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Gehört: The Baboon Show – Radio Rebelde

Radio Rebelde – Emisora de la Revolución fundada por el Che. Die vier Punkrockerinnen und Punkrocker haben ihr aktuelles Album nach einer geschichtsträchtigen Radiostation benannt. Radio Rebelde wurde 1958 als kleiner Piratensender der kubanischen Rebellenarmee während der Revolution gegründet und sendet noch heute sein Programm. Schon der Albumtitel lässt also erahnen, dass sich die Band aus Stockholm auf ihrem achten Studioalbum nicht mit Blödeleien aufhält. Und zu Kuba haben die Schweden eh eine besondere Beziehung, sie spielten in der Vergangenheit einige Konzerte auf der Karibikinsel. Für die Aufnahmen der 11 neuen Stücke sicherten sich The Baboon Show wieder der Dienste

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Gehört: The Shadow Lizzards – s/t

Ei verreck, Kreuzblitz und Donnerkeil. Warum werde ich beim Hören neuer Bands laufend daran erinnert, was für geile Sachen ich mir früher alles nicht angehört habe? The Shadow Lizzards kommen aus unserer Partner in Crime City Nürnberg, der Stadt in der Curt seine fränkische Dependance unterhält. Die Kollegen von Ort werden daher schon das ein oder andere Seidla zu den Klängen dieses Powertrios geleert haben. Mit ihrem selbstbetitelten Debütalbum präsentieren sich die Retro-Sound-Freaks nun auch dem überregionalen Publikum. Wer von der aktuellen Vintage-Rock Welle nicht genug bekommen kann, dem kann ich The Shadow Lizzards wärmstens ans Herz legen. Wild, intensiv

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Gehört: Phantom Winter – Into Dark Science

Stell dir vor es ist Winter und er hört nie, nie wieder auf. Ewige Kälte und bleierne Düsternis liegt über dem ganzen Land. Phantom Winter liefern auf ihrem dritten Album Into Dark Science den passenden Soundtrack zu dieser fiesen Phantasie eines unendlichen Wintermartyriums. Waren die ersten beiden Werke der Würzburger auch schon schwer verdaulich, legen die aktuellen sechs Songs deutlich zu in Sachen Schwermut, Beklemmung und Hoffnungslosigkeit. Je öfter man diese Platte hört, desto mehr schwindet der letzte Rest an Licht aus der eigenen Wahrnehmung und man gleitet über in eine allgewaltige Finsternis. „Es ist eine Reise durch die dunklen

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Gehört: Charming Timur – So Far, So Good

Lotta, Jonas und die heilige Mia-Maria – was für ein fieses Ding hat denn der finnische Multiinstrumentalist Lauri Santeri Lohi hier zusammengebastelt? Der Proberaum in dem die 18 Songs entstanden sind, die auf So Far, So Good als eine Art Werkschau des bisherigen Schaffens von Charming Timur zusammengestellt wurden, befindet sich definitiv in einem Haus in der Krachmacherstraße. Industrial, EBM, Blackmetal, NUMetal, Noise, Grindcore, Experimental, Postrock, Crust … lang ist die Liste der verschiedenen Subgenres des Lärms, derer sich Charming Timur bedient. Klicken Sie auf den unteren Button, um den Inhalt von bandcamp.com zu laden. Inhalt laden Seit 2014 haben

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Gehört: Lemuria – Recreational Hate

Fantasy- und Science-Fiction-Literatur Lesern könnte der Namen Lemuria vielleicht etwas geläufiger sein als dem allgemeinen Indie-Pop Hörer. Taucht Lemuria als der „versunkene Kontinent“ verschiedentlich als Schauplatz der Handlung bei diversen Autoren wie Robert E. Howard, H. P. Lovecraft oder Karl Hans Strobl auf. –Hier haben wir es mit dem 2004 in Buffalo, New York gegründetem Trio namens Lemuria zu tun. Alex Kerns (Vocals & Drums), Sheena Ozzella (Vocals & Guitar) und Max Gregor (Bass) können einschließlich Recreational Hate auf 4 Alben, dutzende von 7‘‘ Veröffentlichungen und eine Unmenge an Konzerten zurückblicken und sind trotzdem hierzulande ein noch wenig beschriebenes Blatt.

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Gehört: Capitano – Hi!

