Im Gespräch: Odd Couple

„An Deinem eigenen Weg führt kein Weg dran vorbei.“ Neben der Tatsache, dass sie nicht auf Prokrastination stehen, lautet so wohl das prägendste Statement ihrer neuen Platte „Yada Yada“. Odd Couple, mittlerweile zu einem Trio angewachsen, liefern ein Lehrstück dafür ab, wie gut und rotzig deutsche Texte eigentlich funktionieren können. Mit ihrem Drittwerk beweisen die Wahl-Berliner und Ur-Friesen Jascha Kreft und Tammo Dehn unter Zuhilfenahme von Dennis Schulze, genau das, was sie auf ihrem zweiten Album bereits angekündigt haben: „Flügge“ sein. Mit Strom und Licht unterm Arsch und einer irrsinnigen Geschwindigkeit haben sich die Oddfellows in ihrer noch recht kurzen

Im Gespräch: Kat Frankie

Vor ihrem Konzert im Ampere trafen wir die Kat zum Gespräch über ihre explodierenden Keyboards, warum München wie Sydney ist und wieso es gut tut, auch mal die Gitarre aus der Hand zu legen.

/

Im Gespräch: Tocotronic

Anlässlich ihrer just gestarteten Tournee und ihrem Gastspiel in der TonHalle trafen wir uns mit Jan Müllerund sprachen über die Unendlichkeit, eine Karriere voller Erinnerungen und die Angst davor, altersscheiße zu werden.

/

Gehört: Suuns – Felt

Send me those drugs. Suuns sind zurück und veröffentlichen nach dem grandiosen „Hold/Still“ (2016) ihr nun viertes Album über Secretly Canadian. Auf „Felt“ klingen die Neo-Psychedelia Brutalisten aus Montreal erschreckend analog. Doch fürchtet euch nicht, denn der ambitionierte Vierer um Vocalist und Mann an der Klampfe, Ben Shemie, wäre nicht er selbst, wenn ihre auffällig poppige Single „Watch You, Watch Me“ nicht doch auf einen klassischen Refrain verzichten würde. Statt Millennial Whoop (ja, gibt’s wirklich – google that shit!) erwarten einen die gewohnt asymetrischen Abfahrten, die allmählich ins Repetetive abdriften. Definitiv ein Markenzeichen der Sound-Querulanten aus Quebec und auch hier

Im Gespräch: Wanda

Bevor es im Frühjahr nächsten Jahres auf ausgiebige Tour geht, klingelten wir mal eben durch und hatten Manuel Christoph Poppe, den Mann an den sechs Saiten, am Apparat.

/

Im Gespräch: Coogans Bluff

Funk, Jam, Kraut, Progressive, Rock und Soul. Zugegeben, es ist schon eine Menge Gepäck, den sich die Rostocker von Coogans Bluff in ihr Spaceship geladen haben. Doch da wo sich manch eine Band einfach nicht entscheiden kann, bedienen die fünf Retro-Schergen benannt nach einem alten Clint-Eastwood-Klassiker durchaus sämtliche Armaturen ihres wahnwitzigen Vehikels. Aus dem Stoner-Rock im hohen Nordosten stammend, haben sich Charlie, Willi, Clemens, Max und Stefan eine solide Fangemeinde über die Ostsee hinweg erspielt und glänzten auf ihrem 2016er-Album „Flying To The Stars“ in nie dagewesener Stärke und neuen Sphären. Coogans Bluff sind auch live ein Erlebnis und, um

/

Im Gespräch: Iron & Wine

Der US-amerikanische Singer/Songwriter Sam Beam gehört unter dem Namen Iron & Wine seit nunmehr 15 Jahren zur Haute Couture in Sachen Indie Folk. Was im Jahre 2002 mit The Creek Drank The Cradle begann, führt ihn Jahre später zurück zu seinen Wurzeln. Gereift, ein wenig gealtert und um etliche musikalische Erfahrungen reicher, präsentiert er auf seinem neuesten Album Beast Epic sagenhaft ruhige Songs und vorsichtige Arrangements. Und genau so präsentierten sich auch der zottelige Mann aus South Carolina und seine Backing-Band letzten Donnerstag in einer nahezu vollen Muffathalle. Bestuhlt war es ein Abend der etwas anderen Art, doch nachdem uns

Im Gespräch: Brother Grimm

„Wenn es die Farbe wär, wäre der Esel eine Nachtigall.“, heißt es so schön, und manchmal ist es schon ein wenig verwunderlich, wie sehr sich der Tenor bei einer Künstlerbeschreibung versteifen kann. Zumindest sobald einem die Schubladen fehlen. Ein besonders meisterhaft mit allerlei Düsterwortschatz umgarnter Künstler ist dabei der Berliner Brother Grimm, dessen „Albträume in Fuck-Moll“ sich tatsächlich keinem dezidierten Genre zuordnen lassen. Und auch wenn sich der dunkelgewandete Hüne in seinen Songs auf nebelschwarzen Trampelpfaden bewegt, wohnt seinem Blues, seinem Soul und seiner Klage stets etwas Hoffnungsvolles inne. Wenn es im Gebälk knarzt oder ein heller Ruf einfach so

