Kunst im Spätsommer

17. AUGUST 2024 - 30. SEPTEMBER 2024, NÜ/FÜ/ER

#Galerien, #KUKA, #Kunst, #Kunstkalender, #Museum, #Neues Museum Nürnberg

Silvan Wilms sichtet und kommentiert die Kunstangebote im August & September

An alle Kunstliebenden und -verliebten: 
Der Spätsommer ist da und diesmal müsst ihr ganz stark sein. Denn es gibt kaum Eröffnungen. Aber, das soll uns nicht aufhalten, denn neue Liebe kann man auch abseits von Partys finden. Im Juli sind haufenweise Ausstellungen gestartet, die noch sehnsüchtig auf euer Date warten. In der Kunstgalerie Fürth wird euch bei Dashdemed Sampils großer Rückschau heiß und kalt werden, in der Kunsthalle Nürnberg könnt ihr euch der einnehmenden Welt von Monika Michalko hingeben oder euch in der Foerstermuehle von Barbara Engelhards Grasgeflüster verführen lassen. 
Also geht euch verlieben! Es warten Reize und Wunder auf euch. 

Wir in der Nürnberger Kunst- und Kulturszene nehmen Russlands schockierenden, völkerrechtswidrigen Angriff auf die Ukraine sehr genau wahr: Kreative und Kunstschaffende unterstützen seit Februar 2022 mit Ausstellungen, Benefizversteigerungen, Sachspenden und tatkräftigen Händen die Menschen in der Ukraine, die diesen barbarischen Krieg erleiden müssen. 
Haltet die Augen offen nach den entsprechenden Projekten!

Bis 17. August
SEBASTIAN KUHN – BEAUTY TROPHY
Die Galerie Oechsner feiert ihre 100. Ausstellung und zur Feier dieses bemerkenswerten Jubiläums hat der Bildhauer Sebastian Kuhn sich ausnahmsweise von allzu großen, raumgreifenden Skulpturen gelöst und die Räumlichkeiten stattdessen mit allerhand kleiner Trophäen gespickt. 
OECHSNER GALERIE im Atelier- und Galeriehaus Defet, Gustav-Adolf-Str. 33, Nbg.
oechser-galerie.de

Bis 18. August 
SABINE NEUBAUER – LUKAS PÜRMAYR
GALERIEHAUS NORD
Wurzelbauerstr. 29, Nbg.
galeriehaus-nuernberg-nord.de

Bis 6. September
BARBARA ENGELHARD - GRASGEFLUESTER UND FARBRAUSCHEN
In dieser Ausstellung wird es flauschig. Es dreht sich alles um Objektkunst und Textil. 
GALERIE IN DER FOERSTERMÜHLE
Würzburger Str. 3, Fürth
foerstermuehle.de

Bis 8. September
UGUR ULUSOY: WELCOME WITH LOVE – MARIANNE DEFET MALEREI STIPENDIUM
Ulusoys Malerei kommt verschlüsselt, komplex manchmal gar architektonisch daher, und doch finden sich in den kollagenhaften Bildräumen auch immer wieder Elemente von Zärtlichkeit und lieblicher Symbolik.
AUSSTELLUNGSRAUM DES INSTITUTS 
FÜR MODERNE KUNST im Atelier- und 
Galeriehaus Defet, Gustav-Adolf-Str. 33, Nbg.
moderne-kunst.org

Bis 8. September
KUNSTPREIS DER NÜRNBERGER NACHRICHTEN
KUNSTHAUS, Königstr. 93, Nbg.
kunstkulturquartier.de/kunsthaus

Bis 16. September
14 JAHRE KUNSTAUTOMAT STERNGASSE – 440 KUNSTWERKE IM FORMAT EINER ZIGARETTENSCHACHTEL
Der Kunstautomat zelebriert sein 14-jähriges Bestehen, stets unter dem Motto „Kunst für alle“.
GALERIE KUNSTRAUM STERNGASSE, Hintere Sterngasse 25/27, Nbg.
kunstautomat-sterngasse.de

Bis 22. September
DASHDEMED SAMPIL – HOT COLD
Die Ausstellung zeigt einen Rundumschlag des breiten künstlerischen Schaffens von Sampil. Leinwand, Film oder Installation: der aus der Mongolei stammende Künstler, der 2019 den Nürnberger Kulturpreis erhielt, präsentiert sein ganzes kreatives Repertoire.
KUNSTGALERIE FÜRTH
Königsplatz 1, Fürth
kunstgaleriefuerth.de 

