Kabarett, Comedy und Co.

19. OKTOBER 2024 - 15. NOVEMBER 2024, NÜ/FÜ/ER

#Burgtheater, #Comedy, #Egersdörfer, #Gutmann am Dutzendteich, #Kabarett, #Matthias Egersdörfer


Text: Tommy Wurm
Oktober und November sind die perfekten Kabarett- und Comedy-Monate. Draußen ist es dunkel und die Seele braucht Wärme, Freude und Humor. 
Hier eine subjektive Auswahl, die euch den Herbst versüßen soll. Witzig, oder?

Fee Bremberck  –  Erklär’s mir, als wäre ich eine Frau 
19.10., Burgtheater Nürnberg
Die 30-Jährige Münchnerin Felicia “Fee“ Brembeck ist eine vielseitige Künstlerin. Sie schreibt Bücher, gewinnt Preise beim Poetry-Slam und hat einen Masteranschuss in Operngesang. Ihr aktuelles Programm “Erklär’s mir, als wäre ich eine Frau“ dreht sich um das leidige Thema Mansplaining. Gutgebildete Männer in den besten Jahren erklären jüngeren Frauen die Welt. Klar, sie meinen es doch nur gut, oder? Viele wahrscheinlich schon, aber das ändert ja nichts an der Tatsache, dass diese verbale Übergriffigkeiten schon immer ein No-Go sind. Fee erörtert dieses Thema mit viel Witz und Charme, nicht ohne die Torstens dieser Welt (die meisten Mansplainer dieser Welt heißen ihrer Meinung nach Torsten) klar zu benennen und in die Schranken zu weisen. Macht Spaß. 

Matthias Egersdörfer & Martin Puntigam   –  Erlösung
20.10., Gutmann Nürnberg
Der Eine grantelt und der Andere gibt den esoterischen Schöngeist. So gesehen im Ankündigungsvideo von 2019. Der eine noch mit einigermaßen vollem und dunklem Haar, der andere mit engelsgleichen Löckchen. Das waren noch Zeiten. Der Franke und der Österreicher sind nunmehr im sechsten Jahr dieses Programms und es bleibt zu hoffen, dass es nicht das letzte ist. Freut euch auf dieses wunderbares Doppel am Dutzendteich.

Max Uthoff  –  Alles im Wunderland
01.11., Tafelhalle Nürnberg
Max Uthoff ist seit Jahren ein, wenn nicht das Schwergewicht des deutschen Kabaretts. Was ich wirklich an ihm bewundere, ist die Tatsache, dass es für ihn kaum einen Zeitgeist gibt, bzw. dass selbiger für Uthoff nicht als Ausrede für ein Abdriften in politisch extreme Lager herhalten darf. Letztendlich war und ist sein Thema die gesellschaftliche Ungerechtigkeit. Er arbeitet sich an der FDP ab, ohne allerdings die Unzulänglichkeiten der linken Parteien zu ignorieren. Seine Empörung ob der Zustände ist niemals gespielt. Er ist der Dieter Hildebrandt von heute und ich bin Fan.

Eva Eiselt  –  Jetzt oder sie
15.11., Burgtheater Nürnberg
Eva Eiselts Thema sind die transformatorischen Veränderungen unserer Zeit und die Probleme der Menschen, damit klarzukommen. Egal, ob es um Rechte von Minderheiten, den Klimawandel, das Patriachat oder die aufkommende, neue Weltordnung geht – der Mensch mag das nicht. Darum werden viele jetzt auch konservativ, denn das Konservieren der guten, alten Zeit hat Vorrang. In kleinen, lustigen Anekdoten, oft in kleine Liedchen verpackt, macht sie einem klar, dass man ja gerne am gestrigen Status Quo festhalten kann, aber das interessiert den aktuellen Status Quo nicht die Bohne. Die Leichtigkeit, mit der Eva Eiselt diese ernsten Themenkomplexe angeht, ist dabei ihr großes Pfund. Wunderbar.




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