Leute, vergesst Sido, vergesst Cro, vergesst das Phantom der Oper und vergesst Crimson Glory. John Who!? ist der neue heißt Scheiß und euer Sänger mit der Maske. Als Kopf der taufrischen Band Capitano sagt er mit seinen Mitstreitern Hi!. So heißt das erste Album, welches eine bunte Straßenkötermischung aus Pop, Indie, Rock, Weltmusik und Landfrauen-Dorfgemeinschaftshausblues bietet. Die Mischung ist bunt, die Mischung ist wild und fast nicht greifbar, geschweige denn beschreibbar. In jedem einzelnen Song hat der Gitarrist und Komponist Fuzz Santander so viel verschiedene Moves und Wendungen eingebaut wie Ali Mitgutsch Geschichten in ein Wimmelbuch. Superhyperdyperbolic könnte der Schlachtruf

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Gehört: The New Spring – Wholly Wholly

„Frühling lässt sein blaues Band / Wieder flattern durch die Lüfte / Süße, wohlbekannte Düfte / Streifen ahnungsvoll das Land“. Eduard Mörike hatte ganz sicher andere Assoziationen im Kopf als er 1829 seine kleine Ode an den Frühling verfasste. Beim Hören dieser 10 kleinen FolkPopPerlen lässt sich das Schmuddelwetter des Februars herrlich wegträumen und vor dem geistigen Auge sprießen die Krokusse und die Sonnenstrahlen kitzeln die Nase. Hinter The New Spring verbirgt sich der dänische Singer/Songwriter Bastian Kallesøe der im Jahr 2011 angefangen hat, Platten aufzunehmen. Bei uns noch weitgehend unbekannt, nimmt Kallesøe mit seinem vierten Album Anlauf und setzt

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Gehört: Nathan Gray – Feral Hymns

Nathan Gray bringt im Januar eine Soloscheibe heraus. Momentmal, da war doch erst kürzlich was? Ist das jetzt ein Fall von the same procedure as last year? Jein. Das im letzten Jahr erschienene Album Until The Darkness Takes Us läuft unter dem Banner Nathan Gray Collective und sieht sich als partnerschaftliches Projekt von Gray und dem Musiker Daniel E. Smith. Zweitausendundachtzehn nun also das echte Soloalbum. Für den Boysetfire und The Casting Out Sänger bedeutet das, dass die Besetzung auf ein Minimum und die klassischen Akustikinstrumente reduziert wird. Gitarre, Cello, Klavier und die unverwechselbare Stimme des charismatischen Sängers. Mehr braucht

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Im Gespräch: Cadet Carter

Münchens Indie-Rock-Szene darf eine neue Band in ihren Reihen begrüßen. Unter dem Namen Cadet Carter haben sich irgendwann Ende 2016 vier Herren zusammengefunden, die es irgendwie nochmal wissen wollen. Wenn man in den letzten Jahren aufmerksam den local radio stations gelauscht hat, sind einem die Jungs bestimmt schon über den Weg gelaufen. Bislang waren Nick Sauter (Gesang, Gitarre), John Bauer (Gitarre, Gesang), Pascal Theisen (Bass, Gesang), Benny Paska (Schlagzeug) mit ihren alten Combos irgendwo im Dreieck Augsburg // München // Freising unterwegs gewesen. Reichte das musikalische Spektrum in der Vergangenheit von Hardcore über Punk zu Indie, einigen sich die Vier

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Gehört: Poliça And S T A R G A Z E – Music For The Long Emergency

Seit dem Jahr 2016 bestehen die zarten Bande zwischen der immer populärer werdenden US-Band Poliça und den klassisch ausgebildeten Musikerinnen und Musikern aus ganz Europa, die sich unter dem Namen s t a r g a z e zu einem Netzwerk zusammengeschlossen haben, welches den Mittelpunkt in Berlin hat. Nach gemeinsamen Konzerten sowie einer Interpretation eines Werks des amerikanischen Minimal-Pioniers Steve Reich steht mit Music For The Long Emergency nun die erste gemeinsame Studioarbeit zur Begutachtung an. Stehen Poliça für einen Sound aus Elektro, Dub, R’n’B und Goth-Pop, der gepaart mit den durch diverse Effektgeräte gejagten Stimmfetzen von Sängerin Channy

