gehen kann. Essentiell dafür sind natürlich ein unablässig sprudelnder Quell der Kreativität, Talent in schier unerschöpflichem Ausmaß und Bock für die Sache. All dies können die Drei ohne Zweifel von sich behaupten. Und darüber hinaus sind sie auch noch grundsympathisch und zum Brüllen komisch.

Trotzdem, auch niederländische Tage haben nur 24 Stunden, und wer über Jahre hinweg wochenlang on the road ist, dem könnte womöglich irgendwann die Zeit fehlen, die Schlagzahl an Alben aufrecht zu erhalten. Aber DeWolff wären nicht DeWolff, hätten sie nicht auch dafür die smarte Lösung parat. Wer sich stilistisch der Vintage-Schatzkiste der Rockmusik mit Granden wie Hendrix, Deep Purple oder Led Zeppelin bedient, der handelt nur prinzipientreu, wenn er nicht davor zurückschreckt, auch technisch einen Schritt zurück zu machen. Tascam Tapes lautet der Titel des siebten Studioalbums DeWolffs, mit dem sie, aller Voraussicht nach erfolgreich, dem Neujahrsblues ab 10. Januar den Kampf ansagen werden. Entstanden ist es tatsächlich unterwegs, auf Tour. Da aber moderne Aufnahmestudios aufgrund ihrer Ausmaße selten mobil sind, bedienten sich DeWolff kurzerhand einer Apparatur namens Tascam Porta Two – eines simplen, tragbaren Vierspur-Rekorders aus den 80er Jahren, dessen Gebrauchtpreise auf einschlägigen Internet-Auktionsportalen zwischen unter 100 bis 200 Euro schwanken.

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Geschrieben und aufgenommen wurde im Van, in Hotels, Backstage. Das Resultat ist in den zwei bisher vorab veröffentlichten Singles Blood Meridian I und It Ain’t Easy zu bewundern und zeigt, dass gute Musik tatsächlich keine Materialschlacht braucht. Verglichen mit den fetten Sounds früherer Bretter wie Big Talk (vom 2018er Album Thrust) oder  Love Dimension (Roux-GA-Roux, 20116) kommen die Kompositionen naturgemäß zwar verschlankt daher. Die luftige Lockerheit der Arrangements und der feine Groove werden aber dank DeWolffs unfassbarer Bühnenwucht und Spielfreude on top auch aus den minimalistischeren Tascam Tapes ein Live-Erlebnis von berauschender Qualität machen.

Die Gewinner unserer Kartenverlosung wurden informiert.


curt präsentiert: DeWolff > Homepage // Support: The Grand East // 25. April 2022 // Strom // Einlass: 20 Uhr, Beginn: 21 Uhr // VVK: 23,70 Euro zzgl. Gebühren

Foto: Satellite June

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