/

Im Gespräch: Erik Cohen
Live: 16. März im Backstage

Lieder von Blut, Rausch und Liebe. Der „Fährwolf“ ruft und mit ihm zur Seite hat Erik Cohen neun weitere hochgradig treibende Songs an Deck versammelt. Mit „III“ veröffentlicht der sympathische Kieler, den die meisten wohl als Jack Letten und Frontsau der legendären „Smoke Blow“ kennen, sein bis dato direktestes Album. Während der Fokus diesmal ganz klar auf der Gitarre liegt, feiert das Original aus dem Norden nicht nur ein Fest zu Ehren seiner musikalischen Helden, sondern präsentiert sich selbstbewusst wie nie. Doch von Kiel bis München ist es ein weiter Weg und bevor der Dirigent höchstpersönlich am 16. März im

/

Gehört: Black Rebel Motorcycle Club – Wrong Creatures

Nach einer nahezu ausverkauften Europa-Tour und drei fulminanten Deutschland-Konzerten lassen Black Rebel Motorcycle Club mit “Wrong Creatures” zwölf langersehnte und auf Platte gebannte Dämonen von der Kette. Konnte man sich von gut einem Drittel des Albums schon live überzeugen, kommen nun auch all diejenigen in den Genuss, die den Ride-Out des Clubs im Herbst verpasst haben. Knappe fünf Jahre nach ihrem Schwergewicht „Specter At The Feast“ steigen Black Rebel Motorcycle Club wieder aus der Asche hervor. Kaum eine Band, so hört man, stand in ihrer Laufbahn so oft vor dem Aus und fing tiefe Schläge mit der Magengrube auf. Der

/

Unter Druck mit Chefkoch Martin Baudrexel

Mit Stirnband, 3-Tage-Bart und schwarzer Robe glänzt ein Münchner Koch als sympathisches Gegenstück zum angestaubten Ingwerpapst vom Platzl und zeigt, dass es keiner Unterwerfung eines ganzen Viertels samt Marketing-Overkill bedarf, um gastronomisch wie sozial erfolgreich zu sein. Sein Name: Martin Baudrexel. Ausgebildet unter anderem in Montreal und Quebec, wurde der Giesinger Bua und eingefleischte „Löwe“ als einer der drei „Küchenchefs“ und Juror der „Küchenschlacht“ auch über den Weißwurstäquator hinaus bekannt. Doch anstatt wie manche seiner Kollegen weiterhin seine Bahncard auf dem Weg zu den Hamburger Studios des ZDF zu strapazieren, suchte er neue Herausforderungen und hat dabei sein ganz eigenes

/

Im Gespräch: The Horrors

Yeah you will never, never, never, be, more than a machine. Daumendicke Eighties-Bässe gepaart mit ausgefuzzten Gitarren-Enden à la the Cramps gibt es selten zu hören. In ihrer Kombination so düster vorgetragen, wie es nur Altmeister Gary Numan vermag, noch seltener. Den schier unmöglichen Spagat schafft jedoch die Ausnahme-Band The Horrors um Sänger Faris Badwan aus dem guten alten United Kingdom. Seit über 10 Jahren, angefangen mit ihrem furiosen Debüt „Strange House“, gelten Faris, Tom, Joshua, Rhys und Joseph als Aushängeschild in Sachen Hype von NME und Konsorten. Doch auch wenn der anfängliche Orkan sich schnell verzog, ruhig wurde es um

/

Im Gespräch: the Loranes
Live: 21. September

Veni, vidi, vici. Und wie sie kamen, und vor allem siegten. Es ist schon beachtlich wie es manche Bands schaffen sich fast schon wie aus der Hüfte geschossen und ganz selbstverständlich ein Denkmal zu setzen. Da ist man auch nicht um abgedroschene Einleitungen verlegen. Eine dieser Bands sind unweigerlich die Wahl-Berliner the Loranes. Auf dem Berliner Qualitäts-Label Noisolution beheimatet gelang den Klagenfurtern Mammut und Elias zusammen mit dem gebürtigen Karlsruhisten Pat und ihrem Debut „trust“ ein Faustschlag in die Magengrube aller Zweifler darüber, ob good ol‘ Germany bei aller Verkrampfung überhaupt noch ehrlich tanzbaren Garagenrock mit Hit-Potential aus dem Becken