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Gehört: Rolo Tomassi – Time Will Die And Love Will Bury It

Zugegeben, mit dem Schaffen dieser im Jahr 2005 gegründeten Band bin ich wenig bis gar nicht vertraut. Obwohl es die Engländer mit Time Will Die And Love Will Bury It auf mittlerweile fünf Studioalben und unzählige Live-Shows bringen. Im Heimatland ist das Quintett um die Geschwister Spence schon eine echte Nummer. So zierte die Sängerin Eva das Cover einer Sonderausgabe vom Kerrang! Magazin und mit ihren Jungs war sie Gast bei Tourneen von Biffy Clyro und Enter Shikari. Was mich nach dem intensiven Hören dieser Scheibe ein klein wenig wundert. Denn der Sound, den Rolo Tomassi fabrizieren, ist bestimmt nichts

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Gehört: Have You Ever Seen the Jane Fonda VHS? – Jazzbelle 1984 / 1988

Have You Ever Seen the Jane Fonda Aerobic VHS? Das jetzt nicht. Aber in der Flohmarktkiste steht die Doppel-LP Fitness Dancing, Aerobic mit Sydne Rome. Ich bin also bestens vorbereitet für den schweißtreibenden Wohnzimmersport. Enorm in Form präsentiert sich auch das trashige Punk-Pop-Trio auf dem neuen Album Jazzbelle 1984 / 1988. Die drei Finninnen und Finnen bekennen sich voll und umfänglich zu Dynamik, Rhythmik und Instrumentierung der großen Aerobic-Welle in den 80ern. Egal ob Low- oder High-Impact, der Fuß muss immer voll abrollen und die Hüfte schön schwingen. Dabei darf der Sound gerne ein wenig synthetisch erzeugt werden. Casio first

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Im Gespräch: Fjørt

Im September – quasi aus dem Nichts – platzt das Aachener Trio mit der Ankündigung einer neuen Platte in die spätsommerliche Beschaulichkeit. Das letzte Album „Kontakt“ gerade erst Anfang 2016 veröffentlicht, stellt die Band für den Herbst einen neuen Brocken an brachialem Post-Hardcore in Aussicht. Zur Einstimmung gibt es über die Facebook-Seite der Jungs eine knapp halbstündige Live-Session aus einem stillgelegten Hotel zu sehen, bei der ausgewählte neue Songs gespielt werden. So atmosphärisch und verstörend wie der Sound sind auch die reduzierten Bilder, die von der Iconographic Crew abgefilmt wurden. Fjørt haben einen Plan und haben Wut. Wut im Bauch

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Gehört: Martyn Heyne – Electric Intervals

Martyn Heyne liebt Töne und was sich daraus an Klang erzeugen lässt. Den Töne und Klängen einen passenden Resonanzraum zu schaffen ist seine Leidenschaft als Musiker, Produzent, Tontechniker und Instrumentensammler. Mit seinem eigenen „Lichte Studio“ hat sich Heyne einen passenden Raum dazu in Neukölln geschaffen. Bands wie Efterklang und The National haben hier aufgenommen und schätzen die analoge Atmosphäre die besonders für unverstärkte Instrumente geeignet ist. Auf seinem ersten vollständigen Solo- und Instrumentalalbum Electric Intervals lässt der klassisch ausgebildete Gitarrist seinen Klangvisionen freien Lauf. Es lässt den Songs ausreichend Zeit sich zu entwickeln, lädt den Zuhörer ein, sich auf jede

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Gehört: Peter Broderick – All Together Again

Mit diesem Album gelingt es dem Komponist, Studio- und Sessionmusiker Peter Broderick gleichzeitig zwei Wege zu beschreiten. Einerseits kehrt er, was den handwerklichen Teil betrifft, zu seinen Anfangstagen zurück, andererseits beschäftigt er sich im kompositorischen Prozess hauptsächlich mit den kreativen Outputs anderer Leute. Auf All Together Again fasst der Multiinstrumentalist aus Portland / Oregon 9 Auftragsarbeiten zusammen, die er in den letzten 10 Jahren für andere Leute verfasst hat. Dabei handelt es sich um Musik für Filme, Tanz- und Theaterprojekte, Modenschauen oder auch ganze persönliche Songs, die für eine Hochzeit oder für andere, spezielle Momente geschrieben wurden. Das Album ist