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Im Gespräch: Cadet Carter

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Münchens Indie-Rock-Szene darf eine neue Band in ihren Reihen begrüßen. Unter dem Namen Cadet Carter haben sich irgendwann Ende 2016 vier Herren zusammengefunden, die es irgendwie nochmal wissen wollen. Wenn man in den letzten Jahren aufmerksam den local radio stations gelauscht hat, sind einem die Jungs bestimmt schon über den Weg gelaufen. Bislang waren Nick Sauter (Gesang, Gitarre), John Bauer (Gitarre, Gesang), Pascal Theisen (Bass, Gesang), Benny Paska (Schlagzeug) mit ihren alten Combos irgendwo im Dreieck Augsburg // München // Freising unterwegs gewesen. Reichte das musikalische Spektrum in der Vergangenheit von Hardcore über Punk zu Indie, einigen sich die Vier bei Cadet Carter auf die Art von Rockmusik, die zwischen den Jahren 1998 und 2004 als Collegerock oder Emo ihr großen Erfolge feierte. Auch ohne Tonträger im Rücken konnte Cadet Carter schon für ein gewisses Aufsehen sorgen. Die Süddeutsche Zeitung kürte sie unlängst zur Band der Woche und auch sonst hinterlässt die Band, egal wo sie sich präsentiert, zufriedene Gesichter.

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Am 26.01. erscheint via Uncle M nun das selbstbetitelte Debütalbum der Münchner. Es befinden sich zwar nur 8 Songs auf dem Album aber die sind allesamt ein guter Begleiter, wenn man zu Fuß durch die Vereinigten Staaten wandern möchte oder auch um irgendwas nach Haus zu schreiben. Woher die nostalgischen Vorlieben kommen und wohin die Reise von Cadet Carter zukünftig gehen soll, hat uns Sänger Nick verraten.

Cadet Carter sind erst seit etwas mehr als einem Jahr am Start. Blutige Anfänger scheint ihr allerdings nicht zu sein. Gebt doch bitte einen kurzen Abriss zu eurer Entstehungsgeschichte. Was ist euer musikalischer Hintergrund?
Wir waren alle schon früher in Bands, die getourt sind und Alben veröffentlicht haben, das stimmt. Unsere Bands hießen Gravity Lost, Pardon Ms. Arden, About An Author oder The Backs. Wir haben also alle ein bisschen was auf dem Kerbholz. Jetzt aber fühlt es sich für alle so an, als wäre man „nach Hause gekommen“, musikalisch jedenfalls.

Euer Sound erinnert mich an die Jahre rund um den Millenniumswechsel. Was sind Vorbilder, Einflüsse, Inspirationsquellen für euch?
Klar spielen Bands aus dieser Zeit eine Rolle in unserem Sound – wir sind alle richtige 90er Kids. Da ist es kein Wunder, dass Bands wie die Lemonheads, Jimmy Eat World, Weezer, Blink 182 von uns gemocht und gerne gehört werden. Aber auch Oasis und die frühen Foo Fighters haben Einfluss auf unseren Sound. Und wir feiern neuere Bands wie Knuckle Puck oder Deaf Havana, die erst in den letzten Jahren bekannt geworden sind.

Euer Label ist nicht direkt neben eurem Proberaum. Wie kommt es zu dieser Achse Münster-München?
Ein Bekannter von mir gab uns den Tipp, uns mit unserem Album doch mal bei Uncle M vorzustellen. Wir hatten zuerst gar nicht viel Hoffnung, eine positive Antwort zu bekommen – immerhin sind wir eine ziemlich neue Band. Man muss ja auch nur mal auf die tollen Bands und Künstler schauen, die sonst so mit Uncle M arbeiten. Umso mehr haben wir uns natürlich gefreut, dass das Album in Münster so gut ankam und wir jetzt zusammenarbeiten. Dank moderner Technik sind Münster und München nicht mehr so weit voneinander entfernt, wie es vielleicht früher gewirkt hat.

München Rock City? Ist der Standort für euch Vorteil oder nur Durchgangsstation?
München hat meiner Meinung nach nicht direkt ein Szene- sondern ein Imageproblem. Unser Eindruck ist nicht unbedingt, dass es in München nichts gibt, dass es zu wenig Location gäbe oder man als Band keine Möglichkeiten hätte. Uns fällt es immer erst auf, wenn wir außerhalb der Stadt spielen. Dort wird München oftmals nicht gerade als Standort für Rock- und Punkmusik wahrgenommen wird. Dabei gibt’s hier definitiv mehr Möglichkeiten für Bands als in manch anderer deutschen Großstadt. Und Bands wie die Blackout Problems und Marathonmann zeigen ja, was man hier auf die Beine stellen kann.

Was bzw. wo ist für euch typisch München? Wo spielen Cadet Carter am liebste und wo wird gefeiert?
Typisch München ist für mich eine Location wie das Backstage. Mitten in der sauberen Stadt und inmitten teurer Neubauten hält sich dort dieses Kultur-Kleinod. Chaotisch, sympathisch und durch und durch münchnerisch. Wir spielen eigentlich überall gerne, aber das Backstage, das Feierwerk und das Strom sind wohl die Locations, die wir am meisten besuchen.

Fast alle Tage des neuen Jahres liegen noch vor euch. Was habt ihr für Ziele und was möchtet ihr 2018 alles erreichen?
Zunächst mal freuen wir uns auf die Veröffentlichung unseres Albums – das ist eigentlich schon das erste Mega-Highlight des Jahres. Und ein paar Tage nach dem Release geht es für uns auf unsere erste große Tour durch die Republik, zusammen mit den Freunden von City Kids Feel The Beat. Das ist tatsächlich das Beste am „Band-Sein“: Wir können es kaum erwarten, den Leuten unsere Musik live zu präsentieren. Und nachdem wir fleißig an den Planungen sind, wollen wir 2018 vor allem eines: viele Leute mit unserer Musik erreichen!

Auf was darf man sich bei einem Konzert von euch besonders freuen?
Auf eine ehrliche, powergeladene und euphorische Live-Show, bei der auf der Bühne eigentlich nie nichts passiert – irgendeiner springt immer durch die Gegend. Und, das ist uns besonders wichtig, dass das Publikum sich einbezogen fühlt. Damit ein Konzert für alle ein tolles Erlebnis wird, braucht man beides in Hochform: Band und Publikum.

Worin unterscheidet sich der Cadet Carter vom Privat Paula?
Ähm…Cadet Carter hat keinen eigenen Film? 🙂

Aber wenn die Band so weiter macht, dann bald jede Menge neue Freunde. Freundschaftsanfragen stellen könnt ihr persönlich am 9. Februar. Da spielen Cadet Carter ihre Albumrelease Show im Feierwerk.

Cadet Carter – s/t // Uncle M Music // VÖ: 26.01.2018 > Homepage


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