Bis 30. September
BAUSTELLE FRAUENBILD
MARSTALL VON SCHLOSS 

BURGFARRNBACH, Schlosshof 23, Fürth
frauenindereinenwelt.de

Bis auf weiteres 
MONIKA MICHALKO – HERE IN THE REAL WORLD
Eine surreale und wundervolle Welt erwartet die Besuchenden der Kunsthalle, wenn sie Michalkos Ausstellung betreten. Eigentlich ist sie Malerin, erhielt 2023 das Marianne-Defet-Malereistipendium, bespielt die Räumlichkeiten der Kunsthalle aber nicht nur mit ihren vielschichtigen Malereien, sondern kreiert in jedem Raum eine ganz eigene Sphäre, in die sich spielerisch und verträumt eintauchen lässt. 
KUNSTHALLE NÜRNBERG, Lorenzer Str. 32, Nbg.
kunstkulturquartier.de/kunsthalle

Bis auf Weiteres
EMOTIONSREGULATOR – EIN MOBILES KUNSTPROJEKT
Die bunten Kabinen des von Winfried Baumann gestalteten Aktionsraums werden in den kommenden Monaten an verschiedenen Orten im Nürnberger Stadtraum auftauchen. Interessierte können sich in die Sitzplätze der Kabinen setzen und von der installierten Soundanlage in gewünschtem Maß emotional regulieren, ermutigen und zur Diskussion anregen lassen. Das Kunstprojekt ist in der Reihe „ClubKunst“ entstanden, in der Zusammenarbeit zwischen dem Künstler, dem 1. FC Nürnberg, dem Institut für moderne Kunst und Thomas Heyden vom Neuen Museum Nürnberg.
AN VERSCHIEDENEN ORTEN IM NÜRNBERGER STADTRAUM
emotionsregulator.de

Bis auf Weiteres
AKADEMIE GALERIE: WECHSELNDES AUSSTELLUNGSPROGRAMM
Im Ausstellungsraum am Hauptmarkt sind regelmäßig wechselnde Positionen von Studierenden und Klassen der Akademie der Bildenden Künste Nürnberg vertreten.
AKADEMIE GALERIE, Hauptmarkt 29, Nbg.
Weitere Informationen unter: 
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adbk-nuernberg.de/akademie/einrichtungen/akademie-galerie-nuernberg

Bis auf Weiteres
RENATE KIRCHHOF - STAHLMANN – IST’S VORBEI MIT DER KÄFERKRABBELEI?
KULTURBAHNHOF OTTENSOOS, 
Bahnhofstr. 11, Ottensoos
kulturbahnhof-ottensoos.de 

Bis auf Weiteres
CHRISTINE FALKENBURGER – WHY DO MY NIPPLES HURT
BISTRO GALERIE, Gustavstr. 14, Fürth
bistrogalerie-fuerth.de

Bis auf Weiters
JUERGEN TELLER. WHERE WE COME FROM
Mit unprätentiösen Fotografien und persönlichen Einblicken erzählt Jürgen Teller über Familie und Heimat und wählt damit ein Thema, das im fotografischen Ausstellungskontext doch eher selten in solcher Nahbarkeit auftaucht. Momente, die üblicherweise wohl eher als Schnappschüsse im Familienalbum landen würden, sucht er sich als Grundlage künstlerischer Fotografie.
KUNSTPALAIS ERLANGEN
Marktplatz 1, Erlangen
kunstpalais.de

Eröffnung 2. August, 19 Uhr / Laufzeit bis 1. September
URSULA TREBITZ – WALK THE WATERS | KLANG DES WASSERS
GALERIE RÖVER, Großweidenmühlstr. 19, Nbg.
galerie-röver.de

Eröffnung 21. September, 18 Uhr / Laufzeit bis auf Weiteres
JENNY SCHÄFER & LISA KRUSCHE – DIE ANRUFUNG DER RIESIN
Wenn sich eine Fotografin, die Steinriesen und geologische Kuriositäten mag, mit einer Autorin von Kinderbüchern zusammentun, verspricht das eine höchst interessante Ausstellung zu werden. Man darf gespannt sein, welche fantastischen Wesenheiten und Erzählungen aus dieser Marmorierung entspringen. Die Ausstellung wird begleitet von dem Buch“Jenny Schäfer / Lisa Krusche: Die Anrufung der Riesin“, von starfruit publications.
AUSSTELLUNGSRAUM DES INSTITUTS FÜR MODERNE KUNST im Atelier- und Galeriehaus Defet, Gustav-Adolf-Str. 33, Nbg.
moderne-kunst.org

