curt Magazin #198

FREITAG, 2. OKTOBER 2015

#Printmagazin

VORWORT   (… oder doch lieber direkt zum e-Book?)

Am 28. September waren wir - curt - als Redner beim Creative Monday im Neuen Museum geladen. Anlass: curt im Wandel - 1 Jahr im neuen Format, und seit 4 Jahren im redaktionellen Umbruch. Dieser Umbruch beinhaltet Fotostrecken, Kolumnen, Interviews, Portraits, Koops und allgemein ein neues, gutes, besseres Stadtmagazingefühl von Welt.

    Wem verdanken wir eigentlich diesen Umbruch? Wenn man es genau nimmt: der Abendzeitung - man habe sie seelig. Denn die hatte sich im Sommer 2011 von Matthias Egersdörfer getrennt, da dieser in seiner eigenen AZ-Kolumne das damals neue Layout seines Brötchengebers verunglimpfte. In diesem demoralisierten Zustand wurde der curt-Kolumnist #1 geschaffen (rekrutiert bei Bier & Schnaps), welcher uns immer wieder infiltrierte, die Stadt brauche – nach dem Wegfall der AZ – wieder ein Feuilleton: „Wir brauchen ein Feuilleton! Wir brauchen ein Feuilleton!“, schrie er daher öfters hochfrequenzig. Kurz davor betitelte er curt noch als „Discodeppenpostille“, was sich als geflügeltes Wort selbst bei uns in der Redaktion in Windeseile etablierte und unsere Defizite aufzeigte – nun forderte er lauthals den Quantensprung. Eigentlich eine Schweinerei – aber auch ein weiteres heimliches Mosaiksteinchen.
    Matthias schien sehr verzweifelt, gefangen mit seiner Kolumne in unserem kleinformatigen Heft für Discodeppen. Es half ihm nur die sukzessive Unterwanderung, die subtile Gehirnwäsche der curt-Protagonisten. Und so holten sich die Herrschaften – wir! – die Kunsthistorikerin und Kuratorin Natalie de Ligt ins Team, um der Stadt auf höchstem Niveau die Kunst näher zu bringen. Frau de Ligt stellte sich schon kurz nach dem Einstand bei curt als die bessere, heimliche Hälfte des Egers heraus. Merkt Ihr was? Es folgte Theo Fuchs, Doktor der Physik, Kurzkrimipreisträger, der alsbald seine Kolumne „Hinten raus“ in unser Heft pflanzte. Davor und danach schrieb und schreibt Theo den Nachbericht von „Egers und Artverwandtes“. Na? Diese Feuilletonisierung der Discodeppenpostille passierte schleichend und permanent. Wir D-Deppen bemerkten es nicht, oder wollten es nicht bemerken. Auch Kulturpreisträger Tobias Hacker stieß dazu, bekannt als „Gymmick“, der oft genug beim Egers auf der Comedybühne steht und aber auch bei curt seit fast einem Jahr monatlich einen exklusiven Comic abliefert. Mitte 2015 gewannen wir schließlich Andreas Radlmaier als Interview-Beauftragten für unsere curtsche Elefantenrunde. Die Entdiscodeppenpostillierung war quasi abgeschlossen! Schließlich war Andreas einst bei der Abendzeitung mitverantwortlich für das – na, erraten? – Feuilleton! Nun fiel der Groschen auch bei uns.
    Jetzt, beim Creative Monday, platzte und sprudelte all das nur so aus uns heraus, so dass der organisatorisch auf 7 Minuten festgelegte Slot zur mehrstündigen Tour de Force wurde, der man sich nur durch völliger Erschlaffung oder Dehydrierung entziehen durfte. Unser Vortrag, der mit den Sätzen „Alles begann vor 18 Jahren. Die Stadt verlor ihre Unschuld.“ begann, verlor sich anschließend in Stammelei und Klamauk, um schließlich in eben dieser Erkenntnis zu münden: „Verdammt. Pilsen liegt doch gar nicht in Polen.“
Es lebe der Matthias! Es leben unsere Schreiber! Es lebe die Hochkultur!

Viel Spaß bei allem, was Ihr tut - wir haben das auch. Nur noch viel mehr als Ihr!                                                    
Euer curt-Team

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[Model: Timur Vermes. Foto: Cristopher Civitillo]
 




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