09. Dezember
Amorphis + Eluveitie

Die Schweiz und Finnland eint auf den ersten Blick nicht besonders viel. Das eine ein Hochgebirgsland, das andere hingegen bretteben, dafür voller Seen. Hier Käse und Banken, dort Saunen und Death Metal. Aber genau in letzterem Punkt gibt es dann doch Gemeinsamkeiten, derer man sich in einem kapitalen, vorweihnachtlichen Co-Headliner-Event am 9. Dezember im Zenith erfreuen wird können, wenn die Finnen von Amorphis und die schweizerischen Folk-Metaller Eluveitie ihr Stelldichein geben werden.

1990 gegründet, zählt Amorphis um Sänger Tomi Joutsen (seit 2005 in der Band) zum absoluten Fundament des Melodic Death Metal. Während das „Melodic“ in früheren Werken noch etwas kürzer kam und das „Death“ mehr im Vordergrund stand, so im Debütalbum Karelian Isthmus und dem Genre-Klassiker Tales From The Thousand Lakes, gehören neuere Werke wie die monumentalen 2010er Platten Under The Red Cloud und Queen Of Time sowie natürlich auch der 2022er Neuling Halo mit ihren hymnischen Melodien, druckvollen Riffs und der herausragenden Produktion zum Archetypus zeitgenössischer Schwermetall-Musik. Tomi Joutsen erwies sich dabei mit seinen donnerhaften Growls, aber auch dem starken Clean-Gesang, als absoluter Glücksgriff für die Band, nachdem man sich 2004 im Guten vom langjährigen Sänger Pasi Koskinen trennte. Auch die übrige Instrumentaltruppe um die nach wie vor aktiven Gründungsmitglieder Esa Holopainen (Lead Guitar), Oppu Laine (Bass) und Jan Rechberger (Drums) sind Meister ihres Fachs und haben über die Jahre den unverwechselbaren Amorphis-Sound geprägt, der sich immer wieder auch Elementen aus Folk-Musik und keltischer bzw. finnischer Lyrik bedient, beispielsweise dem Nationalepos Kalevala.

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

 

An dieser Stelle spannt sich ganz natürlich der Bogen zu den Schweizern Eluveitie, denn diese Eidgenossen durchströmt ein keltischer Folk-Metal-Geist wie kaum eine andere Band. Nach drei Jahren Funkstille seit dem letzten Album Ategnatos knallten Chrigel Glanzmann und seine Truppe der Fanbase im Sommer mit Aidus ein echtes Brett von einer Single um die Ohren, mit einer kompromisslosen Härte, die in dieser Form durchaus neu war im Eluveitie-Universum und einer unmissverständlichen Botschaft: „Wir sind von ganzem Herzen heidnische Metal-Musiker, die die Prinzipien unserer modernen Gesellschaften mit unserer uralten Botschaft wie eine chirurgische Klinge durchbohren. Das ist wahrscheinlich die beste Art, unsere neue Single zu beschreiben. Findet euch damit ab!“  Mit der nun brandneuen, vor wenigen Wochen veröffentlichten zweiten Single Exile of the Gods wird klar, dass es keiner großen Überwindung bedarf, sich mit den „neuen“ Eluveitie abzufinden. Während Aidus noch vor allem von Chrigel Glanzmanns massiven Growls und Screams geprägt war, darf nun auch Fabienne Erni als Lead Voice eindrucksvoll den Nachweis erbringen, dass sie den Blastbeats stimmlich gewachsen ist. Geradezu organisch fließen die melodischen Parts hinüber in den Malstrom aus Double-Bass und Guitar-Shredding und münden in epischen Gitarren-, Violin- oder Whistle-Soli. Wenn diese zwei Songs der Vorgeschmack auf ein neues Album sind, dann ist dieses jetzt schon ein ganz heißer Kandidat für die Metalplatte des Jahres 2023. Die Chancen stehen jedenfalls gut, dass die anstehende Tour mit Amorphis erfreuliche Nachrichten dahingehend bereithält!

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

 

Mit den Schweden von Dark Tranquillity und Nailed To Obscurity aus Ostfriesland vervollständigen zwei weitere große Namen ein Lineup, bei dem jeder noch so harte Metaller feuchte Augen bekommen dürfte.


Amorphis > Website + Eluveitie > Website//  9. Dezember 2022 // Zenith // Beginn: 18:30 Uhr // VVK: ab 45,40 Euro zzgl Gebühren