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NEUES MUSEUM NÜRNBERG

FASSADE / ab 27. September
MICHAEL MUNDING. VIEWS FROM NOWHERE

FOYER Bis 22. September
REBEL PRINTS. THE POSTER REX MANIFESTO
Das Poster ist ein eigenes Genre für sich, und so vielfältig die Anlässe sind, zu denen es entworfen wird, so facettenreich ist auch die Sammlung Poster Rex, die über 3.000 einzigartige Plakate enthält. 
Eine Auswahl von immerhin 100 dieser handgefertigten Siebdrucke ist noch bis Mitte September im Foyer des Neuen Museums zu bestaunen. 

SAAL / Bis auf Weiteres 
BÖHLER & ORENDT. MEMORY MOVERS 
„Memory Movers“ basiert auf einem Archivprojekt des Instituts für moderne Kunst. Die beiden Künstler haben sich monatelang in Archivalien vergraben, vom LEGO-Zirkusset aus dem Roncalli-Archiv bis zum Protestwimpel aus dem Archiv der Jugendkulturen wurden Dutzende Fundstücke in Beziehung gestellt. So wird das Archiv lebendig als demokratischer Ort der reichen Diskussion über das, was wir dann irgendwann als plausibelsten Hergang unserer Vergangenheit und Gegenwart akzeptieren, garniert mit viel Humor und einer Prise Magie.

NEUN RÄUME / Bis auf Weiteres
DOUBLE UP!

VIER RÄUME / Bis auf Weiteres
TESTIMONY

DREI RÄUME / Bis auf Weiteres 
GERHARD RICHTER. ON DISPLAY
Die Herzkammer der Sammlung wird defibrilliert. Der einflussreichste lebende deutsche Künstler erhält mehr Platz für seine Werke, von denen das Neue Museum aufgrund der Dauerleihgabe der Sammlung Böckmann eine der weltweit größten Werkgruppen besitzt. Innovativ ist das Vermittlungskonzept: Mit dem Mobiltelefon können umfangreiche digitale Inhalte zu den einzelnen Werken abgerufen werden.

EIN RAUM / Bis auf Weiteres
ÜBERALL UND NIRGENDWO. KUNST IM POST­KARTEN­FORMAT

EIN RAUM / Bis auf Weiteres 
KATHARINA GROSSE. WANDLUNGEN 
Die „Queen of All-Over“, eine der einflussreichsten Malerinnen ihrer Generation ist mit großformatigen Tafelbildern vertreten – wobei „großformatig“ mit Blick auf ihre Installationen natürlich relativ ist. 

 




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curt und die Kunst – das gehört längst zusammen. Redaktionell auf jeden Fall, emotional sowieso. 
Diese Strecke im Magazin und Online macht unsere sowieso schon immer feine Partnerschaft mit Nürnbergs erster Adresse für zeitgenössische Kunst ganz offiziell.

Text: Marian Wild. Fotos: Instagramer*innen der
@igers_nürnberg

Der Staffelstab wurde längst weitergegeben: Seit letztem Sommer leitet Dr. Simone Schimpf als vierte*r Direktor*in Nürnbergs größtes Museum für zeitgenössische Kunst und modernes Design. Dass diese Zeit langweilig gewesen wäre kann man beileibe nicht sagen, zur Corona-Pandemie und der allgemeinen Krise des Kulturbetriebs gesellt sich seit Februar Ukrainekrieg und Inflation, die Energieknappheit des Winters winkt drohend vom Horizont. All diese Fragen gehen an einem zeitgenössischen Kulturort nicht vorbei, darum war es für uns vom curt höchste Zeit für ein ausführliches Interview über Nachhaltigkeit, Zukunftspläne und den feinen Zauber des Konkreten.  >>
MUSEUM FüR KOMMUNIKATION. Gamer*innen wissen es: Lara Croft, Super Mario oder der Werwolf im Fantasy-Rollenspiel – Avatare, also steuerbare Figuren, sind wichtige Elemente in digitalen Spielen. Sie tragen zum Erzählen von Geschichten bei, verkörpern verschiedene Identitäten und mit ihnen können Handlungen in der jeweiligen Spielwelt ausgeführt werden.
Noch bis Frühjahr 2023 dreht sich im
Museum für Kommunikation alles um Avatare – in der Ausstellung „WhoAmIWantToBe – Avatare in digitalen Spielen“. Sie entstand in Kooperation mit dem Institut für Theater- und Medienwissenschaft der FAU Erlangen-Nürnberg und präsentiert studentische Arbeiten rund um die virtuellen Personifikationen aus medien- und kulturwissenschaftlicher Sicht. Wir haben uns mit Dr. Peter Podrez, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Theater- und Medienwissenschaft der FAU Erlangen-Nürnberg, und Museumsdirektorin Dr. Annabelle Hornung unterhalten.
 
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NEUES MUSEUM. Marian Wild im Gespräch mit Holger Rieß. Fotos: Instagramer*innen der @igers_nürnberg
Die Gegenwart wirft alte Gewissheiten zunehmend über Bord. Da scheint der „kontroverse Tabubruch“, nämlich Kunst und Design im direkten Gegenüber zu zeigen, im Rückblick tatsächlich recht niedlich. Seit 2020 präsentiert das Neue Museum in seinem Erdgeschoss mit der „Mixed Zone“ eine direkte Mischung aus Kunst und Design, die im Frühjahr 2022 mit der aktuellen Ausstellung „Double Up!“ in die bildgewaltige, zweite Runde ging.  >>
ROTE GALERIE. Alle vier bis fünf Wochen gibt es in der ROTEN GALERIE eine neue Ausstellung, oft auch mit politischen Anliegen. Dazwischen jede Menge weitere Veranstaltungen von Konzerten bis zu Diskussionen. Aber im Mittelpunkt: die Menschen und ihre Kunst. Gegen den Krieg gegen die Ukraine, gegen Russland. Gegen Trump. Und dabei immer: für die Kunst und die Kultur. Die Förderung von regionalen Künstler:innen sind besonders im Fokus für die Galerie, so wie Bogi Nagy, Gymmick, Momoshi, D.A.M.N. und so viele andere. Aber auch internationale Gäste sind willkommen – wie 2021 die russische Künstlerin, Regisseurin und LGBTQIA+-Aktivistin Victoria Naraxsa, die ihre Skizzen und Zeichnung ausstellte, die sie malte, als sie in Moskau im Gefängnis saß. Wir haben mit Michael Ziegler geplaudert, dem Vorsitzenden der Karl-Bröger-Gesellschaft. Zu seinem Verein gehört die ROTE GALERIE.  >>
IDYLLEREI. Die Idyllerei-Zentrale, Kunstraum für Menschen mit geistiger Behinderung, zeigt ab 24. Oktober die Arbeiten eines Nürnberger Kultfigur, die manche:r vielleicht über die tolle Doku der Medienwerkstatt kennengelernt hat. Stanley Schulten aka. Mr Wolf. in: Wild and Free – von Wölfen und Autos. Mr Wolf gehört sowohl dem queeren als auch dem autistischen Spektrum an. Mit weiblichen Geschlechtsmerkmalen geboren, identifiziert er sich heute als Mann, häufig aber nicht als Mensch, sondern als Wolfscharakter. Diesen Wolf erweckt er auf Leinwand, in Animationen und vor allem in Comics zum Leben. Momentan arbeitet Schulten an einer zusammenhängenden Geschichte über ein Stiefkind mit Asperger Syndrom: Der Wolf und die Stiefmutter. Lutz Krutein, Leiter der Idyllerei sagt: “Ich habe nie gesehen, dass er an irgendeiner Stelle korrigiert hätte, sondern er hat die Bilder „druckfertig“ im Kopf und zeichnet sofort ins Reine.”

Gelegenheit diesen besonderen Künstler kennenzulernen, bietet ab 24.10. die Ausstellung in der Idyllerei, die auch versucht, der spannenden Frage nachzugehen: Wie kann man etwas werden, was man offensichtlich nicht ist? Vernissage ab 18.30 Uhr. Die Ausstellung läuft bis zum 09.11. und ist den Öffnungszeiten der Idyllerei zu sehen: Do. bis Sa., 14-18 Uhr.

www.idyllerei.de
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